Die Bruderschaft der Black Dagger
länger als die Ringfinger, genau wie bei dir.«
»Ehrlich?« Mann, was für ein Vater war er eigentlich, dass er so etwas nicht wusste.
Tja, was wohl. Gar kein Vater war er gewesen.
Bella streckte ihm die Hand hin. »Lass uns duschen, und dann komm mit mir. Ich stelle dich deiner Tochter vor.«
Z holte tief Luft. Dann nickte er.
»Gern«, sagte er.
8
A ls Zsadist die Schwelle zum Kinderzimmer überschritt, vergewisserte er sich tatsächlich nochmal, ob sein Hemd auch anständig in die Hose gesteckt war.
Wie er den Geruch dieses Raums liebte. Zitronenduftige Unschuld hatte er ihn innerlich getauft. Süß wie eine Blume, aber nicht aufdringlich. Sauber.
Bella drückte seine Hand und führte ihn zur Wiege. Umgeben von Seidenschleifen, die größer waren als sie selbst, lag Nalla auf der Seite zusammengerollt, die Arme und Beine dicht angezogen, die Augen so fest geschlossen, als gäbe sie sich wirklich, wirklich, wirklich die allergrößte Mühe, zu schlafen.
Sobald Zs Blick über den Rand der Wiege fiel, regte sie sich. Machte ein leises Geräusch. Im Schlaf streckte sie das Händchen aus - nicht ihrer Mutter entgegen, sondern ihm.
»Was will sie?«, fragte er sie wie ein Trottel.
»Sie möchte, dass du sie berührst.« Als er sich nicht bewegte, murmelte Bella: »Das macht sie oft im Schlaf … offenbar weiß sie, wer in der Nähe ist, und sie freut sich, wenn sie getätschelt wird.«
Doch seine Shellan zwang ihn zu nichts, und dafür war er ihr dankbar.
Nalla allerdings war weniger glücklich. Ihre kleinen Finger reckten sich nach ihm.
Z wischte sich die Handfläche vorn an seinem Hemd ab und rieb sie dann noch mehrmals an der Hose. Seine Finger zitterten, als er sie zaghaft ausstreckte.
Nalla stellte die Verbindung her. Seine Tochter nahm seinen Daumen und hielt ihn mit solcher Kraft fest, dass reinster Stolz seine Brust durchbohrte wie ein Speer.
»Sie ist stark«, erklärte er mit unverhohlener Anerkennung in der Stimme.
Neben sich hörte er ein leises Geräusch von Bella.
»Nalla?«, flüsterte er und beugte sich über die Wiege. Seine Tochter schob die Lippen vor und umklammerte seinen Daumen noch fester.
»Ihr Griff ist unglaublich.« Sanft strich er mit dem Zeigefinger über das Handgelenk der Kleinen. »Weich … o mein Gott, sie ist so weich …«
Nallas Augen klappten auf. Und als er in exakt dieselbe leuchtende Farbe blickte, die er selbst besaß, blieb ihm das Herz stehen. »Hallo …«
Nalla blinzelte und wackelte mit seinem Finger. Und verwandelte ihn: Alles stand still, während sie nicht nur seine Hand, sondern auch sein Herz bewegte.
»Du bist genau wie deine Mahmen «, wisperte er. »Du lässt die Welt für mich verblassen …«
Immer noch wedelte Nalla mit seiner Hand und stieß ein Glucksen aus.
»Wie kräftig sie ist …« Er warf Bella einen Blick zu. »Sie ist so …«
Tränen strömten über Bellas Gesicht, die Arme hatte sie eng um die Brust geschlungen, als müsste sie sich anstrengen, nicht zu zerspringen.
Wieder ging ihm das Herz auf, aber diesmal aus einem anderen Grund.
»Komm her, Nalla «, sagte er und zog seine Shellan mit der freien Hand an seine Seite. »Komm her zu deinem Mann.«
Bella vergrub das Gesicht an seiner Brust und tastete nach seiner Hand.
Als Z dort stand, sowohl seine Partnerin als auch seine Tochter bei sich, fühlte er sich eintausend Meter groß und schneller als sein Carrera und stärker als eine ganze Armee.
Seine Brust schwoll mit einer neuen Entschlossenheit an. Diese zwei gehörten zu ihm. Zu ihm und nur zu ihm, und er hatte für sie zu sorgen. Die eine war sein Herz, die andere ein Stück seiner selbst, und sie machten ihn vollständig, indem sie eine Leere in ihm füllten, von deren Existenz er nichts geahnt hatte.
Nalla sah zu ihren Eltern auf, und ein bezaubernder Ton drang aus ihrem Knopfmündchen, etwas in der Art wie: Ist das aber schön, dass wir das jetzt mal geregelt haben.
Doch dann streckte seine Tochter die andere Hand nach oben … und berührte die Sklavenfessel an seinem Handgelenk.
Z erstarrte. Er konnte nichts dagegen tun.
»Sie weiß nicht, was das ist«, sagte Bella leise.
Er atmete mühsam ein. »Das wird sie aber. Eines Tages wird sie genau wissen, was das ist.«
Bevor Z nach unten zu Jane ging, verbrachte er noch mehr Zeit mit seinen Ladys. Er bestellte etwas zu Essen für Bella, und während es zubereitet wurde, sah er zum ersten Mal seiner Tochter zu, wie sie gestillt wurde. Hinterher döste
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