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Die Bruderschaft der Runen

Titel: Die Bruderschaft der Runen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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schicksalhaften Schlacht. Schließlich jedoch wurde das Schwert wieder entdeckt, und die Bruderschaft hielt die Zeit für gekommen. Leider mussten wir erkennen, dass wir uns geirrt hatten.«
    »Die Jakobitenaufstände«, riet Sir Walter. »Sie also waren die treibende Kraft, die dahinter steckte. Sie hofften, mithilfe der Stewarts die Regierung zu stürzen, aber Ihr Plan schlug fehl. Deshalb die überstürzte Flucht aus Edinburgh Castle …«
    »Die Zeit war noch nicht reif, die Zeichen falsch gedeutet worden. Der große Druide, der unsere Bruderschaft Jahrhunderte hindurch geführt hatte, fand beim Beschuss von Edinburgh Castle den Tod. Mein Großvater, Galen of Ruthven, war der Einzige, der vom Verbleib des Schwertes wusste. In den Wirren der Kämpfe starb auch er und nahm sein Geheimnis mit in den Tod.«
    »Wie schade«, versetzte Sir Walter ohne eine Spur von Bedauern.
    »Durch seinen frühen Tod wurde die Kette durchbrochen. Über Jahrhunderte war die Mitgliedschaft in der Bruderschaft der Runen weitergegeben worden vom Vater an den Sohn. Mein Vater jedoch war völlig ahnungslos. Er heiratete eine Aristokratin, die sich dem Britentum angepasst hatte und nichts von den alten Traditionen ihres Volkes hielt. Bis heute ist sie von dem Gedanken besessen, den Laird of Ruthven, ihren einzigen Sohn, an eine Engländerin zu verheiraten. Der Laird jedoch stieß zufällig auf die Aufzeichnungen seines Großvaters und erfuhr, welch stolze Tradition das Haus von Ruthven wahrte. Als dann auch noch das Grab von Robert the Bruce entdeckt wurde und er die Zeichen auf dem Sarkophag sah, da wusste er, dass es sein Schicksal war, die Bruderschaft neu zu gründen und sich auf die Suche nach dem Schwert zu begeben, denn der Zeitpunkt der Erfüllung war gekommen.«
    »Aber Sie haben es nicht gefunden«, konterte Sir Walter, dem klar war, dass Malcolm von sich selbst gesprochen hatte.
    »Es gab kaum Spuren – nur den Hinweis auf ein Buch, in dem die Geheimnisse unserer Bruderschaft festgehalten worden waren für den Fall, dass sie irgendwann zerschlagen würde und sich neu formieren müsste. Obwohl unsere Erzfeinde, die Mönche von Dryburgh, uns über Jahrhunderte hinweg beobachteten, ahnten sie nicht, dass sich dieses Buch direkt vor ihren Augen befand. Zerrissen in Fragmente und verteilt auf verschiedene Bibliotheken, bewachten sie es selbst.«
    »Und auf der Suche nach diesen Fragmenten gelangten Sie nach Kelso«, folgerte Sir Walter.
    »Dryburgh war eine der Bibliotheken, die in alter Zeit ausersehen wurden, ein Fragment zu beherbergen. Allerdings wusste ich nicht, ob es die Zerstörung des Klosters überstanden hatte. Also mussten wir in Kelso danach suchen, in vielen mühevollen Nächten. Aber nicht wir fanden es schließlich, sondern ein unwissender junger Student, der aus purem Zufall auf Informationen stieß, die ihm besser verborgen geblieben wären.«
    »Jonathan«, seufzte Sir Walter. »Deshalb also musste er sterben.«
    »Ihr Student war zur falschen Zeit am falschen Ort, Scott. Um unsere Spuren in der Bibliothek zu verwischen, gab ich den Befehl, sie niederzubrennen. Der Brand der Bibliothek, so sagte ich mir, würde genügend Aufsehen erregen, um es unseren Agenten vor Ort zu ermöglichen, die Suche nach dem Runenschwert fortzusetzen.«
    »Sie sprechen von Charles Dellard.«
    »Allerdings. Dass Ihr unglückseliger Neffe bei dem Brand um ein Haar den Tod gefunden hätte, erleichterte die Sache noch für uns, denn Sie persönlich waren es, der eine offizielle Untersuchung des Vorfalls verlangte und Dellard damit eine vollkommene Tarnung verschaffte. Gewissermaßen, mein werter Scott, haben Sie uns also noch geholfen. Bis Sie anfingen, Ihre Nase selbst in die Angelegenheit zu stecken. Mir war sofort klar, dass Sie gefährlich sind, also beschloss ich, Sie und Ihren Neffen aus dem Weg räumen zu lassen.«
    »Der Überfall an der Brücke«, mutmaßte Sir Walter.
    Malcolm nickte. »Jedoch ging das Attentat nicht so vonstatten, wie wir es geplant hatten, und statt Ihrer fuhr eine andere Kutsche über die sabotierte Brücke – eine Kutsche mit zwei jungen Frauen darin.«
    »Elender Schuft! Diese Frauen wären Ihretwegen um ein Haar ums Leben gekommen!«
    »Ich weiß. Und stellen Sie sich meine Überraschung vor, als ich erfuhr, dass eine dieser Frauen meine eigene Braut war. Inzwischen weiß ich jedoch, dass all das kein Zufall war, sondern von der Vorsehung gewollt. Der Fehlschlag an der Brücke brachte mich in eine

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