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Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Titel: Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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der Ausübung ihres teuflischen Kultes dienen, jedoch nicht mit derselben unheiligen Bedeutung. Es geht das Gerücht, dass einer dieser Orte in einer Wüste verborgen liegt. Aber Genaueres weiß ich euch darüber ebenso wenig zu erzählen.« Gebannt und zugleich beklommen, hingen sie an den Lippen des uralten Gralshüters, als er ihnen noch vieles andere berichtete, was er über Judasjünger wusste oder was ihm zumindest als Mutmaßung oder Gerücht bekannt war. Denn jede kleinste Einzelheit, auch wenn sie ihnen jetzt noch so unbedeutend oder unglaubwürdig erschien, konnte sich irgendwann einmal als ungeheuer wichtig herausstellen. Zum Schluss warnte er sie eindringlich vor dem Einfluss und der Verlockung des Bösen. »Wir alle haben unsere Schwächen, auch ein Gralshüter ist nicht vor ihnen gefeit! Und die Iskaris besitzen die wahrhaft teuflische Fähigkeit, diese Schwächen in uns zu erkennen und sie zu nähren! Wenn wir ihrer Gegenwart ahnungslos ausgesetzt sind, können sie sich in unsere Gedanken einschleichen, das Schlechte in uns ans Tageslicht bringen und es zu einer Kraft des Verderbens werden lassen. Und dann kann es sogar passieren, dass wir zu Verrätern werden!« »Aber wie soll das denn geschehen?«, wollte Maurice wissen. »Ich meine, wenn wir ihnen gegenübertreten, dann wohl doch als Feinde und mit dem Schwert in der Hand! Wie soll sich da ein Iskari in unsere Gedanken einschleichen können?« »Ihr werdet nicht jeden Judasjünger sogleich als euren Todfeind erkennen, auch wenn deren eigenartiger Geruch dabei oftmals eine große Hilfe ist«, eröffnete ihnen Abbé Villard. »Aber die Iskaris sind sich ebenso wenig gleich, wie ihr es seid. Eines jedoch haben sie alle gemeinsam: Sie sind verschlagene, heimtückische Gesellen, die sich geschicktester Tarnungen bedienen, wenn ihnen der offene Kampf keine Aussicht auf Erfolg bietet, weil sie euch etwa allein oder in der Unterzahl begegnen. Und dann werden sie versuchen, eure Freundschaft zu zerstören, Hass zwischen euch zu säen, euch zum Verrat zu verlocken oder auf andere Weise eure Schwächen zu entfachen und sie für ihre teuflischen Zwecke zu nutzen. Und hütet euch vor dem schwarzen Trank!« »Schwarzen Trank?«, fragte Gerolt sofort. »Was hat es damit auf sich, Abbé?« »Viel weiß ich leider nicht darüber und ich wünschte, es wäre anders. Ein schon im Todeskampf liegender Gralshüter war es, der mir vor gut achtzig Jahren davon berichtet hat, bevor ihn Gott von seinen Qualen erlöste und zu sich holte. Es soll sich um ein wahrhaft diabolisches Gemisch handeln, das köstlich schwer wie der beste Wein die Kehle hinunterfließt. Doch wer den schwarzen Trank trinkt, über den gewinnen die Iskaris kurzzeitig Macht. Wer unter seinem Einfluss steht, in dessen tiefste Seelenregungen vermögen die Iskaris vorzudringen, sogar bis in die geheimsten Gedanken und Empfindungen, die einem selbst kaum bewusst sind. Zudem bewirkt der Trank bei dem, der von ihm genossen hat, teuflische Illusionen. Je nach charakterlicher Anlage und Willensstärke kann er auch den tapfersten Gralsritter dazu bringen, Verrat zu üben – sogar an seiner eigenen Mutter! Also seid wachsam und besinnt euch auf euren Glauben und das Gute in euch, wenn ihr merkt, dass Veränderungen mit euch geschehen. Dann müsst ihr euch mit eurer ganzen Willenskraft gegen diese Einflüsterungen des Bösen zur Wehr setzen!«
    Bestürzt ob dieser eindringlichen Warnung, sahen sich die vier Freunde schweigend an, als wollte schon jetzt jeder nach Hinweisen suchen, wer wohl von ihnen eines Tages zum Opfer solch teuflischer Einflüsterung und gar zum Verräter werden könnte. »Kein Iskari wird unsere Freundschaft zerstören und einen von uns zum Verräter machen!«, stieß dann Gerolt hervor und schämte sich insgeheim, dass er für einen kurzen Moment diese Möglichkeit überhaupt in Erwägung gezogen hatte. »Füreinander in fester Treue!«, bekräftigte McIvor sogleich. »Das haben wir uns geschworen und der Schwur ist uns so heilig wie jeder andere, den wir geleistet haben!« Auch Maurice und Tarik versicherten dem Abbé, dass sie seine Warnung beherzigen und einander beim kleinsten Hinweis teuflischer Einflüsterungen beistehen würden. »Und ihr werdet gut daran tun, ebenso auf die Kraft eurer Freundschaft zu bauen wie auf eure besonderen Fähigkeiten und euren Glauben!«, sagte Abbé Villard. »Auch wird der Heilige Geist euch beistehen. Ihr müsst nur lernen, auf ihn zu hören und euch von

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