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Die Bruderschaft Christi

Die Bruderschaft Christi

Titel: Die Bruderschaft Christi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Sarkophag des Kreuzritters, der im Westflügel des Rockefeller Museums in einer Halle stand. Inzwischen hatten sich mehrere Spezialisten des Museums und der Bar-Ilan-Universität den Funden der Grabungsstätte an der Straße nach Jericho angenommen.
    »Und all das wollte Professor Raful der Welt und den Menschen vorenthalten«, sagte er. »Es ist unglaublich.«
    »Der alte Raful ist ein sonderbarer Kauz«, entgegnete der Dekan der Universität. »Aber das ist ja hinlänglich bekannt. Doch seine Fähigkeiten auf dem Gebiet der Archäologie sind natürlich unbestritten. Allerdings, da gebe ich Ihnen Recht, ist er in dieser Sache zu weit gegangen.«
    »Sein Hass gegen Rom hat ihn verblendet.«
    Der Dekan lächelte. »Er ist bislang nicht wieder aufgetaucht. Niemand weiß, wo er steckt. Leider befinden sich ein paar Artefakte in seinem Besitz, die ebenfalls dem Grab des Ritters entstammen. Wir sind jedoch zuversichtlich. Er wird sich nicht ewig verbergen können, und meine Geduld ist erschöpft. Schließlich ist eine Ausgrabung dieser Art keine Privatangelegenheit. Deshalb hat der Rat unserer Universität beschlossen, Chaim Raful seine Entlassungsurkunde zu überreichen. Er ist mit sofortiger Wirkung all seiner Ämter entbunden, und er wird auch keine Vorlesungen in unseren Räumen mehr halten.«
    »Und was wird aus dem Kreuzritter?«, fragte Pater Phillipo.
    »Oh, dafür ist gesorgt«, antwortete der Dekan. »Die Restaurationsarbeiten gehen gut voran. Ritter Renaud wird hier in den Hallen des Museums seinen Platz finden. Er hat beinahe eintausend Jahre in der Erde Jerusalems zugebracht, und deshalb hat niemand das Recht, ihn aus der Stadt zu verbannen. Er bleibt hier und ihm wird ein eigener kleiner Bereich gewidmet. Schließlich ist die Geschichte der Kreuzfahrer auch die Geschichte Jerusalems. Wenn es auch zuweilen ein unrühmliches Kapitel voller Blut und Tränen war.«
    Pater Phillipo reichte dem Dekan freundschaftlich die Hände. »Eine kluge Entscheidung. Damit geben Sie der Welt zurück, was ihr ohnehin gehört.«

17
    Jerusalem, Grabungsstätte an der Straße nach Jericho …
     
    Aaron lenkte den gelben Schmalspurbagger über das Geröllfeld und stoppte unmittelbar vor der Böschung, während Moshav und ein paar Helfer die dicken Balken vom Lastwagen luden.
    »Alle drei Meter«, rief Aaron Moshav zu. Moshav hob die Hand zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Gemeinsam trugen Moshav und seine Helfer den ersten Stützpfahl an die markierte Stelle. Aaron lenkte seinen Bagger geschickt an der Böschung entlang zum ersten Balken, den Moshav und seine Helfer bereits aufgerichtet hatten. Er fuhr den Gelenkarm aus, platzierte die Unterseite der Schaufel auf dem aufgerichteten Stützpfahl und drückte ihn mit Hilfe der Hydraulik in den Boden, so dass sich der vordere Teil des kleinen Baggers in die Luft hob. Doch Aaron behielt die Kontrolle, geschickt dosierte er den Druck, und langsam versank der hölzerne Balken im losen Geröll, bis gerade noch ein Meter herausragte.
    »Wenn sich die anderen ebenso leicht versenken lassen, dann sind wir in einer Stunde fertig und können die Schalbretter anbringen«, rief Aaron vom Bagger herunter, während Moshav mit seiner Crew den zweiten Balken vom Lastwagen holte.
    Die Sonne brannte heiß und die Männer schwitzten unter der Anstrengung. In kürzester Zeit waren alle Balken rund um das geplante Grabungsfeld verteilt. Einen nach dem anderen drückte Aaron mit dem Bagger entlang der Böschung in den Boden. Seinen Berechnungen nach mussten die Stützpfähle, deren Zwischenräume mit Schalbrettern verkleidet und im oberen Bereich mit Latten verbunden wurden, das Abrutschen des lockeren Erdreiches rund um den aufgeschütteten Hügel verhindern. Drei waren noch übrig, die er in den Boden rammen musste, doch die Hitze und die harte Arbeit hatten seinen Hals ausgetrocknet wie ein hochsommerliches Flussbett in Afrika.
    Aaron legte eine kurze Pause ein, nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Wasserflasche und schaute hinüber zur Zeltstadt mitten im Grabungsfeld. »Haben sich Jonathan oder Tom schon gemeldet?«
    Moshav schüttelte den Kopf. »Glaubst du, Gina ist tot?«
    Aaron zuckte mit der Schulter. »Ich weiß nur, dass hier seit einiger Zeit seltsame Dinge geschehen. Manchmal drängt sich mir der Verdacht auf, dass jemand ganz bewusst unsere Arbeit sabotiert. Und ich glaube auch zu wissen, wer es ist.«
    »Raful!«
    »Seit wir die Gruft gefunden haben, hat er sich verändert. Er

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