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Die Bruderschaft Christi

Die Bruderschaft Christi

Titel: Die Bruderschaft Christi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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bis sie hier mitten im Wald oberhalb von Bischofswiesen eintreffen würde.
    Sehnsüchtig wartete Bukowski auf seine Kollegin. Nachdem die Männer aus dem VW-Bus ausgestiegen waren und ihre Papieranzüge überstreiften, ging Bukowski auf sie zu.
    »Ich muss wissen, was hier abgelaufen ist«, sagte er zu den Männern der Spurensicherung. Der Einsatzleiter des Teams nickte stumm.
    Bukowski schaute sich suchend um. »Wo ist meine Kollegin?«, fragte er einen der Männer, der an ihm vorbei ging.
    »Sie ist zusammengebrochen«, antwortete der Beamte. »Wir haben den Arzt gerufen. Sie ist im Krankenhaus.«
    »Was?«, fragte Bukowski fassungslos.
    »In Berchtesgaden, in der Klinik. Sie hatte starke Schmerzen.«
    Bukowski stockte der Atem. »Kümmern Sie sich um den Tatort. Möglicherweise liegen noch zwei Leichen im Schutt.«
    Er wandte sich um und suchte nach Ortlieb. Er fand ihn im Kreise seiner Kollegen.
    »Ortlieb«, sprach ihn Bukowski an, »fahren Sie mich bitte in das Klinikum nach Berchtesgaden.«
    »Aber wir werden jetzt noch nicht mit den Festgenommenen sprechen können«, antwortete der Polizeibeamte.
    »Fahren Sie mich, bitte. Ich erkläre Ihnen später, um was es geht.«
    Ortlieb schaute Bukowski aufmerksam an. Er bemerkte die sorgenvolle Miene des Kriminalbeamten.
    »Schon gut«, antwortete er.

51
    Klinikum Berchtesgaden, Bayern …
     
    Das Kreiskrankenhaus in Berchtesgaden lag in Richtung Maria Gern in der Locksteinstraße. Es war ein helles Gebäude, umsäumt von einer grünen Wiese. Im Hintergrund türmte sich ein bewaldeter Hügel auf. Bukowski hatte keinen Blick dafür. Er schoss förmlich durch den Eingang, so dass er beinahe an den elektronischen Schiebetüren hängen blieb. Die Dame hinter dem Empfangspult musterte ihn grimmig. Bukowski holte seinen Dienstausweis hervor und streckte ihn der Dame hinter dem Empfangspult unter die Nase.
    »Bukowski, Kriminalpolizei«, zischte er ihr unfreundlich zu. »Ich will zu Lisa Herrmann, sie wurde vor ein paar Stunden eingeliefert.«
    Die Frau verzog schnippisch den Mundwinkel und schob die Computertastatur zu sich heran.
    »Herrmann, mit einem R oder mit zwei?«
    »Zweimal R und zweimal N«, antwortete Bukowski ungeduldig.
    Die Frau schaute auf den Bildschirm. »Liegt auf der Inneren, die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Geradeaus durch die Tür, im linken Flur.«
    Bukowski war bereits auf dem Weg. Den Dank sparte er sich. So nahm er auch das Kopfschütteln der Frau nicht mehr wahr.
    Die Tür zur Abteilung öffnete sich automatisch. Bukowski wandte sich nach rechts und lief den weiß getünchten Flur entlang. Einfallslose Bilder zierten den Flur. Hellblaue Türen reihten sich links und rechts entlang der Wände. In der Mitte des Flures, vor einer großen Glasscheibe blieb er stehen. Schwesternzimmer stand an der Tür, doch das Zimmer war leer. Ungeduldig schaute sich Bukowski um, doch weit und breit war niemand zu sehen. So war es immer, wenn man jemanden brauchte, dann war niemand da. Typisch, dachte er für sich.
    Unweit des Schwesternzimmers wurde eine Tür geöffnet. Der Arbeitswagen einer Putzfrau, mit einem roten Eimer auf der vorderen Abstellfläche, war das Erste, das Bukowski zu Gesicht bekam. Eine kleine Frau, in einer dunkelblauen Schürze, mit einem langen schwarzen Zopf, folgte. Bukowski stürmte auf die Frau zu.
    »Ich suche Lisa Herrmann, wo liegt sie?«
    Die Frau schaute ihn mit großen Augen an und zuckte mit der Schulter. »Nix verstehen, frage Schwester«, antwortete die Frau.
    »Schwester fragen«, zischte Bukowski ungehalten. »Wenn eine da wäre.«
    »Warten, kommt bestimmt gleich Schwester«, sagte die Frau und verschwand mit ihrem Wagen in die andere Richtung.
    In der Nähe standen zwei Stühle im Flur. Daneben eine Tür mit der Aufschrift »Untersuchungszimmer«. Bukowski ließ sich auf einen Stuhl fallen und trommelte nervös mit den Fingern auf der Lehne. Seine Gedanken drehten sich um seine junge Kollegin. Was mochte bloß mit ihr los sein, schon gestern hatte sie sich nicht richtig wohl gefühlt.
    Bukowski wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als plötzlich die Tür zum Behandlungszimmer geöffnet wurde. Eine junge Frau mit Pferdeschwanz in weißem Kittel trat aus dem Zimmer in den Flur. Ein Stethoskop hing um ihren Hals. Bukowski sprang auf.
    »Entschuldigung«, sprach er sie knurrig an. »Ich suche Lisa Herrmann. Können Sie mir sagen, wo ich sie finde?«
    Die Frau musterte Bukowski von oben bis unten. »Sind Sie

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