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Die Bruderschaft Christi

Die Bruderschaft Christi

Titel: Die Bruderschaft Christi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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aufgeschüttet. Bevor wir nicht sicher wissen, dass keine weiteren Sprengkörper in der Erde enthalten sind, können wir keine Grabungsarbeiten mehr erlauben. Das verstehen Sie doch sicher.«
    Pater Leonardo nickte. »Sicher, wenn die Sachlage so ist, dann hat der Schutz von Menschenleben oberste Priorität. Aber ich denke, mein Ansinnen ist dennoch nicht vergebens. Schließlich schlummern dort noch immer Schätze aus der Vergangenheit. Irgendwann werden die Arbeiten sicherlich fortgesetzt, was auch in Ihrem Interesse liegt. Dann wird sich die Bar-Ilan-Universität mit der römischen Kirche die Arbeiten sowie auch die Kosten teilen. Wir graben schließlich nicht das erste Mal in Ihrem Land.«
    »Wenn das mit der Bar-Ilan-Universität abgesprochen ist, hat unser Amt bestimmt keine Einwände. Schließlich geht es nicht um persönliche Interessen, sondern um die Bewahrung der Geschichte für unsere Kinder und Kindeskinder.«
    Pater Leonardo erhob sich und reichte dem Beamten die Hand. »Davon können Sie ausgehen. Ich bedanke mich, dass Sie Zeit für mich fanden.«
    »Oh, keine Ursache«, entgegnete der Beamte. »Rom ist uns stets als Partner willkommen.«
     
     
    München, Bayrisches Landeskriminalamt, Dezernat 63 …
     
    Bukowski pfiff ein fröhliches Lied, als er sich hinter seinen Schreibtisch setzte und nach seiner Zigarettenschachtel griff.
    »Gute Laune?«, fragte Lisa Herrmann.
    »Hab ich doch immer«, antwortete Bukowski.
    »Ich weiß nicht warum, aber in den letzten Tagen habe ich das Gefühl, dass du den Job nicht mehr richtig ernst nimmst. Schließlich suchen wir nach einem Dreifachmörder und stehen noch immer am Anfang.«
    Bukowski zündete sich eine Zigarette an. »Wenn ich griesgrämig und verbissen wäre, dann hätten wir jetzt trotzdem nicht mehr in der Hand. Ich halte es da lieber wie Mark Twain.«
    »Mark Twain?«
    »Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. Auch wenn es ein Arbeitstag ist.«
    Lisa verzog schnippisch ihre Lippen. »Wenn du meinst. Gibt es schon Neuigkeiten?«
    Bukowski schaute auf seine Armbanduhr. »Es sind gerade mal drei Stunden vergangen. So schnell schießen die Preußen nicht. Ich warte auf den Anruf eines alten Freundes, der uns vielleicht weiterhelfen kann.«
    »Wieder mal ein Freund aus dem Ausland?«
    »Ein hochrangiger Commissaire Principal der Police Nationale«, entgegnete Bukowski. »Maxime und ich haben viele Jahre zusammengearbeitet. Er ist im letzten Jahr nach Paris zurückgegangen. Wir haben uns sehr gut verstanden.«
    »Und du glaubst, er kann uns helfen?«
    »Wenn es um Ermittlungen in Frankreich geht, dann ist er genau der Richtige. Er leitete bei der Police Nationale das Büro für auswärtige Angelegenheiten und hat es besser getroffen als ich. Er muss im hohen Alter nicht mehr hinaus auf die Straße und sich die Hacken ablaufen. Er wurde sogar noch einmal befördert, als er nach Paris zurückkehrte, während ich zum Dank für meine Tätigkeit einen gesunden Arschtritt bekam. Na ja, die Welt ist eben ungerecht.«
    »Ungerecht oder nicht, offenbar hat dein Maxime gerade keine Zeit für dich.«
    »Er hat Zeit, glaube mir, aber ich würde in meinem Urlaub auch keinen Schlag arbeiten. Er ist noch auf Martinique und genießt den Sonnenschein. Aber am nächsten Montag kommt er wieder zurück. Und dann werden wir uns mit ihm treffen, direkt in seinem Büro.«
    »Wir fahren nach Frankreich? Weiß die Chefin schon davon?«
    »Manchmal ist es gut, wenn man einflussreiche Freunde hat. Es liegt eine Einladung für zwei Personen vor. Offiziell natürlich ein Erfahrungsaustausch.«
    »Wie lange?«
    »Zwei Tage.«
    »Und ich darf mit?«, fragte Lisa mit großen Augen.
    »Also ich wurde ausdrücklich eingeladen, der zweite Platz ist noch nicht vergeben. Aber wenn du willst, werde ich mich für dich stark machen.«
    Jetzt lächelte Lisa. »Soll ich dir einen Kaffee kochen, möchtest du vielleicht ein Brötchen aus der Kantine oder kann ich sonst noch etwas für dich tun?«
    »Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden«, antwortete Bukowski. »Ich glaube, dieser Tag ist auf einem guten Weg. Aber dass eines klar ist, wir fahren dort rüber um zu arbeiten.«
    »Ist klar!«
    »Einen Wermutstropfen gibt es aber noch«, sagte Bukowski verschmitzt.
    Lisas Lächeln erstarb. »Was?«
    »Wir müssen uns vermutlich ein Doppelzimmer teilen.«

19
    Jerusalem, Ausgrabungsstätte an der Straße nach Jericho …
     
    Benyamin Yassau musterte

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