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Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Titel: Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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Beatrice neigte den Kopf leicht zu einer respektvollen Verbeugung in Richtung der Templer. »Ja, so ist es leider gewesen, Va ter«, bestätigte sie mit leiser, sanfter Stimme und vermied es, einem von ihnen in die Augen zu schauen. »Und es hat uns alle sehr betrübt, dass wir Euch nicht den Dank erweisen konnten, der Euch für Eure Selbstlosigkeit und Tapferkeit gebührt.« Maurice zauberte ein entwaffnendes Lächeln auf sein ebenmäßiges Gesicht. »Was redet Ihr da, werte Schöne? Euch beigestanden haben zu dürfen und Euch noch einmal bei guter Gesundheit und frohen Mutes wiederzusehen, ist mehr Dank und Belohnung, als jeder aufrechte Mann sich nur wünschen kann!« »Ihr seid zu gütig und beschämt uns, edler Ritter«, hauchte Beatrice und schlug die Augen züchtig nieder, während sich eine frische Röte über die zarte Haut ihrer Wangen legte und sie nur noch anmutiger aussehen ließ. Tarik und McIvor warfen sich einem verstohlenen Blick der Belustigung zu. »Ihr habt uns mehr als reichlich belohnt – und den guten Alexios gleich mit«, versicherte Gerolt trocken und in Anspielung auf die Gelage, die sie sich in der Weinstube des Griechen erlaubt hatten. »Ist Alexios Euer Name, werter Tempelritter?«, fragte Gustave Granville mit Blick auf McIvor. Dieser blickte mit einem breiten Grinsen auf den kleinen Dicken hinab. »Rothaarige Griechen dürften rar gesät sein, meint Ihr nicht auch?«, fragte er mit gutmütigem Spott zurück. Eilfertig ergriff Maurice nun wieder das Wort. »Nein, das ist unser Ordensbruder McIvor von Conneleagh aus dem nebelumwogten Land der schottischen Hochmoore, der Albtraum aller Ungläubigen, aber auch all jener Unglücklichen, die so töricht sind, ihn zum Kampf zu fordern. Aber genug von uns einfachen Brüdern! Sagt, warum seid Ihr noch immer in der Stadt? Habt Ihr uns nicht erzählt, Ihr hättet Euch auf einem Schiff aus Marseille eine Passage in die Heimat gesichert und wolltet Akkon mit Euren Töchtern noch am selben Tag verlassen?« »So ist es auch mir in Erinnerung«, bemerkte Tarik. Mit leidgeprüfter Miene warf Gustave Granville die Hände in die Luft, als wollte er Gottes Erbarmen vom Himmel herabflehen. »In der Tat, das hatte ich auch vor, der Himmel ist mein Zeuge! Aber als wir dann endlich am Kai waren, wollte der Kapitän nichts mehr von unserer Vereinbarung wissen. Er hat mir sogar noch Prügel durch seine Seeleute angedroht, wenn ich nicht sofort von seinem Schiff verschwände. Und da an diesem Tag auch auf keinem anderen Schiff eine Passage zu bekommen war, mussten wir mit all unserem Hab und Gut wieder in unser Haus zurückkehren. Ich wollte mich gleich am nächsten Morgen bei anderen Kapitänen um eine Überfahrt bemühen, aber dann machte die Krankheit meiner Jüngsten das unmöglich.« »Eure kleine Tochter Heloise ist erkrankt?«, fragte Gerolt bestürzt. Der Kaufmann nickte. »Die Todesangst und das Blutvergießen, das sie miterlebt hat, werden dabei zweifellos eine große Rolle gespielt haben. Aber was auch immer der Grund ihrer Erkrankung gewesen ist, sie wurde jedenfalls in der Nacht von einem schweren Fieber befallen. Es stand auf Leben und Tod, sodass wir sogar den Priester schon an ihr Bett riefen, damit sie nicht ohne die Sterbesakramente aus dieser Welt geht«, berichtete er und ihm war anzusehen, welche Sorge er um sein Kind ausgestanden hatte. »Durch Gottes große Gnade und Barmherzigkeit und die aufopferungsvolle Pflege meiner Ältesten ist dieser bittere Kelch dann aber gottlob an uns vorbeigegangen. Das Fieber ist mittlerweile von ihr gewichen. Aber wir werden noch einige Tage war ten müssen, bis sie wieder so weit bei Kräften ist, dass wir die Überfahrt mit ihr wagen können.« »Dem Himmel sei Dank!«, sagte Gerolt erleichtert. »Grüßt Eure Tochter herzlich von uns und bestellt ihr die besten Wünsche für eine rasche, vollständige Genesung!« Als der Kaufmann sich dann mit seiner Tochter Beatrice auf den Heimweg machen wollte, fand Maurice einen Vorwand, um die beiden zu ihrem Haus zu begleiten. »Gebt mir Euren Korb, werte Beatrice!«, forderte er sie auf. »Er sieht mir viel zu schwer aus, als dass eine junge Frau von Eurer grazilen Gestalt sich damit abschleppen sollte. Und Eurem Vater steht jetzt schon der Schweiß auf der Stirn. Überlasst mir diese Ehre!« »Wenn Ihr darauf besteht, will ich Euer freundliches Angebot gern annehmen, hat der Korb doch in der Tat einiges Gewicht«, gab Beatrice sichtlich geschmeichelt zur Antwort,

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