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Die Bruderschaft der Black Dagger

Titel: Die Bruderschaft der Black Dagger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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und letztlich im Rahmen des English National Trust unter Denkmalschutz gestellt worden.

    »Ging es dir besser?«, fragte er plötzlich. »Nachdem du dort gewesen warst?«
    »Ja, weil Vishous das Haus in Schutt und Asche gelegt hatte. So war der Abschluss vollständiger.«
    Geistesabwesend rieb Z Nallas kleinen Bauch, während sein Blick auf seiner Shellan ruhte. »Ich frage mich gerade, warum wir nicht schon früher darüber gesprochen haben.«
    Bella lächelte und deutete mit dem Kopf auf die Kleine. »Unsere Aufmerksamkeit war ein bisschen gebunden.«
    »Darf ich ganz ehrlich sein? Der Höhlenmensch in mir muss glauben, dass du weißt, ich wäre jederzeit mit dir an diesen Ort gegangen, wenn du es gewollt hättest, und hätte dich unterstützt.«
    »Aber das weiß ich doch, absolut. Trotzdem wollte ich allein hingehen. Ich kann das nicht erklären … ich musste es einfach tun. Es ging um Mut.«
    Nalla drehte den Kopf ihrer Mutter zu und wedelte mit den Ärmchen, begleitet von einem fordernden Gurgeln.
    »Ich glaube, sie möchte etwas, das nur du ihr geben kannst«, sagte Z lächelnd und stand aus dem Schaukelstuhl auf.
    Er und Bella trafen sich in der Mitte des Raumes. Bei der Übergabe küsste er seine Shellan und verharrte einen Augenblick, so dass beide gemeinsam ihre Tochter hielten.
    »Ich ziehe los, okay?«, sagte er. »Dauert bestimmt nicht lange.«
    »Pass auf dich auf.«
    »Versprochen. Ich muss mich ja um meine Frauen kümmern.«
     
    Zsadist bewaffnete sich und dematerialisierte sich dann. In einem westlich der Stadt gelegenen Waldstück mitten in der Pampa kam er wieder zum Vorschein.
    Die Lichtung lag etwa zwanzig Meter entfernt, unmittelbar neben einem Bach, doch statt einen leeren Fleck zwischen den Kiefern vor sich zu sehen, hatte er das Bild einer einfachen Hütte aus Sperrholz mit Blechdach im Kopf.

    Die Vorstellung war für ihn so klar und deutlich wie die Bäume um ihn herum und die Sterne am Nachthimmel: Das Gebäude war von der Gesellschaft der Lesser schnell und für vorübergehenden Gebrauch hochgezogen worden; was allerdings darinnen geschehen war, hatte dauerhafte Folgen.
    Er lief auf die Lichtung zu, das Unterholz knackte unter seinen Stiefeln, erinnerte ihn an ein geruhsames Feuer im Kamin.
    Seine Gedanken allerdings waren alles andere als besänftigt und heimelig.
    Unmittelbar hinter der Eingangstür der Hütte hatten sich eine Dusche und ein Gipseimer mit Toilettenbrille darauf befunden. Sechs Wochen lang hatte Bella sich in der eineinhalb Quadratmeter großen Kabine gewaschen, und er wusste, dass sie nicht allein gewesen war. Dieses Dreckschwein von Lesser hatte sie beobachtet. War ihr wahrscheinlich zur Hand gegangen.
    Scheiße, allein bei dem Gedanken daran wollte er den Kerl gleich nochmal zur Strecke bringen. Aber Bella hatte den Tod des Jägers selbst in die Hand genommen. Sie war diejenige gewesen, die ihm in den Kopf geschossen hatte, als er vor ihr stand, paralysiert von seiner kranken Liebe für sie …
    Mist.
    Z schüttelte sich und stellte sich den Rest der Hütte vor. Links an der Wand waren billige Regalbretter auf einfache Winkel montiert gewesen, auf denen das Handwerkszeug eines Foltermeisters aufbewahrt wurde. Meißel, Messer, Handsägen … er wusste noch gut, wie sehr sie geglänzt hatten.
    Es hatte auch einen feuerfesten Schrank gegeben, dessen Türen er abgerissen hatte.
    Und einen Autopsietisch aus Edelstahl, mit frischem Blut darauf.
    Den er wie eine Papiertüte in die Ecke geschleudert hatte.
    An das Zerlegen der Hütte konnte er sich klar und deutlich erinnern. Wochenlang hatte er nach Bella gesucht, nachdem dieser Lesser in ihr Haus eingebrochen war und sie entführt hatte. Alle dachten, sie wäre tot, aber er hatte sich geweigert, das zu akzeptieren.
Der Drang, sie zu befreien, hatte ihn gequält … ein Drang, den er damals nicht verstand, aber auch nicht ableugnen konnte.
    Der Durchbruch war die Flucht eines Vampirs aus dem - wie die Gesellschaft der Lesser es nannte - »Überzeugungszentrum« gewesen. Da er sich in Abschnitten von jeweils hundert Metern durch den Wald dematerialisierte, konnte er den Brüdern hinterher eine Lagekarte zeichnen, anhand derer Z hierhergefunden hatte, um seine Frau zu suchen.
    Das Erste, was er entdeckt hatte, war ein versengter runder Fleck auf der Erde vor der Tür gewesen, und er hatte geglaubt, das wäre Bella gewesen, die man dort in die Sonne gelegt hatte. Er war in die Hocke gegangen und hatte seine Hand auf den

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