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Die Brücke der Gezeiten 1: Ein Sturm zieht auf (German Edition)

Die Brücke der Gezeiten 1: Ein Sturm zieht auf (German Edition)

Titel: Die Brücke der Gezeiten 1: Ein Sturm zieht auf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hair
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würdigen. »Bring mich zu Dame Anborn«, befahl er.
    Alaron spürte, wie der Zorn in ihm aufwallte – Großmagister hin oder her –, aber er gehorchte.
    Als Harft eintrat, warf er Gredken einen entschuldigenden Blick zu.
    Alaron öffnete die Tür zur Wohnstube, und Tesla versteifte sich. »Mutter, ein Ratsmagus ist hier. Er sagt …«
    »Mein Name ist Großmagister Eli Besko. Ihr werdet meinen Namen kennen«, fiel der Mann ihm ins Wort.
    Tesla rümpfte die Nase. »Besko? Ja, ich erinnere mich. Hatte während der Revolte eine nette Aufgabe in der Verwaltung für sich gefunden. Wie geht es denn Eurer vierten Frau? Endlich eine gefunden, die Ihr schwängern könnt? Oder wisst Ihr immer noch nicht, in welches Loch er muss?«
    »Ich werde es kurz machen«, erwiderte Besko mit leicht gerötetem Gesicht.
    »Gut. Je kürzer, desto besser.«
    Besko warf ihr einen finsteren Blick zu und streckte das Kinn vor. »Eure Schwester, Elena Anborn, hat Hochverrat begangen. Sie wurde für vogelfrei erklärt, es wurde ein Preis auf ihren Kopf ausgesetzt. Ihr Eigentum wird beschlagnahmt, weshalb ihr Anteil an diesem Landsitz mit sofortiger Wirkung an die kaiserliche Krone fällt. Ihr seid hiermit exmittiert, Dame Anborn, und habt das Haus bis Ende des Monats zu verlassen. Sobald Ihr Kontakt mit Elena Anborn habt, seid Ihr verpflichtet, dem Rat unverzüglich Meldung zu machen. Das wäre alles.« Er blickte sich in dem düsteren Zimmer um. »Es dürfte Eurer Gesundheit ohnehin zuträglich sein, aus diesem rattenverseuchten Loch herauszukommen.«
    Alaron starrte den Mann entsetzt an, aber seine Mutter lachte nur rasselnd. »Ist Elena also doch noch ein Sicherheitsrisiko für diesen ruchlosen Widerling Gurvon Gyle geworden? Ich hoffe, sie hat seinen Kopf wenigstens an den Meistbietenden verkauft.«
    Besko ignorierte ihre Worte. »Frau, Ihr habt bis zum 30. Novelev Zeit, Euch einen anderen Bretterverschlag zu suchen, um dort Euer Leben auszuhauchen.« Er wollte sich schon zum Gehen wenden, da hielt er noch einmal inne und warf Tesla einen verschlagenen Blick zu. »Ich habe gehört, Ihr verfügt über eine ausgesuchte Bibliothek.« Er hielt ihr eine klimpernde Geldbörse vor die blinden Augen. »Ich habe Gold.«
    »Schiebt es Eurem Geliebten in den Hintern.«
    Besko spuckte auf ihre Decke und wandte sich ab.
    Er lief direkt in Alarons Faust.
    Von dem Moment an, da Besko das Wort an seine Mutter gerichtet hatte, hatte Alaron innerlich gekocht, und seine Wut war mit jeder Sekunde größer geworden. Er bezweifelte Beskos Geschichte: Elena und Hochverrat? Unvorstellbar, egal wie wenig er sie kannte. Und dass der Rat einfach Teslas Haus beschlagnahmte, war so oder so eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Und dazu noch das Benehmen des Magus’. Alaron hatte seine Faust auf ihn abgefeuert, noch bevor er selbst wusste, was er tat.
    Mit einem befriedigenden Knacken schlug er ihm die Nase platt, und der Großmagister schlitterte über den Boden.
    Doch noch bevor Alaron nachsetzen konnte, packten ihn kräftige Arme von hinten. »Hör auf, du Narr!«, zischte Feldwebel Harft ihm ins Ohr
    Alaron wehrte sich nach Leibeskräften, bis Beskos blutende Visage direkt vor seinem Gesicht auftauchte und die Luft in seinem Hals sich weigerte, bis hinunter in die Lunge zu strömen. Im ersten Moment war Alaron nur verwirrt, doch als er begriff, was der Großmagister da tat, brach er in nackte Panik aus. Verzweifelt schnappte er nach Luft, nicht in der Lage, auch nur einen einzigen Laut von sich zu geben. Er versuchte, die Luftgnosis abzuwehren, aber ohne Amulett waren seine Versuche von vornherein zum Scheitern verurteilt. Er spürte Beskos Faust im Gesicht, Tränen vernebelten seine Sicht. Alaron hörte den Großmagister nur schallend lachen.
    »Herr, haltet ein! Er ist nur ein Junge!« Der Feldwebel zog Alaron weg, sodass der nächste Schlag ins Leere ging. »Denkt an Eure Karriere!«
    Bei diesen Worten kam Besko wieder zur Besinnung. Er wischte sich die blutige Nase am Ärmel ab und funkelte den Feldwebel an. »Wen kümmert es schon, wenn ich die kleine Kröte ersticke?« Er machte eine Bewegung mit der Hand, und der Druck auf Alarons Kehle wurde noch stärker.
    Alaron hörte noch ein wütendes Knurren von seiner Mutter, dann spürte er, wie seine Sinne schwanden. Genau in diesem Moment verschwand der Druck. Sein Kehlkopf brannte, aber er bekam endlich wieder Luft.
    Besko spuckte noch einmal aus. »Wahrscheinlich habt Ihr recht, Feldwebel. Er ist es nicht

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