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Die Bruderschaft Christi

Die Bruderschaft Christi

Titel: Die Bruderschaft Christi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Tirol. Es kann etwas später werden, falls du auf mich warten willst.«
    Lisa schüttelte den Kopf. »Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht. Und jetzt habe ich Kopfschmerzen. Eigentlich wollte ich diese Akten da durcharbeiten, aber wenn es nicht besser wird, denke ich, gehe ich später nach Hause und leg mich ins Bett.«
    »Was sind das für Akten?«, fragte Bukowski und klaubte die Ermittlungsakte auf seinem Schreibtisch zusammen.
    »Die Vermisstenfälle der letzten zwei Jahre im ganzen Bundesgebiet, in Österreich und der Schweiz. Oder interessiert dich der Name des Toten nicht?«
    Bukowski schaute die drei Ordner mit großen Augen an. »So viele Leute?«
    »Offenbar hält es nicht jeden mehr zu Hause.«
    »Daran sind nur die Frauen schuld, wie an allem.«
    Lisa verzog ihr Gesicht. Typisch Bukowski, dachte sie bei sich.
    Bukowski ging zur Tür. Bevor er öffnete, wandte er sich noch einmal um. »Ach, wenn du gerade dabei bist. Du hast doch die Namen unserer ermordeten Geistlichen im Internet überprüft. Kannst du bitte noch einmal nachschauen, ob sie Kontakt zu irgendwelchen Archäologen hatten, die sich mit Aramäisch, Hebräisch oder anderen alten orientalischen Sprachen beschäftigen?«
    »Hatte ich doch schon einmal gemacht«, antwortete Lisa.
    »Ich weiß, aber ich bin mir sicher, dass es in unserem Fall um irgendein Artefakt geht und altertümliche Sprachen eine Rolle spielen. Hast du damals nicht von einem Universitätsprofessor gesprochen?«
    Lisa nickte. »Der war aber schon verstorben und der andere stammte aus Israel. Den Namen konnte uns der Redakteur nicht mehr nennen, dazu war die Aufnahme zu alt.«
    »Egal, versuch es einfach noch einmal, benutze einfach deine Intuition, so wie bei dem Hubschrauber.«
    Bevor Lisa antworten konnte, hatte Bukowski schon die Tür zugeschlagen.
     
     
    Gentilly, Frankreich …
     
    Professor Molière hatte ihnen ein opulentes Frühstück zubereitet und sich noch lange und ausgiebig mit der schläfrigen Yaara über das Grab des Kreuzritters vor den Toren Jerusalems unterhalten. Sollte Molière Recht behalten, dann hatte sich Tom mit seinen bösen Vorahnungen nicht geirrt, und es stand viel mehr auf dem Spiel, als sie vor ihrem Flug nach Paris vermutet hatten. Chaim Raful musste geahnt haben, was sich im Grab des Templers befand, aber er musste auch gewusst haben, welche Konsequenzen das Bekanntwerden des Fundes haben konnte. Er hatte sich frühzeitig aus dem Staub gemacht und die Crew um Professor Hawke einfach im Stich gelassen. Mehr noch, er hatte alle Menschen, die an der Grabung teilgenommen hatten, quasi den Wölfen zum Fraß vorgeworfen.
    »Ich bin hundemüde«, sagt Yaara, als sie die Wohnung des Professors verlassen hatten. Molière hatte ihr einen Entwurf seines Manuskripts mitgegeben, in dem sie noch einmal alles nachlesen konnte, was er ihr in der vergangenen Nacht über die Templer erzählt hatte. Sie musste versprechen, es niemandem zu zeigen.
    »Wir gehen in die Pension, die uns Paul empfohlen hat, und schlafen erst einmal richtig«, antwortete Jean Colombare.
    »Ich wollte noch Tom anrufen«, sagte sie und gähnte.
    »Das hat Zeit bis heute Abend. Jetzt gehen wir erst einmal schlafen. Du bist weiß im Gesicht wie eine gekalkte Wand.«
    »Ich fühl mich wie durchgekaut und ausgespuckt«, entgegnete Yaara. Sie schaute in den Himmel. Nur eine einzige weiße Wolke hing dort oben, über den Dächern von Paris.
     
     
    Strub, Berchtesgadener Land …
     
    Nach dem Frühstück hatten sich Tom und Moshav in ihren Wagen gesetzt und waren zurück nach Strub gefahren. Vor der Ortschaft stellten sie den Wagen ab, um zu Fuß weiterzugehen. Sie wirkten wie harmlose Wanderer auf einer Tour durch das sonnendurchflutete Bergland. Auf einer Wiese ließen sie sich nieder. Von dort aus hatten sie den gesamten Straßenzug, in dem sich Jungbluts Haus befand, im Blick. Ein Fernglas hatte sich Tom in einem Laden gekauft. Ein hochwertiges Zeiss-Glas gehobener Qualität. Nun lagen sie auf der Lauer und beobachteten genau, was im Dorf vor sich ging.
    Tom spielte mit seinem Handy, während Moshav durch das Fernglas schaute.
    »Wie ausgestorben«, murmelte er.
    Bislang waren drei Autos durch die Straße gefahren und eine Frau mit Hund am Haus vorbeigeschlendert. Doch niemand schien sich für Jungbluts Anwesen zu interessieren. Es war kurz nach zehn Uhr, als die Post kam. Der Postbote ging auf Jungbluts Haus zu und steckte etwas in den Briefkasten. Dann verschwand er

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