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Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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bumst wie eine ganze Fußballmannschaft, aber wenn es dir recht ist, wollen wir uns noch ein bisschen Zeit lassen und versuchen, einander besser kennenzulernen.«
    »Du willst also Holly retten, nicht aber Gordon?«
    »Es kommt mir vor, als höre ich einen Zwölfjährigen seiner Mutter sagen, dass er eifersüchtig auf seine Schwester ist, weil sie einen Haufen Geschenke für die kauft und nichts für ihn.«

    »Du hast mich sehr gut verstanden, Maria.«
    »Natürlich. Und ich stelle dir meinerseits die Frage: Glaubst du, dass den drei weißen Rittern daran liegt, Maria zu retten? Ich bin für die nichts als ein Werkzeug, wenn nicht gar ein Hindernis. Glaubst du wirklich, dass sie zögern würden, mich zu erledigen, wenn ich nicht genau das mache, was sie wollen?«
    »Und warum nimmst du dann diese Gefahren auf dich?«
    »Das ist eine meiner Manien: Ich kann es auf den Tod nicht leiden, wenn man versucht, mich in ein Spiel zu verwickeln, das ich nicht spielen möchte. Ich werde also zusehen, dass ich rauskriege, wer diese großen Blonden genau sind. Sollte ich zu dem Ergebnis kommen, dass sie für Holly auch nur die geringste Gefahr bedeuten, werde ich ausprobieren, ob ihre weißen Umhänge auch 9-mm-Kugeln abhalten.«
    »Und unterdessen stirbt sie.«
    »Das tut sie jetzt schon, Gordon.«
    »Was murmelt ihr eigentlich da vorn die ganze Zeit?«
    »Nichts, mein Schatz. Wir tun das, was alle Paare tun: Wir machen uns gegenseitig runter.«
    Jetzt hat Maria die kleine Baumgruppe am Rand der Straße erreicht. Sie biegt von der Dorsett Road ab und bremst vor dem Eingang des Motels La Quinta.
    »Haben die hier wenigstens ein Schwimmbad?«
    »Nein, Schätzchen, aber einen Golfplatz.«
    »Ach, das ist langweilig.«

3
    Sieben Uhr abends. Maria stellt ihren alten verbeulten Buick auf dem Parkplatz des Christian Hospital von Saint Louis ab und schaltet die Zündung aus. Den Rest des
Tages hatte sie damit zugebracht, sich auszuruhen und Holly Geschichten zu erzählen, um sie zu beschäftigen. Sie hatten gemeinsam ein Bad genommen und sich gegenseitig bespritzt und gelacht. Dann war Holly auf einem der Doppelbetten vor dem Fernseher eingeschlafen, auf dem Zeichentrickfilme liefen. Maria hatte noch einmal mit Gordon gebadet, der gerade aufgewacht war. Nachdem er in ihr zum Höhepunkt gekommen war, was sie schamlos genossen hatte, hatten sie die schlafende Holly betrachtet. Als Walls’ Atem regelmäßiger und tiefer wurde, war Maria aufgestanden und auf Zehenspitzen ins Bad gegangen, um anzuziehen, was sie einige Stunden zuvor in einem Geschäft nahe dem Motel gefunden hatte: ein geblümtes Kleid, Sandalen und ein Tuch, wie es ältere Damen trugen. Dann hatte sich noch eine Lupenbrille mit dicken Gläsern und einen Gehstock gekauft, der zu ihrer Aufmachung passte.
    Beim Verlassen des Badezimmers hatte sie erneut einen Blick auf die schlafende Holly geworfen. Walls schnarchte leise. Sie hatte die Tür geschlossen und das Motel durch einen Notausgang verlassen, nachdem sie vorher die Alarmanlage ausgeschaltet hatte. Dann hatte sie sich noch die Zeit genommen, in einem Beet an der Straße einige Tulpen abzubrechen, und war nordwärts gefahren, wobei sie immer wieder Umwege machte, um festzustellen, ob man ihr folgte. Sonderbarerweise waren die Straßen der Stadt so gut wie verlassen, als hätten sich die Leute verkrochen oder seien alle miteinander geflohen. Sie war lediglich an einigen Polizeifahrzeugen sowie an Kleinbussen und Pick-ups voller erschöpfter Menschen vorbeigekommen, Familien, die Saint Louis verlassen wollten. Außerdem hatte sie einige leere Taxis gesehen. Während sie im Schritttempo am Hauptgebäude der Universität vorüberfuhr, sah sie Studenten auf dem Rasen sitzen, die erkennbar in Eile angefertigte
Spruchbänder hochhielten. Auf ihnen konnte man lesen NAZIS RAUS, FREIHEIT ODER TOD oder WIR, DAS VOLK … die ersten drei Wörter der amerikanischen Verfassung. Ein Sperrgürtel aus Marine-Infanteristen, die finstere Blicke auf die Spruchbänder warfen, riegelte den Zugang zum Gelände ab. Einer von ihnen hatte Maria bedeutet, sie solle schneller fahren. Während sie der Aufforderung folgte, musste sie unwillkürlich an die Berichte über die Großdemonstrationen gegen den Vietnam-Krieg denken. Sie hatte in den Augen des Mannes erkannt, dass die Soldaten keinen Augenblick zögern würden, auf die Studenten zu feuern, wenn diese Anstalten machen sollten, das Gelände zu verlassen. Weil auch diese keinen Zweifel daran

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