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Die Bruderschaft der Black Dagger

Titel: Die Bruderschaft der Black Dagger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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    T. W. blinzelte und sah sich im Untersuchungsraum um. Er saß auf dem kleinen Hocker, den er benutzte, wenn er Patienten behandelte, und neben dem Tisch stand ein Stuhl, und in seiner Hand hielt er den Augenschutz … Alles war normal - nur, dass außer ihm niemand im Zimmer war.
    Seltsam. Er hätte schwören können, dass er gerade mit einem unglaublich …
    Schlagartig setzte ein rasender Kopfschmerz ein, er rieb sich die Schläfen und fühlte sich urplötzlich erschöpft … erschöpft und merkwürdig niedergeschlagen, als hätte er bei etwas versagt, das ihm sehr wichtig gewesen war.
    Und besorgt. Besorgt über einen M…
    Das Kopfweh wurde schlimmer, mit einem Stöhnen stand T. W. auf und ging zum Schreibtisch. Da lag ein Umschlag, ein schlichter beiger Umschlag, auf dem in flüssiger Schreibschrift stand: Für Dr. T. W. Franklin, als Dankeschön, zur Verwendung nach seinem Gutdünken für die guten Taten seiner Station.
    Er drehte ihn um, riss die Lasche auf und holte einen Scheck heraus.
    Sein Kiefer knallte auf den Fußboden.
    Einhunderttausend Dollar. Ausgestellt für die Abteilung Dermatologie des St. Francis Hospitals.
    Der Name des Ausstellers lautete Fritz Perlmutter, und in der linken oberen Ecke stand keine Adresse, nur eine diskrete Notiz: Caldwell National Bank, Privatkunden.

    Einhunderttausend Dollar.
    Ein Bild von einem Ehemann mit Narben und einer wunderschönen Frau flackerte in seinem Kopf auf, wurde dann aber von seinem Kopfweh verschüttet.
    T. W. nahm den Scheck und steckte ihn in seine Hemdtasche, dann schaltete er den Laser und den Computer aus und lief zum Hintereingang der Klinik, unterwegs ein Licht nach dem anderen ausknipsend.
    Auf dem Heimweg musste er an seine Frau denken, daran wie sie sich verhalten hatte, als sie ihn zum allerersten Mal so gesehen hatte, vor all den Jahren. Sie war elf gewesen und hatte ihn mit ihren Eltern besucht. Er wäre am liebsten im Boden versunken, als sie durch die Tür kam, da er damals schon in sie verknallt gewesen war; und er lag in einem Krankenhausbett, die eine Körperhälfte dick in Verbände gehüllt.
    Sie hatte ihn angelächelt und seine gute Hand genommen und ihm versichert, dass egal, wie sein Arm aussah, sie immer noch mit ihm befreundet sein wollte.
    Das hatte sie ernst gemeint. Und hatte es später wieder und wieder bewiesen.
    Hatte ihn sogar mehr als nur als guten Freund gemocht.
    Manchmal, dachte T. W., war das Wissen, dass dem Menschen, den man liebte, das eigene Aussehen gleich war, das beste Heilmittel.
    Er kam an einem Schmuckladen vorbei, der schon fest verrammelt war, dann an einem Blumenladen und einem Antiquitätenladen, in dem seine Frau gern stöberte, wie er wusste.
    Sie hatte ihm drei Kinder geschenkt. Fast zwanzig Jahre Ehe. Und den Freiraum, um seine Karriere voranzutreiben.
    Er hatte ihr viele einsame Abende geschenkt. Viele Essen allein mit den Kindern. Urlaube, die sich auf ein oder zwei Tage im Anschluss an Dermatologenkonferenzen beschränkten.
    Und einen Volvo.

    Er brauchte zwanzig Minuten, bis er einen noch geöffneten Supermarkt gefunden hatte, und rannte hastig durch die Gänge, obwohl der Laden die ganze Nacht geöffnet hatte.
    Die Blumenabteilung lag gleich links hinter dem Eingang. Als er die Rosen und Chrysanthemen und Lilien sah, hätte er am liebsten sein Auto rückwärts vorgefahren und den ganzen Kofferraum mit Sträußen gefüllt. Und den Rücksitz auch noch dazu.
    Am Ende jedoch suchte er eine einzelne Blume aus und hielt sie die gesamte Heimfahrt sorgfältig zwischen Daumen und Zeigefinger.
    Er parkte in der Garage, ging aber nicht durch die Küche herein, sondern klingelte an der Haustür.
    Das vertraute, hübsche Gesicht seiner Frau spähte aus dem langen, schmalen Fenster neben der Tür. Sie wirkte verwirrt, als sie ihm öffnete.
    »Hast du deinen Schlüssel …«
    T. W. streckte ihr die Blume in seiner verbrannten Hand entgegen.
    Es war ein bescheidenes Gänseblümchen. Genau wie die, die sie ihm einmal die Woche ins Krankenhaus gebracht hatte. Zwei Monate lang.
    »Ich danke dir nicht genug«, murmelte T. W. »Und sage dir nicht häufig genug, dass ich dich liebe. Oder dass ich dich immer noch so schön finde wie am Tag unserer Hochzeit.«
    Die Hände seiner Frau bebten, als sie die Blume entgegennahm. »T. W. … ist alles okay bei dir?«
    »Mein Gott … allein, dass du das fragst, nur weil ich dir eine Blume schenke …« Er schüttelte den Kopf und nahm sie fest in den Arm. »Es tut

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