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Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition)

Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition)

Titel: Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Connolly
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war die Schraube von innen angebracht worden, nicht von außen. Die Tür dahinter ließ sich nicht öffnen. Ich trat dagegen, aber sie war fest verschlossen. Ich ging zu meinem Auto und holte ein Brecheisen aus dem Kofferraum, aber auch damit hatte ich kein Glück. Die Tür war von innen fest verrammelt. Stattdessen nahm ich mir das Brett am Fenster vor. Das war einfacher, weil es am Rahmen festgenagelt war und nicht verschraubt. Als es sich löste, kam dahinter schmutziges, dickes Glas zum Vorschein, das rund um zwei Einschusslöcher gesprungen, aber nicht zersplittert war. Die Vorhänge im Zimmer waren zugezogen.
    Ich musste mich ein bisschen anstrengen, schaffte es aber, das dicke Glas mit dem Brecheisen einzuschlagen, und ging dabei hinter der Wand in Deckung, falls da drin jemand sein sollte, der noch dazu in der Lage war, auf mich zu schießen. Aber nichts tat sich. Sobald ich den Gestank roch, der nach draußen drang, wusste ich, warum. Ich schob die Vorhänge auf und kletterte in das Zimmer.
    Das Bett war auseinandergenommen und die Bretter an den Türrahmen genagelt worden, sodass die Tür verbarrikadiert war. Noch mehr lange Nägel waren schräg durch die Tür in den Rahmen getrieben worden, aber einige hatten sich gelöst, entweder teilweise oder ganz, als ob derjenige, der sie angebracht hatte, sich die Sache anders überlegt und sie wieder entfernt hatte. Entweder das, oder sie waren so lang, dass sie das Holz durchbohrt hatten und jemand sie von außen zurückgehämmert hatte, obwohl ich keinerlei Schäden an den Spitzen sehen konnte.
    In diesem Zimmer waren mehr Möbel als im benachbarten: eine lange Kiste und ein Fernsehtischchen, dazu zwei Betten und zwei Nachttischkästen. Alles war in der einen Ecke übereinandergetürmt, als hätte ein Kind zu Hause eine Festung bauen wollen. Ein Mann lag zusammengesunken hinter den Möbeln in der Ecke, sein Kopf gegen den Knopf der Gegensprechanlage an der Wand gelehnt. Hinter seinem Kopf breitete sich eine mit Knochensplittern durchsetzte Blutlache aus, und von seiner rechten Hand baumelte eine Browning. Die Leiche des Mannes war aufgedunsen und derart von Maden und Insekten bevölkert, dass sie den Eindruck vermittelte, als bewege sie sich. Sie hatten sich über die Augen hergemacht und nur die leeren Höhlen hinterlassen. Ich hielt mir den Mund zu, aber der Geruch war zu stark. Japsend beugte ich mich aus dem Fenster und versuchte mich nicht zu übergeben. Sobald ich mich halbwegs erholt hatte, zog ich meine Jacke aus, drückte sie an mein Gesicht und untersuchte kurz das Zimmer. Ein Werkzeugkasten stand neben der Leiche, daneben lag eine Nagelpistole. Nirgendwo waren Lebensmittel oder Wasser zu sehen. Ich strich mit dem Finger über die metallene Rückwand der Tür und spürte weitere Einschusslöcher. Ich richtete die Taschenlampe darauf und entdeckte weitere Löcher in den Wänden. Alles in allem zählte ich zwölf. Das Magazin der Browning enthielt dreizehn Schuss. Die letzte Kugel hatte er für sich selbst aufgehoben.
    Im Lexus war eine Wasserflasche. Ich spülte mir damit den Verwesungsgeschmack aus dem Mund, aber ich konnte ihn nach wie vor an meiner Kleidung riechen. Jetzt stank ich nach Seife, totem Hirsch und totem Mensch.
    Ich wählte die 911 und wartete auf die Polizei.
    Die Namen verfolgten ihn noch immer. Da war al-Gazaliya, in etwa die gefährlichste Gegend von Bagdad, wo alles geendet hatte, und Dora und Sadiya, Viertel, in denen die Müllsammler getötet wurden, so dass sich der Dreck auf den Straßen türmte und man nicht mehr dort wohnen konnte. Da war die Moschee Um al-Qura im Westen von Bagdad, das Hauptquartier der sunnitischen Aufständischen, das sie in einer idealen Welt einfach vom Antlitz der Erde getilgt hätten. Da war die Rennbahn von al-Amiriya, wo Kidnappingopfer ge- und verkauft wurden. Von der Rennbahn führte eine Straße geradewegs nach Garma, das von den Aufständischen kontrolliert wurde. Sobald man nach Garma gebracht wurde, war man verloren.
    In al-Adhamiya, der sunnitischen Hochburg in der Nähe des Tigris, verkleideten sich schiitische Todesschwadronen als Polizisten und errichteten falsche Checkpoints, um ihre sunnitischen Nachbarn abzufangen. Die Schiiten sollten eigentlich auf unserer Seite sein, aber in Wirklichkeit war niemand auf unserer Seite. Soweit er feststellen konnte, bestand der einzige Unterschied zwischen Sunniten und Schiiten in der Art, wie sie töteten. Die Sunniten enthaupteten ihre Opfer. Eines

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