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Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Titel: Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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der Ordensritter, Sergeanten und Turkopolen in der vorher festgelegten Reihenfolge. Nirgendwo in der langen Kolonne, die Tor und Fallbrücke in notgedrungen schmaler Formation passieren musste, gab es Gedränge oder ge genseitige Behinderung. Allerdings ließ sich nicht völlig vermei den, dass Waffen klirrten und Schilde gegen die Rüstungen der Pferde stießen. Gerolt und Maurice gehörten zur zweiten Abteilung, während Ta rik der dritten angehörte. Kaum lag die Fallbrücke hinter ihnen, als die Templer ihre außerordentliche Disziplin und ihr Können unter Beweis stellten. Ohne dass es eines Kommandos bedurft hätte, nahmen die Reiter sofort Geschwindigkeit auf, jedoch oh ne dass der eine dem anderen davonpreschte, und gruppierten sich dabei gleichzeitig neu. Die schmale Kolonne löste sich auf, der Großmeister und der Ban nerträger mit seinen schützenden Begleitern ließen sich einige Pferdelängen zurückfallen, und wie von der Hand eines unsichtba ren Puppenspielers geführt formierte sich aus den nachrückenden Truppen ein gewaltiger gepanzerter Keil. Die Flanken wurden von Ordensrittern auf ihren Schlachtrössern gebildet, während der in nere Kern aus Bogenschützen und den Turkopolen mit den Feuer töpfen bestand. Die Schilde so gleichmäßig ausgerichtet wie die Schuppen eines Fisches und mit eingelegter Lanze, rückte die Truppe vor. Aus der Entfernung und im Licht des Mondes konnte man den Eindruck gewinnen, eine dreieckige, geschlossene Me tallmauer auf Pferdehufen heranjagen zu sehen, die gleich wie ein gigantischer, stählerner Pflug und mit tödlicher Wucht durch das Zeltlager der ahnungslosen Sarazenen von Hamah pflügen würde.
    Die gut siebenhundert Mann starke Templertruppe hatte schon mehr als die Hälfte der Distanz zum Lager überwunden, als die ersten Alarmschreie der Muslims durch die Nacht gellten. »Beauséant alla riscossa!« Der Großmeister stieß den Schlachtruf zum Angriff aus, denn nun bestand kein Grund mehr, sich mit Lärm zurückzuhalten. Und fast siebenhundert Kehlen nahmen den Schlachtruf des Großmeisters auf und brüllten nun ihrerseits mit aller Kraft ihrer Lungen, dass es auch jedem noch so tapferen Feind durch Mark und Bein gegen musste: »Beauséant alla riscossa!« Hinter den Rittern loderten nun mehrere Hundert Brandpfeile auf und der erste Pfeilhagel stieg wie eine flammende Wand in den Himmel und ging auf die Katapulte und Schleudern, die vor dem Lager abgestellt waren, sowie auf die ersten Zeltreihen nieder. Kaum hatten die Bogenschützen den nächsten Brandpfeil auf die Sehne ihres Bogens gelegt, als die Truppe das Lager auch schon erreicht hatte. Die erste Welle der noch unorganisiert vorstür menden Sarazenen fiel unter den Lanzen der Ritter oder wurde von den gepanzerten Pferden niedergetrampelt. Auch Maurice und Gerolt hatten ihre Lanzen geschleudert und griffen nun zum Schwert. Jetzt begann der mörderische Kampf Mann gegen Mann, während die Turkopolen versuchten, mit ihren Feuertöpfen und Brandpfeilen so viel Schaden an den Wurfmaschinen anzurichten wie möglich. Da die gestaffelten Reihen des Zeltlagers einen weiteren Vormarsch in geschlossener Schlachtformation nicht zuließen, fächerte sich die Templertruppe wie vorher abgesprochen in einzelne Gruppen auf. Jeder wusste, dass dieses Zeltlabyrinth für sie schnell zur Falle werden konnte, wenn es ihnen nicht gelang, in kürzester Zeit ein so großes Chaos und Blutvergießen unter den Feinden anzurichten, dass die Sarazenen von einem panischen Schrecken ergriffen wurden, der es ihnen unmöglich machte, sich zu sammeln und sich dem Angriff mit aller Macht entgegenzustellen. Die Hoffnung auf einen derart vernichtenden Schlag erfüllte sich jedoch nicht. Wenn die Krieger von Hamah in den ersten Minuten des Angriffs auch schwere Verluste hinnehmen mussten, so gelang es ihren Heerführern doch unerwartet schnell, Truppen aus den hinteren Teilen des Lagers um sich zu scharen, die sich dem Feind mutig entgegenwarfen. In der Hitze des Gefechtes erwiesen sich für die Angreifer die meist schmalen Durchgänge zwischen den Reihen mit den überall kreuz und quer gespannten Zeltschnüren als tödliche Fallen. Die Pferde strauchelten in dem Gewirr der Spannseile, stürzten und warfen ihre Reiter aus dem Sattel. Und damit wendete sich das Blatt zugunsten der Sarazenen. Der Angriff geriet ins Stocken und die Krieger vom Templerorden sahen sich immer mehr in Bedrängnis. Von allen Seiten stürzten sich die Feinde auf

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