Die Bruderschaft der Black Dagger
geschehen war, und wegen des dunklen Duftes, von dem der Raum gesättigt war, von seinem ausgestreckten Leib geradezu magnetisch angezogen wurde.
Der Ausdruck seiner Augen veränderte sich, als sie näher kam, als dämmerte ihm allmählich, dass sie tatsächlich bei ihm war. Schreck ersetzte die verträumte Zufriedenheit.
Sie stellte das Glas Milch neben seinen Aschenbecher, und ihr Blick fiel auf seinen Bauch. Ohne einen bewussten Gedanken streckte sie die Hand danach aus.
Er zischte, dann sog er hörbar die Luft ein, als sie ihn berührte. Was da auf ihm klebte, war warm.
»Das ist kein Blut«, murmelte sie.
Er schüttelte den Kopf auf dem Kissen, seine Miene drückte Erstaunen aus, ihre Kühnheit überraschte ihn sichtlich.
Sie hob den Finger, denn sie begriff, dass das, was aus ihm gekommen war, die Quelle der dunklen Würze in der Luft war - und sie wollte es, was auch immer das sein mochte. Sie strich sich etwas auf die Unterlippe, dann leckte sie mit der Zunge darüber.
»Cormia …«, ächzte er.
Der Klang ihres Namens hüllte den Raum in eine intime Abgeschiedenheit, die geradezu greifbar war, und in diesem schwebenden, geschützten Augenblick gab es nur ihn und sie. Es gab nichts als ihre Körper, eine überwältigende Einfachheit im komplexen Gefüge ihrer Beziehung zueinander.
»Lassen wir unsere Rollen hinter uns«, sagte sie. »Und unsere Verstrickungen.«
Seine Miene wurde schroff. »Das können wir nicht.«
»O doch, das können wir.«
»Cormia …«
Sie ließ ihre Robe fallen, und das beendete das Gespräch mehr oder weniger.
Doch als sie aufs Bett steigen wollte, schüttelte er den Kopf und hinderte sie daran. »Ich habe mich mit der Directrix getroffen.«
Hatte ihr Name aus seinem Mund noch wie ein Versprechen geklungen, so zerstörten seine Worte nun die warme und berauschende Verheißung im Raum.
»Ihr habt mich ausgewechselt, nicht wahr?«
Bedächtig nickte er. »Ich wollte es dir sagen, aber dann ist das in der Klinik passiert.«
Cormia betrachtete sein glitzerndes Geschlecht und empfand die seltsamste Reaktion. Statt Versagen spürte sie … Erleichterung. Denn er begehrte sie, obwohl er es nicht musste. Das machte das, was sie sich wünschte, so viel ehrlicher. Später würde sie sich mit den emotionalen Verwicklungen befassen, aber jetzt wollte sie einfach nur bei ihm sein. Eine Frau bei einem Mann. Geschlecht bei Geschlecht. Ohne Traditionen, die den Akt belasteten oder ihm eine größere Tragweite verliehen.
Sie legte ein Knie auf die Matratze, doch Phury umfasste ihre Handgelenke und bremste sie. »Weißt du denn nicht, was das bedeutet?«
»Doch.« Sie hob das andere Knie hoch. »Lass mich los.«
»Du musst das nicht tun.«
Unverhohlen betrachtete sie den zuckenden Stab vor seinen Lenden, so dick wie ihr Unterarm. »Und du auch nicht. Aber du willst es ebenfalls. Also nehmen wir es uns.« Sie hob den Kopf und begegnete seinem argwöhnischen, hitzigen Blick, und einen Moment lang wurde sie traurig. »Ihr werdet viele andere haben. Ich nur Euch. Also gewährt mir dies nun, bevor …« - ihr Herz wieder und wieder gebrochen wurde -, »… bevor Ihr weiterziehen müsst.«
Sein innerer Konflikt war deutlich in seinen Augen zu lesen, und er war ein Zeugnis seiner Ehre. Aber sie wusste, wie das Ergebnis ausfallen würde. Und war nicht überrascht, als er nachgab, als seine Hände ihre nicht länger festhielten, sondern sie an sich zogen.
»Lieber Gott«, flüsterte er, setzte sich auf und nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. »Ich brauche einen Moment. Leg dich hierhin, ich bin gleich wieder da.«
Mit sanften Händen bettete er sie auf die Matratze, dann stand er auf und ging ins Bad. Die Dusche rauschte, und als er zurückkehrte, hing ihm das Haar in feuchten Locken über Schultern und Brust.
Er kam nackt zu ihr, ein Krieger in der Blüte seiner Kraft, sein sexuelles Bedürfnis ragte steif aus seinem fantastischen Körper heraus.
Neben dem Bett verharrte er kurz. »Bist du dir sicher?«
»Ja.« Obwohl man ihr gesagt hatte, dass es wehtäte, wollte sie es sich nicht anders überlegen. Erklären konnte sie ihre Entschlossenheit nicht, aber sie würde ihr die nötige Kraft geben.
Sie würde ihn nun besitzen, und was danach käme, war ihr egal.
Cormia streckte ihm die Hand entgegen, und als er seine Finger in ihre legte, zog sie ihn auf sich herab.
Phury ließ sich von Cormia aufs Bett ziehen, bis er neben ihrer wunderbaren nackten Gestalt lag. Ihre Knochen
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