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Die Bruderschaft der Black Dagger

Titel: Die Bruderschaft der Black Dagger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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die Decke.
    »Klingt, als ginge deine Welt mal wieder unter«, stellte Bella fest, als sie ihre heulende Tochter auf den Arm nahm und die Stofftiere ansah. »Haben sie was Dummes gesagt?«
    Aufmerksamkeit ließ die Tränchen nur noch schneller und heftiger fließen.
    »O je, o je, versuch mal, Luft zu holen - das steigert die Lautstärke … Also gut, gegessen hast du gerade, also kannst du keinen Hunger haben. Und du bist trocken.« Mehr Geheul. »Ich hab so eine Ahnung, worum es hier geht …«
    Bella sah auf die Uhr. »Wir können es ja mal versuchen, aber ich weiß nicht, ob es nicht noch zu früh ist.«
    Sie bückte sich, hob Nallas rosa Lieblingsdecke auf, wickelte sie darin ein und steuerte auf die Tür zu. Nalla beruhigte sich
etwas, als sie das Kinderzimmer verließen und durch den Flur mit den Statuen zu der großen Freitreppe liefen. Der Weg durch den Tunnel ins Trainingszentrum verlief ebenfalls relativ still - doch als sie im Büro ankamen und es leer vorfanden, ging das Geschrei von vorne los.
    »Warte, warte, wir sehen mal …«
    Draußen auf dem Flur kam gerade eine Gruppe von Prätrans aus dem Umkleideraum und trottete auf die Parkgarage zu. Es tat gut, sie zu sehen, und das nicht nur, weil es bedeutete, dass Nalla wahrscheinlich bekäme, was sie wollte: Nach den Überfällen auf die Glymera war der Unterricht der künftigen Soldaten vorläufig eingestellt worden. Inzwischen aber kümmerte sich die Bruderschaft wieder um die nächste Generation - nur, dass die Schüler jetzt nicht mehr alle aristokratischer Herkunft waren.
    Bella betrat die Turnhalle durch die Hintertür, und sie errötete bei dem Anblick, der sich ihr bot. Zsadist bearbeitete einen Boxsack, seine kräftigen Fäuste trieben das Ding rückwärts, bis es in einem steilen Winkel hing. Sein freier Oberkörper sah unter den Baustellenlampen umwerfend aus, die Muskeln überdeutlich definiert, die Nippelringe schimmernd, seine Kampfhaltung selbst für ihr ungeübtes Auge perfekt.
    Am Rande stand ein Schüler vollkommen gefesselt von Zsadists Anblick da, ein Sweatshirt hing ihm kraftlos in der schmalen Hand. In seiner Miene zeichnete sich eine Mischung aus Angst und Ehrfurcht ab, die Augen waren weit aufgerissen, der Mund formte ein kleines O.
    In der Sekunde, als Nallas Weinen durch den hohen Raum hallte, wirbelte Z herum.
    »Tut mir leid, dich zu stören«, übertönte Bella das Geheul. »Aber sie will ihren Daddy.«
    Zs Gesicht schmolz förmlich dahin vor Liebe, die angespannte Konzentration verließ seine Augen und wurde von dem ersetzt, was Bella gern seinen Nalla-Blick nannte. Er kam den beiden über die blauen Matten entgegen und küsste Bella auf den Mund, während er die Kleine auf den Arm nahm.

    Übergangslos kuschelte Nalla sich an ihren Vater, schlang ihm die Ärmchen um den kräftigen Hals und schmiegte sich an seine massige Brust.
    Z blickte über die Schulter den Trainingsschüler an. Mit tiefer Stimme sagte er: »Der Bus kommt gleich, Junge. Du solltest dich beeilen.«
    Als er sich wieder umdrehte, spürte Bella die Arme ihres Hellren um ihre Taille und wurde fest an ihn gezogen. Er küsste sie noch einmal und murmelte: »Ich muss duschen. Willst du mir helfen?«
    »O ja.«
    Die drei verließen die Turnhalle und gingen zurück ins Haus. Auf halbem Weg schlief Nalla ein, also legten sie die Kleine direkt in ihr Bettchen und gönnten sich eine Dusche, die sehr heiß war - und zwar nicht nur wegen der Wassertemperatur.
    Hinterher wachte Nalla wieder auf, gerade rechtzeitig zur Märchenstunde.
    Während Bella sich das Haar mit einem Handtuch abtrocknete, holte Z die Kleine, und Vater und Tochter machten es sich zusammen in dem großen Bett gemütlich. Kurz darauf kam auch Bella aus dem Bad, lehnte sich an den Türrahmen und betrachtete die beiden. Sie waren so eng aneinander gekuschelt, dass sie aussahen wie ein einziges Wesen. Z trug eine dunkel karierte Pyjamahose und ein enges, ärmelloses Shirt. Nalla steckte in einem blassrosa Strampler, auf dem in Weiß »Daddy’s Girl« stand.
    »Wie schön! So viel wirst du sehen«, Zsadist deutete auf den Einband des Buches. »Von Dr. Seuss.«
    Während Z vorlas, patschte Nalla immer wieder auf die Seiten.
    Das war das neue Ritual. Gegen Ende der Nacht, wenn Z von der Patrouille oder vom Unterricht nach Hause kam, duschte er sich gewöhnlich, solange Bella Nalla fütterte, und dann kletterten er und seine Tochter ins Bett und er las ihr vor, bis sie einschlief.

    Woraufhin er sie

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