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Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition)

Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition)

Titel: Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Connolly
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der sieht so neu aus wie ein frischgeborenes Baby. Er hat einen großen Silverado, der ebenfalls neu ist. Er wohnt in einem hübschen Haus in Portland, und er hat Geld. Er schmeißt damit rum, und zwar mehr, als er sollte. Mir gefällt das nicht.«
    Ich wartete. Ich musste vorsichtig sein mit dem, was ich sagte. Ich wollte nicht so klingen, als zweifelte ich an Bennetts Worten, aber gleichzeitig wusste ich auch, dass er es manchmal auch mit der Fürsorglichkeit für die jungen Leute in seiner Obhut übertrieb. Er wollte immer noch wiedergutmachen, dass er Sally Cleaver nicht beschützt hatte, obwohl er nicht hätte verhindern können, was ihr widerfahren ist, und es nicht seine Schuld war.
    »Wissen Sie, er könnte das alles auf Kredit gekauft haben«, sagte ich. »Bis vor kurzem haben einem die Händler für eine minimale Anzahlung einen nagelneuen Pick-up überlassen. Möglicherweise hat er auch eine Abfindung wegen seiner Verletzungen bekommen. Sie sollten –«
    »Sie hat sich verändert«, sagte Bennett. Er sagte es so leise, dass es mir fast entgangen wäre, doch es klang so eindringlich, dass ich es nicht überhören konnte. »Er hat sich ebenfalls verändert. Ich sehe das, wenn er sie abholt. Er sieht krank aus, als ob er nicht richtig schläft, sogar noch schlimmer als vorher. Neuerdings seh ich das auch bei ihr. Sie hat sich vor zwei Tagen verbrüht, wollte eine Kaffeekanne auffangen, die umgekippt ist, und hat sich den heißen Kaffee über die Hand geschüttet. Sie war unvorsichtig, aber das kommt daher, dass sie müde ist. Sie hat abgenommen, obwohl an ihr noch nie allzu viel dran war. Und ich glaube, er ist ihr gegenüber handgreiflich geworden. Ich habe blaue Flecken in ihrem Gesicht gesehen. Sie hat mir erzählt, sie wäre gegen eine Tür gelaufen, als ob noch jemand diese alte Geschichte glaubt.«
    »Haben Sie versucht, mit ihr darüber zu sprechen?«
    »Versucht ja, aber sie hat sich gesperrt. Wie schon gesagt, ich glaube, sie redet nicht gern mit Männern über persönliche Angelegenheiten. Ich wollte auch nicht nachhaken, damals jedenfalls nicht, weil ich Angst hatte, ich würde sie endgültig vertreiben. Aber ich mache mir Sorgen um sie.«
    »Was erwarten Sie von mir?«
    »Sie kennen doch die Fulcis? Vielleicht könnten Sie sie dazu bringen, dass sie Tobias eine Abreibung verpassen und ihm sagen, dass er sich jemand anders suchen soll, der das Bett mit ihm teilt.«
    Er sagte das mit einem bedrückten Lächeln, aber ich erkannte, dass er es andererseits ganz gern sehen würde, wenn die Fulcis, die im Grunde genommen menschliche Kriegswaffen waren, auf einen Mann losgelassen würden, der eine Frau schlug.
    »Das haut nicht hin«, sagte ich. »Entweder tut der Typ der Frau hinterher leid, oder der Typ denkt, die Frau hat mit jemandem geredet, und dann wird alles nur noch schlimmer.«
    »Tja, es war ein schöner Gedanke«, sagte er. »Wenn das nicht in Frage kommt, möchte ich, dass Sie sich Tobias mal vornehmen, mal sehen, ob Sie irgendwas über ihn rausfinden können. Ich brauche einfach irgendwas, mit dem ich Karen überzeugen kann, dass sie sich von ihm fernhalten soll.«
    »Das kann ich machen, aber dabei besteht die Gefahr, dass sie Ihnen dafür nicht dankbar ist.«
    »Das Risiko geh ich ein.«
    »Kennen Sie mein Honorar?«
    »Haben Sie vor, mich über den Tisch zu ziehen?«
    »Nein.«
    »Dann nehme ich an, dass Sie alles wert sind, was Sie verlangen.« Er legte einen Umschlag auf den Tisch. »Das sind zweitausend Dollar Anzahlung. Wie lange reicht das?«
    »Lange genug. Wenn ich mehr brauche, melde ich mich bei Ihnen. Wenn ich weniger ausgebe, kriegen Sie den Rest zurück.«
    »Sagen Sie mir, was Sie rausfinden?«
    »Das mache ich. Aber was ist, wenn ich feststelle, dass er sauber ist?«
    »Ist er nicht«, sagte Bennett entschieden. »Kein Mann, der eine Frau schlägt, kann sich als sauber bezeichnen.«
    Ich legte die Fingerspitzen auf den Briefumschlag. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich ihn zurückgeben sollte. Stattdessen tippte ich auf den Artikel über Foster Jandreau.
    »Alte Gespenster«, sagte ich.
    »Alte Gespenster«, pflichtete er bei. »Ich gehe manchmal dorthin«, sagte er. »Könnte nicht sagen, warum, es sei denn, ich werde in die Zeit zurückversetzt, damit ich sie retten kann. Meistens spreche ich im Vorbeifahren ein Gebet für sie. Man sollte diese Bude vom Antlitz der Erde tilgen.«
    »Haben Sie Foster Jandreau gekannt?«
    »Er ist manchmal vorbeigekommen. Sie machen

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