Die Bruderschaft der Black Dagger
denken, was er nicht tun sollte. Er brauchte einfach nur ein wenig Linderung und Glück, ein winziges Scheibchen Freude … einfach nur diesen Augenblick, in dem ihm warm war. Er hatte seinen Brüdern dabei zugesehen, wie sie Liebe fanden und starke Beziehungen eingingen, und er wünschte ihnen vom Spielfeldrand aus alles Gute - wissend, dass das nicht seine eigene Zukunft wäre. Und lange Zeit war das auch völlig okay gewesen. Jetzt allerdings fühlte es sich überhaupt nicht mehr okay an.
Er … wünschte sich Dinge. Für sich selbst.
Beklemmung breitete sich auf seiner Lust aus wie ein Tintenfleck auf einem hellen Stoff.
Um sich den Moment nicht verderben zu lassen, konzentrierte er sich wieder auf Cormia. Im Geiste sah er sich, wie er sie sanft, gleichzeitig aber nachdrücklich berührte, ihren Körper …
»O ja«, ächzte er in die Stille seines Zimmers.
Diesen Augenblick würde er sich stehlen, und seinem schlechten Gewissen redete er ein, dass er sich das für die ganze harte Arbeit, die er getan hatte, verdient hatte.
Er war allein. Niemand würde es je erfahren.
Vorsichtig balancierte Cormia das Glas Milch und den Teller mit dem aufgestapelten Brot und Fleisch, während sie eine Hand hob, um an die Tür des Primals zu klopfen. Sie wünschte, sie hätte das »Sandwich« besser zusammengesetzt. Fritz hatte ihr gezeigt, wie es ging, und zweifellos hätte es weniger unordentlich ausgesehen, wenn er es gemacht hätte. Aber sie hatte sich beeilen wollen, und sie hatte es selbst zubereiten wollen.
Unmittelbar, bevor ihre Knöchel auf das Holz auftrafen, vernahm sie ein Stöhnen, als litte jemand Schmerzen. Und dann noch eins.
Besorgt um das Wohlergehen des Primals tastete sie nach der Klinke und schob sich in sein Zimmer …
Cormia ließ den Teller fallen. Er sprang vom Boden ab, doch sie starrte nur unverwandt zum Bett, während hinter ihr die Tür von selbst ins Schloss fiel.
Phury lag an die Kissen gelehnt, das fantastische bunte Haar um den Kopf ausgebreitet. Sein schwarzes Hemd war bis zum Rippenbogen hochgeschoben und die Hose offen und auf die goldenen Oberschenkel heruntergezogen. Eine Hand lag auf seiner Männlichkeit, und sie war kräftig und glänzte an der Spitze. Während er mit der einen kräftig und fest über sein Geschlecht rieb, lag die andere Hand auf dem mächtigen Sack darunter.
Ein weiteres Stöhnen entrang sich seinem geöffneten, rosigen Mund; dann biss er sich auf die Unterlippe, die Fänge durchstießen das üppige Fleisch.
Immer schneller bewegte sich seine Hand, sein Atem ging noch heftiger, und er schien an der Schwelle zu etwas Gewaltigem zu stehen. Es war mehr als falsch, ihn zu beobachten, aber
sie hätte sich nicht abwenden können, wenn ihr Leben davon abhinge …
Seine Nasenflügel blähten sich weit, als witterten sie etwas. Mit einem Knurren krümmte er sich, seine Bauchmuskeln spannten sich ruckartig an, die Oberschenkelsehnen traten hervor. Als ein perlweißer Strahl aus ihm hervorschoss, schlug er die leuchtend gelben Augen auf und sah sie an. Ihr Anblick schien ihn noch mehr zu schmerzen, da er einen Fluch bellte und seine Hüften emporstieß. Noch mehr von der cremigen Flüssigkeit entströmte ihm, und es hörte einfach nicht auf. Sein Hals war gestrafft, die Wangen rot.
Doch er hatte gar keine echten Schmerzen, dachte sie. Er hielt den Blick unverwandt weiter auf sie gerichtet, als wäre sie der Treibstoff für das Ganze, und er wollte nicht, dass das, was ihm geschah, endete.
Das hier war der Höhepunkt des Geschlechtsaktes.
Ihr Körper sagte ihr das. Denn jedes Mal, wenn der Primal sich aufbäumte, jedes Mal, wenn er aufstöhnte, jedes Mal wenn seine Handfläche die Spitze seines Geschlechts erreichte und wieder zur Wurzel raste, flammten ihre Brüste auf und das, was zwischen ihren Beinen war, tröpfelte noch stärker.
Und dann blieb er regungslos liegen. Verausgabt. Befriedigt.
In der Stille spürte sie die Nässe auf der Innenseite ihrer Schenkel und betrachtete das, was über seinen ganzen Bauch und seine Hand und seine Erektion verteilt war.
Was für eine herrliche Unordnung Sex doch war, dachte sie, und malte sich aus, wie es wäre, das in sich zu haben, was er da auf sich hatte.
Aufgewühlt, wie sie war, bemerkte sie, dass der Primal sie in ihrer planlosen Verwirrung beobachtete, als wäre er nicht sicher, ob er träumte oder ob sie wirklich in seinem Zimmer stand.
Sie machte ein paar Schritte vorwärts, da sie nach dem, was gerade
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