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Die Bruderschaft Christi

Die Bruderschaft Christi

Titel: Die Bruderschaft Christi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Doch nicht alle fielen ihren Häschern in die Hände. In alle Welt wurden sie zerstreut. Schottland und Amerika. Weit vor Kolumbus. Sie hatten nichts zu verlieren. Aber sie hatten eine Flotte. Und so segelten sie in die untergehende Sonne, bis sie auf ein unentdecktes Land stießen. Amerika.«
    Jean lächelte. »Das ist nicht Ihr Ernst?«
    Molière warf Jean einen missbilligenden Blick zu. »In Neuschottland finden Sie noch heute ihre Zeichen. Der Templerorden fiel, aber eine neue Bewegung entstand. Phönix erhob sich aus der Asche. Schauen Sie sich die Dollarnoten an. Gehen Sie mit offenen Augen durch die Welt. Überall entdecken Sie ihre Zeichen. Und ihre Lehre kehrte zurück. Ihre Einstellung der Kirche gegenüber. Man sagt, Leonardo da Vinci habe die Kirche verhöhnt. Und das sogar in ihren eigenen Häusern.«
    »Die Freimaurer?«
    »So nennt man diesen Kult heute. Diese Logen existieren bis in die heutige Zeit. Und die Templer waren ihre Vorläufer.«
    »Sie halten wohl nicht viel vom Glauben und der Religion«, fragte Yaara.
    Molière lächelte. »Ach wissen Sie, schöne Mademoiselle. Der Glaube ist die Sache der Sanftmütigen, die Religion hingegen ist die Profession der Gewalttätigen.«
    Yaara nickte stumm. Draußen hatte der Regen nachgelassen, und die aufgehende Sonne bahnte sich ihren Weg durch die Wolken.
     
     
    Bischofswiesen, Berchtesgadener Land …
     
    Im Hotel Reissenlehen in Bischofswiesen waren Tom und Moshav abgestiegen und hatten dort eine unruhige Nacht verbracht. Über eine Stunde hatten sie noch in der Nähe von Jungbluts Haus gewartet. Doch nichts war geschehen, nicht einmal die Polizei war aufgetaucht, obwohl sich Moshav und Tom sicher waren, dass ihre Anwesenheit am Haus nicht unentdeckt geblieben war.
    »Warum hat der Nachbar nicht die Polizei gerufen?«, fragte Tom.
    »Ich weiß es nicht«, entgegnete Moshav. »Es wird einen Grund geben.«
    Tom nickte grimmig. »Das glaube ich auch. Und wir werden ihn herausfinden.«
    Moshav atmete tief ein. »Was willst du nun schon wieder anstellen?«
    »Wir sollten mal nachschauen, wer uns da entdeckt haben könnte. Meinst du nicht auch?«
    Moshav sprühte sich mit Deo ein und zog ein T-Shirt über. »Ich für meinen Teil gehe jetzt erst einmal frühstücken.«
    Tom putzte sich die Zähne. »Ich komme nach«, murmelte er.
    Ein paar Minuten später trafen sie sich im Frühstücksraum des Wellnesshotels wieder. Zahlreiche Gäste saßen an den Tischen und genossen die heimelige Atmosphäre. Helle, rustikale Möbel beherrschten den Raum. Blau-weiß gestreifte Sitzelemente und Auflagen verliehen dem Raum den typisch bayrischen Charme. Ein reichliches Frühstücksbuffet lud zum Schlemmen ein, und geschäftige Bedienungen im Dirndl warfen den Gästen freundliche Blicke zu. Moshav saß an einem Tisch in der Nähe der Fenster. Der grüne Hügel stieg bis zur Baumgrenze sanft an, bevor er sich steil emporreckte. Tom setzte sich neben Moshav, und schon eilte die Bedienung herbei.
    Moshav hatte eine Zeitung neben sich liegen. Große Buchstaben prägten das Bild. Eine barbusige Schönheit in Farbe war im unteren Bereich abgelichtet.
    Die Schlächter vom Watzmann, lautete die Schlagzeile. Tom überflog den Artikel und las vom Leichenfund am Watzmann. Auch von den ermordeten Geistlichen in der Umgebung war die Rede. Auftragskiller vermutete die Polizei hinter den Morden.
    »Jetzt ist mir klar, wer bei Jungblut eingebrochen ist«, seufzte Tom.
    »Du meinst, der Tote ist Jungblut?«
    »Könnte doch sein, oder?«
    »Und was machen wir jetzt?«
    Tom überlegte. Er schaute hinaus auf die grünen Wiesen. »Uns bleibt keine andere Wahl, wir müssen die Sache durchziehen.«
    »Und was willst du jetzt machen?«
    »Die Nachbarn. Wir beobachten das Haus. Vielleicht ergibt sich etwas.«
     
     
    La Croix Valmer, Provinz VAR, Côte d’Azur …
     
    Benoit saß auf dem weißen Sofa seiner mondänen Villa mit Blick auf die Côte d’Azur und nippte an seinem Glas Champagner. »Ich habe wirklich nicht den blassesten Schimmer, aber wir können uns getrost Zeit lassen. Sie werden ihn schon finden. Wenn nicht, dann werden wir eben zurückkehren müssen. Aber erst, wenn ein wenig Zeit vergangen ist. Die Behörden in Deutschland sind gründlich und lassen sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen. Dieser Bukowski ist wie ein Bluthund, er hat die Fährte aufgenommen und gibt erst Ruhe, wenn die Beute erlegt ist.«
    »Lassen wir ihn einfach die Beute erlegen, dann hätten wir Ruhe«,

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