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Die Bruderschaft

Die Bruderschaft

Titel: Die Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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vor, wenn Trevor verschlief, doch normalerweise weckte ihn ein solcher Anruf auf. Um 8 Uhr 30 wurde Klockner davon informiert, dass im Haus alles still war: keine Dusche, kein Fernseher, keine Musik, kein Geräusch, das auf die normale Frühstücksroutine hindeutete.
    Es war durchaus möglich, dass er sich gestern Abend allein, zu Hause, betrunken hatte. Sie wussten, dass er nicht bei Pete’s, sondern in einem Einkaufszentrum gewesen und anscheinend nüchtern nach Hause gekommen war.
    »Vielleicht schläft er noch«, sagte Klockner. Er war nicht sonderlich beunruhigt. »Wo ist sein Wagen?«
    »In der Einfahrt.«
    Um neun klopften Wes und Chap an Trevors Tür und öffneten sie, als drinnen alles ruhig blieb, mit ihrem eigenen Schlüssel. Als sie meldeten, Trevor sei verschwunden und sein Wagen sei unbenutzt, setzten sich die andere Agenten in Bewegung. Klockner geriet nicht in Panik. Er -schickte seine Leute an den Strand, zu den Cafes in der Nähe des Sea Turtle, ja sogar zu Pete’s Bar and Grill, das; um diese Zeit noch gar nicht geöffnet hatte. Zu Fuß und mit ihren Wagen suchten sie die Umgebung von Trevors; Haus und seiner Kanzlei ab - ohne Ergebnis.
    Um zehn benachrichtigte Klockner Deville in Langley davon, dass der Anwalt verschwunden sei.
    Jeder Flug nach Nassau wurde überprüft, doch Trevor Carson war wie vom Erdboden verschluckt. Deville konnte den Kontaktmann bei der Passkontrolle auf den Bahamas; nicht erreichen, ebenso wenig wie den Bankangestellten, den die CIA bestochen hatte.
    Teddy Maynard war mitten in einer Besprechung über nordkoreanische Truppenbewegungen, als er die dringende Nachricht erhielt, Trevor Carson, der trunksüchtige Anwalt aus Neptune Beach, Florida, sei verschwunden.
    »Wie könnt ihr einen Idioten wie ihn entwischen lassen?« fuhr Teddy Deville in einer seltenen Anwandlung voll Zorn an.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Das ist doch nicht zu glauben!«
    »Es tut mir Leid.«
    Teddy verlagerte sein Gewicht und verzog vor Schmerz das Gesicht. »Findet ihn, verdammt!« zischte er.
    Das Flugzeug war eine zweimotorige Beech Baron, die einigen Ärzten gehörte und von Eddie, dem Piloten, den Trevor um sechs Uhr morgens aus dem Bett geholt hatte, verchartert wurde. Trevor hatte ihm Bargeld und einen satten Aufpreis versprochen. Der offizielle Preis war 2200 Dollar für einen Flug von Daytona Beach nach Nassau und zurück, bei einer Flugzeit von jeweils zwei Stunden. Eine Flugstunde kostete 400 Dollar, hinzu kamen die Lande-und Zollgebühren sowie die bezahlte Bodenzeit des Piloten. Trevor war bereit, 2000 Dollar zusätzlich zu zahlen, wenn sie sofort starten würden.
    Die Geneva Trust Bank in Nassau öffnete um neun Uhr, und als der Pförtner aufschloss, stand Trevor vor der Tür. Er stürmte in Brayshears Büro. Auf seinem Konto befanden sich beinahe eine Million Dollar: 900000 von Mr. AI Konyers und etwa 68000 aus seiner Tätigkeit für die Bruderschaft.
    Ohne die Tür aus den Augen zu lassen, drängte er Brayshears, ihm zu helfen, das Geld schnell zu transferieren. Da es Trevor Carson gehörte, hatte Brayshears keine andere Wahl. Es gab eine Bank auf Bermuda, deren Direktor ein Freund von ihm war. Das passte Trevor gut. Er traute Brayshears nicht und hatte vor, das Geld so lange von einer Bank zur anderen zu überweisen, bis er sich sicher fühlte.
    Einen Augenblick lang dachte Trevor begehrlich an das Konto von Boomer Realty, derzeit mit einem Haben-Saldo von etwas über 189000 Dollar. Er besaß eine Vollmacht und hätte auch dieses Geld weiterleiten können. Beech, Yarber und dieser ekelhafte Spicer waren doch nur Verbrecher. Und sie hatten die Frechheit besessen, ihn zu feuern, und ihn somit gezwungen zu fliehen. Er versuchte, genug Hass aufzubringen, um ihr Geld zu nehmen, doch während er mit sich kämpfte, merkte er, dass er Mitleid mit ihnen hatte: drei alte Männer, die im Gefängnis verrotteten.
    Eine Million war genug. Außerdem hatte er keine Zeit. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn Wes und Chap plötzlich mit Pistolen in den Händen hereingestürmt wären. Er dankte Brayshears und eilte hinaus.
    Als die Beech Baron von der Startbahn des Nassau International Airport abhob, musste Trevor einfach lachen. Er lachte über den Coup, über seine gelungene Flucht, über sein Glück, über Wes und Chap und ihren reichen Klienten, der jetzt um eine Million ärmer war, und er lachte über seine schäbige Kanzlei, in die er nun nie mehr einen Fuß setzen würde. Er lachte über seine

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