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Die Bruderschaft

Die Bruderschaft

Titel: Die Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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hoffentlich immer noch in guter gesundheitlicher Verfassung sein würde.
    Doch wenn es ihm (und Percy und Ricky) gelang, das Kapital zu vermehren, konnte er bei seiner Entlassung tatsächlich reich sein. Fünf lausige Jahre - Monate und Wochen, vor denen ihm gegraust hatte. Jetzt fragte er sich mit einem Mal, ob die Zeit reichen würde, um alles Geld zu erpressen, das er brauchte. Als Percy unterhielt er Kontakte mit zwanzig Brieffreunden in ganz Amerika. Sie lebten allesamt in verschiedenen Städten. Es war Spicers Aufgabe, darauf zu achten, dass die Opfer einander nicht begegnen konnten. In der Gefängnisbibliothek beugte man sich über Karten, um sicher zu gehen, dass Percy oder Ricky keine Briefe an Männer schrieben, die nicht weit genug voneinander entfernt zu leben schienen.
    Wenn er keine Briefe schrieb, dachte Yarber über das Geld nach. Die Scheidungsunterlagen waren gekommen; er hatte sie unterschrieben und zurückgeschickt. In ein paar Monaten war er offiziell geschieden, und wenn man ihn zur Bewährung entließ, hatte seine Frau ihn vermutlich längst vergessen. Er brauchte nicht zu teilen. Wenn er dieses Gefängnis verließ, würde er keinerlei Verpflichtungen mehr haben.
    Fünf Jahre, und noch so viel zu tun. Er beschloss, weniger Zucker zu essen und täglich ein paar Runden mehr zu laufen.
    In schlaflosen Nächten hatte Hatlee Beech im Dunkeln auf seinem oberen Bett gelegen und dieselben Berechnungen angestellt wie seine Kollegen. Fünfzigtausend Dollar hatte er bereits, und die lagen irgendwo gut verzinst herum, und wenn sie es schafften, so viele Opfer wie möglich auszunehmen, würde irgendwann ein Vermögen da liegen. Beech hatte noch neun Jahre vor sich, einen Marathon, der ihm einst endlos lang vorgekommen war. Jetzt hatte er einen Hoffnungsschimmer. Das Todesurteil, das man, wie er glaubte, über ihn gesprochen hatte, verwandelte sich langsam in die Verheißung eines Tags der Ernte. Wenn er in den kommenden neun Jahren nur 100000 Dollar pro Jahr einnahm und die mit einer ordentlichen Verzinsung anlegte, könnte er an dem Tag, an dem er hinaus in die Freiheit tanzte, mehrfacher Millionär sein.
    Zwei, drei, vier Millionen waren nicht ausgeschlossen.
    Er wusste genau, was er tun würde. Da er Texas liebte, würde er nach Galveston gehen, eins von diesen alten viktorianischen Häusern am Meer kaufen und alte Freunde einladen, damit sie sahen, wie reich er war. Er würde vergessen, dass er Richter gewesen war, und zwölf Stunden täglich daran arbeiten, das Geld zu vermehren. Er würde arbeiten und das Geld vermehren, bis er mit siebzig mehr hätte als seine Ex-Frau.
    Zum ersten Mal seit Jahren hielt Hatlee Beech es für möglich, dass er seinen fünfundsechzigsten und vielleicht sogar seinen siebzigsten Geburtstag erleben würde.
    Auch er aß keinen Zucker und keine Butter mehr und halbierte seine Zigaretten, mit dem Ziel, das Rauchen bald ganz aufzugeben. Er nahm sich vor, nicht mehr zur Krankenstation zu gehen und sich keine Tabletten verschreiben zu lassen. Er ging, zusammen mit seinem Kollegen aus Kalifornien, jeden Tag zwei Kilometer in der Sonne. Und er schrieb Briefe. Sie beide schrieben Briefe - er und Ricky.
    Auch Richter Spicer, der bereits ausreichend motiviert war, fand keinen Schlaf.
    Er wurde nicht von Gefühlen der Schuld, der Einsamkeit, der Demütigung geplagt, ebenso wenig wie ihn die Umgebung, in der er sich hier befand, bedrückte. Er zählte einfach Geld, jonglierte mit Zinssätzen und Renditen und analysierte die Ergebnisse der Sportwetten. Er hatte noch einundzwanzig Monate vor sich - das Ende war in Sicht.
    Seine süße Frau Rita hatte ihn in der vergangenen Woche besucht, und sie hatten im Verlauf von zwei Tagen vier Stunden miteinander verbracht. Ihr Haar war geschnitten, sie hatte aufgehört zu trinken und achtzehn Pfund abgenommen, und sie versprach, noch schlanker zu sein, wenn sie ihn in nicht einmal zwei Jahren vor dem Haupttor erwartete. Nach ihrem Besuch war Joe Roy überzeugt, dass seine
    90000 Dollar noch immer hinter dem Schuppen vergraben waren.
    Sie würden nach Las Vegas ziehen, sich ein neues Haus kaufen und den Rest der Welt vergessen.
    Jetzt, da die Percy-und-Ricky-Nummer so gut lief, hatte Spicer neue Sorgen. Er würde Trumble als Erster verlassen, freudig, glücklich, ohne sich noch einmal umzusehen. Aber was war mit dem Geld, das die anderen einnahmen, wenn er nicht mehr da war? Wenn die Sache dann noch lief, was geschah dann mit seinem Anteil, mit dem

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