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Die Bruderschaft Christi

Die Bruderschaft Christi

Titel: Die Bruderschaft Christi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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mit sehr viel Macht und Einfluss gesegnet. Die beiden Gören wären auf sein Betreiben hin von der Uni geflogen, weil er sie beim Haschrauchen erwischte. Daraufhin haben sie behauptet, er wollte ihnen an die Wäsche. Und da blieb ihm keine andere Wahl. Er schmiss den Job einfach hin, weil er genug von dieser schmutzigen Kampagne gegen ihn hatte.«
    »Ich kenne den Professor, ich glaube ihm«, antwortete Yaara. »Es ist absurd anzunehmen, er hätte etwas mit dem Tod von Gina zu tun.«
    Tom blickte nachdenklich auf sein Glas.
    »Was hast du?«, fragte Yaara.
    »Gideon Blumenthal, sagt euch der Name etwas?«
    Die anderen schauten sich fragend an.
    »Er war einer unserer Grabungshelfer. Man hat seine Leiche gefunden. Er wurde ebenfalls umgebracht.«
    »Aaron hat die Männer besorgt«, schob Moshav ein.
    »Er hatte Münzen mit dem Bild von Tiberius bei sich. Bestimmt hat er sie gefunden und eingesteckt.«
    »Er wollte ein kleines Geschäft nebenbei machen«, sagte Jean. »Das ist doch nichts Ungewöhnliches und kommt immer wieder vor.«
    »Ich weiß nicht«, überlegte Tom. »Die Unfälle auf der Grabungsstätte, das Verschwinden Rafuls, der Mord an Gina und an diesem Gideon und dann Aarons grässlicher Unfall. Die Grabungen sind eingestellt, und dieser Franziskanerpater taucht plötzlich auf. Also wenn ihr mich fragt, dann hat das alles System.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Moshav.
    »Ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Erinnert ihr euch noch, als wir die Gruft öffneten? Raful wollte, dass wir unseren Fund verschweigen. Er hatte es plötzlich eilig. Er wusste bereits im Vorfeld, was wir dort finden, davon bin ich überzeugt – und er fürchtete, dass die römische Kirche plötzlich auftaucht und uns vertreibt. Und nun wurden wir wirklich vertrieben und Raful ist verschwunden. Für mich ist das kein Zufall.«
    »Du glaubst, die Kirche steckt dahinter?«, fragte Yaara.
    Tom leerte sein Glas in einem Zug und stellte es geräuschvoll auf den Tresen. »Wir sollten Chaim Raful suchen und ihn fragen, was er gefunden hat.«
    »Wir wissen, was er gefunden hat«, antwortete Jean Colombare. »Wir waren schließlich dabei.«
    Tom schüttelte den Kopf. »Wir wissen nicht, was sich in dem Tongefäß befand, das mit ihm verschwand. Und ich glaube, es war ihm sehr wichtig, dieses Artefakt in Sicherheit zu bringen.«
    »Und wo willst du mit deiner Suche beginnen?«, fragte Yaara. »Wir dürfen Jerusalem nicht verlassen.«
    »Ich weiß, dass er ein Hotelzimmer im King David Hotel bewohnte.«
    Moshav schaute Tom fragend an. »Woher hast du diese Information?«
    Tom schmunzelte. »Ich habe einen Anruf mitbekommen. Ich denke, dort sollten wir mit unserer Suche beginnen.«

21
    Ostufer des Jordans, im Schatten des Mosesbergs Nebo …
     
    »Ich danke dir, Bruder Phillipo«, sagte Pater Leonardo, schloss die Augen und zog die Luft tief in seine Lungen. »Es ist ein imposantes Bild. Der Berg des Moses, der Jordan, die Stätte, an der unser Erlöser getauft wurde. Es ist, als wäre er noch lebendig.«
    »Bis auf die jordanische Flagge und die Befestigungsanlagen im Hintergrund«, antwortete Pater Phillipo. »Es ist ein umkämpftes Land und fordert jeden Tag erneut seine Opfer.«
    »Galiläa, das Land des Erlösers«, schwärmte Pater Leonardo. »Nazaret, Kafarnaum, Tabgha, der Berg der Seligpreisung und Tabor. Rom ist so weit von hier entfernt …«
    »… weit und doch so nah«, fiel ihm Pater Phillipo ins Wort. »Der Kardinalpräfekt wird mit Euch zufrieden sein, ehrwürdiger Bruder. Die Grabungen können in einem Monat beginnen. Es war ein kluger Schachzug, Benyamin Yassau aufzusuchen und um Unterstützung zu bitten. Leider gab es diesen unsäglichen Unfall, der uns allerdings entgegenkam und die Angelegenheit beschleunigte, aber letztlich ist es nur recht und billig, dass die Kirche an den Ausgrabungen teilnimmt.«
    »Aber wir haben immer noch keine Spur von Professor Raful. Es ist, als wäre er in die Höhlen des Teufels hinabgestiegen. Der Freund des Präfekten, Kardinal Borghese, ist der Auffassung, dass uns der Professor schweren Schaden zufügen kann. Seine absurde Theorie scheint mit dem Fund des Kreuzritters aufs Neue beflügelt worden zu sein. Kardinal Borghese sieht unsere Kirche bereits untergehen. Und Borghese ist ein einflussreicher Freund des Präfekten. Deshalb wird er mich nicht eher nach Rom zurückberufen, bis ich den Professor gefunden habe.«
    Pater Phillipo nickte verständig. »Ich glaube, dass Chaim

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