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Die Bruderschaft des Feuers

Die Bruderschaft des Feuers

Titel: Die Bruderschaft des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfredo Colitto
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halten.
    Er ordnete sein Gewand, bevor er mit eiskalter Gelassenheit verkündete: »Das wird dich fünfundzwanzig Lire Honorar zusätzlich kosten, Vetter. Sofern du meine Hilfe noch willst, wohlverstanden.«
    Azzone wandte sich der Tür zu, weil er glaubte, dort etwas gehört zu haben. Das musste diese sittenlose Magd sein, die von den lauten Stimmen angelockt worden war. Er würde sie schon lehren, was es hieß, am Arbeitszimmer ihres Herrn zu lauschen. Aber jetzt hatte er anderes zu tun.
    Er blieb ebenfalls ganz ruhig und wandte sich an Fedrigo: »Du weißt genau, dass solche Angelegenheiten innerhalb der Familie geregelt werden müssen. Tu deine Pflicht und sorg dich nicht um dein Honorar.«
    »Du hast meine Frage noch nicht beantwortet«, beharrte Fedrigo.
    Azzone warf ihm einen tödlichen Blick zu, doch sein Vetter schaute nicht weg. Schließlich entschloss er sich, das Ganze abzukürzen und ihm zu antworten: »Hältst du mich wirklich für fähig, meinem Vater so etwas anzutun?«
    »Um dich an jemandem zu rächen, der dir Unrecht zugefügt hat, wärst du zu allem fähig«, erklärte Fedrigo. »Ich verurteile dich nicht deswegen«, fügte er schnell hinzu, bevor Azzone etwas erwidern konnte, »und ich werde dir auf jeden Fall helfen. Aber ich muss wissen, wie die Dinge liegen, um die richtige Strategie zu planen und Überraschungen zu vermeiden.«
    »Ich habe es nicht getan«, stellte Azzone klar.
    »Kannst du dir vorstellen, wer es gewesen sein könnte?«
    »Nein. Dieser arme Mann war nur noch ein verkohltes Skelett, wie man mir gesagt hat. Wer könnte ein Interesse daran gehabt haben, seine Leiche zu stehlen?«
    »Mondino selbst zum Beispiel.«
    Azzone nickte. »Das hat mir auch der Podestà nahegelegt. Ich sollte Mondino anklagen, dass er sich an mir rächen wollte und aus diesem Grund den Leichnam meines Vaters hat verschwinden lassen. Dieser erbärmliche Feigling Taverna würde alles tun, um Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. Aber hältst du das für eine glaubwürdige Annahme?«
    Fedrigo näherte sich mit gesenktem Kopf dem Kamin und dachte schweigend nach. Er wirkte so konzentriert wie ein Vogel auf der Suche nach Würmern.
    »Das kommt ganz darauf an, wie wir die Fakten darstellen«, erklärte er und wandte sich plötzlich um. »Niemand wird ihn für fähig halten, eine solche Schändlichkeit nur aus purer Rachsucht zu begehen. Aber wenn wir Zweifel säen, dass er die Leiche vielleicht verschwinden ließ, um an ihr irgendwelche seiner schmutzigen wissenschaftlichen Experimente durchzuführen … Nun, es ist allgemein bekannt, was Mondino im Namen der Wissenschaft zu tun bereit ist.«
    Wider Willen musste Azzone die Verschlagenheit seines Vetters bewundern. »Aber natürlich!«, rief er aus. Doch dann fiel ihm ein, dass es gar nicht so einfach sein würde. »Und wenn die Richter und die Häscher in seinem Haus, in der Medizinschule und vielleicht noch in der Arzneimittelhandlung seiner Familie nach dem Leichnam suchen werden und ihn nicht finden?«
    Fedrigo zuckte mit den Schultern. »Dann wird man ihn fragen, wo er ihn versteckt hat. Und wenn wir es schlau anstellen, wird man ihn unter Folter befragen müssen. Sollte Mondino gestehen, wird er zu einer schweren Strafe verurteilt werden, vielleicht sogar zum Galgen. Sollte er aber nicht gestehen, wird er mit Sicherheit als Krüppel aus den Händen des Henkers hervorgehen, und in jedem Fall wird er seinen Beruf nicht weiter ausüben dürfen. Für jemanden wie ihn ist das vielleicht eine schlimmere Strafe als der Tod.«
    Azzone musterte seinen Vetter mit wiedererwachtem Interesse. Er mochte Fedrigo nicht, doch er hatte recht daran getan, sich an ihn zu wenden. »Mondino hat den Podestà jedoch um eine Woche Zeit gebeten, um die Leiche wiederzufinden und sich so von dem Verdacht zu befreien, und der hat sie ihm gewährt.«
    Fedrigo stöhnte: »Das hast du mir nicht gesagt.«
    »Du hast mir nicht die Zeit dazu gelassen.«
    Fedrigo dachte kurz nach. »Wenn er sie wiederfindet, können wir trotzdem an unserer Behauptung festhalten, aber ihre Glaubwürdigkeit wäre ziemlich geschwächt. Es wäre besser, wenn der Leichnam deines Vaters nie gefunden würde. Oder wenn er an einem Ort auftauchte, den Mondino als Versteck gewählt hätte.«
    Er starrte ihn wieder durchdringend an, und Azzone wiederholte: »Ich war es nicht.« Doch diesmal lag kein Groll in seiner Stimme.
    »Versteh mich nicht falsch, Vetter, aber mir wäre es wirklich lieber, wenn du es getan

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