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Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Titel: Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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leicht verstecken und in jeder Stadt oder Komturei schnell und ohne viel Verlust in eine beachtliche Summe Münzgeld eintauschen.« Maurice machte ein erschrockenes Gesicht. »Acht Stücke pures Kaisergold und dazu noch eine Handvoll edler Smagade und Rubine? Das sollen wir am Leib tragen? Meint Ihr wirklich, dass das nötig ist?« Der alte Gralshüter nickte. »Ihr müsst auf alles vorbereitet sein. Es kann sein, dass ihr euch auf eurer langen Reise gezwungen seht, euch den ein oder anderen Dienst teuer erkaufen zu müssen. Nun seid ihr in der Lage, euch auch die gierigste Menschenseele gefügig zu machen. Aber gebt gut darauf acht und setzt das Gold und die Edelsteine umsichtig ein! So, und jetzt legt auch gleich eure schweren Kettenhemden ab. Ihr werdet sie mit euren Helmen besser hier zurücklassen, weil sie euch auf dem Fluchtweg, der vor euch liegt, nur behindern werden.« Während sie wie geheißen die Kettenhemden ablegten, sich die Seidengürtel unter ihrem Gewand mithilfe der Schnüre fest um die Hüften banden und Maurice sich das Schreiben des Großmeisters hinter den oberen Gürtel klemmte, holte Bismillah den schwarzen Würfel. Er steckte, von Wachstuch umwickelt, in einer genau auf Maß gearbeiteten Ledertasche mit drei Gürtelverschlüssen. Diese Ledertasche schob der blinde Turkopole in einen unansehnlichen Beutel aus altem Segeltuch, der mit einem ledernen Trageriemen versehen war. Abbé Villard nahm ihn entgegen und reichte ihn an Gerolt weiter, der ihm am nächsten stand. »Hiermit vertraue ich euch den Heili gen Gral an, Brüder! Hütet und verteidigt ihn mit eurem Leben und sorgt dafür, dass er sicher in den Tempel von Paris kommt!« »Bei Gott, das werden wir!«, versicherte Gerolt, auch im Namen seiner Gefährten. »Werden wir Euch irgendwann noch einmal wiedersehen?«, fragte Tarik beklommen. »Das bezweifle ich, denn ich spüre zu deutlich, wie sehr mich meine Kräfte mit jedem Tag mehr verlassen, und ich bin nicht traurig darum. Ich bin meinen Weg als Gralshüter in Gottestreue gegangen und er war viel länger, als ich es mir gewünscht habe«, sagte Abbé Villard mit einem wehmütigen Lächeln. »Nun ist es an euch, eurer Bestimmung zu folgen, bis eines Tages auch ihr eure Nachfolger zu wählen und in das Große Geheimnis einzuweihen habt.« »Aber wenn Ihr nicht mehr seid, wer wird dann der neue Meister oder Abbé der Bruderschaft?«, wollte Gerolt wissen. »Der Meister oder Abbé ist nur der Erste unter Gleichgestellten, wie ich es euch schon einmal gesagt habe. Und wenn die Zeit gekommen ist, wird sich der Heilige Geist euch offenbaren und euch dabei leiten, aus euren Reihen den neuen Abbé zu bestimmen. Habt nur Vertrauen«, beruhigte er sie mit einem warmherzigen Lächeln. »Erlaubt mir noch eine letzte Frage, Abbé«, meldete sich Maurice zu Wort. »Hat es eine besondere Bewandtnis damit, dass Ihr uns nicht in das Geheimnis einweiht, wie der Würfel zu öffnen ist?« »Ja, aber nicht aus Mangel an Vertrauen, sondern zu eurem eigenen Schutz. Denn wenn es euch bestimmt ist, den heiligen Kelch erneut in die Hände zu nehmen und aus ihm zu trinken, so wird euch das Auge Gottes zeigen, wie der Würfel zu öffnen ist«, lautete die Antwort von Abbé Villard. »Und nun genug der Worte. Die Zeit drängt! Ihr müsst euch auf den Weg machen, sonst ist das Boot weg!« Und Bismillah wies er an, zwei Pechfackeln, zwei Kerzen sowie alles Nötige zum Feuermachen für sie bereitzuhalten. »Jetzt bin ich aber wirklich gespannt, wie wir hier herauskommen, ohne den Iskaris vor der Kirche oder den Mameluckenhorden in die Arme zu laufen, die den Montjoie mittlerweile bestimmt überrannt haben und vielleicht sogar schon bis zum Hafen gelangt sind!«, murmelte Maurice. »Ihr nehmt den Weg durch die Katakomben der ersten Christen von Akkon«, teilte ihnen Abbé Villard mit, während er zu einer kleinen Wandnische links vom Halbrund des Wasserbeckens trat. Dort stand in Brusthöhe eine bronzene Öllampe mit erloschenem Docht. Er packte das Gefäß und zog es mit einem kräftigen Ruck eine Handbreite nach oben. Jetzt sah man, dass der Boden der Lampe mit einem daumendicken Eisenstab verbunden war, der in die Tiefe der Wand reichte und offenbar einen Riegel betätigt hatte. Denn gleichzeitig löste sich aus dem Mosaik der langen Prozession ein Heiliger und mit ihm kam nun eine unregelmäßig geformte Tür zum Vorschein, die sich einen Spalt geöffnet hatte. Der Abbé stieß die Geheimtür nach hinten in den

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