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Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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ihnen umbringen, wenn ihr bei mir wäret.«
    »Und du?«
    »Was soll mit mir sein?«
    »Gibt es für dich eine Möglichkeit, da wieder rauszukommen?«
    »Jetzt nach rechts. Da ist es.«
    Maria befolgt seine Anweisungen, dann wendet sie sich erneut an Gordon. Holly ist wieder eingeschlafen.
    »Hast du etwa vor, Kassam in den Arm zu fallen?«
    »Ja. Zwar scheint er Fähigkeiten entwickeln zu können, die ich nicht begreife, doch sind seine künstlichen Mittel der Macht eines Hüters nie und nimmer gewachsen. Außerdem werde ich nicht allein sein.«

    »Du meinst die drei großen Tölpel?«
    »Ja. Sie kommen ebenfalls näher. Aber Kassam weiß nichts davon.«
    Maria stellt den Wagen wenige Meter von den Gleisen entfernt ab. Hinter ihnen liegt der Rangierbahnhof. Vor ihnen erstreckt sich der Schienenstrang in Richtung Des Moines. Gordon hat einen Zug ausgemacht, der jeden Augenblick abfahren wird. Er hebt Holly vorsichtig in einen Waggon und hilft Maria beim Einsteigen. Am anderen Ende des Zuges leuchten rote Lichter auf. Eine automatische Klingelanlage ertönt. Gordon küsst Maria auf die Stirn, springt aus dem Waggon.
    »Es war mir eine Freude, dich kennenzulernen«, ruft er.
    »Glaub bloß nicht, dass du mich so leicht loswirst, Flash Gordon.«
    Er schiebt die Waggontür zu. Maria hört seine Schritte auf dem Schotter knirschen. Erneut die Klingelanlage. Der Zug ruckt an. Die Räder rumpeln über Weichen. Es knarrt und knirscht. Es riecht nach Holz und Urin. Der Zug wird schneller. Maria drückt Holly eng an sich und schließt die Augen.

3
    Walls sieht dem Güterzug nach. Als die letzten Waggons hinter einer Kurve verschwinden, stößt er einen Seufzer aus. Er hat davonfahrende Züge noch nie leiden können. Dann fährt er in einer Staubwolke an. Auf seinem Weg zum Mississippi schlägt er mehrere Haken, bis er den Buick schließlich am Ende einer Straße abstellt, die parallel zum Fluss verläuft. Er schließt den Wagen ab und bahnt sich seinen Weg durch das Gebüsch. Das welke Laub der Bäume raschelt unter seinen Füßen. Während er sich dem
Heiligtum der beiden Flüsse nähert, kommt es ihm vor, als bewegten sich die Zweige und als zitterten die Blätter in der reglosen Luft. Die Bäume erkennen ihn, wissen, dass dort ein Hüter geht. Einst ragte dort ein alter, weitläufiger Wald auf, doch jetzt ist es nur noch ein besserer Grünstreifen von etwa fünfzig Metern Breite, der niemanden ernstlich aufzuhalten vermag.
    Jetzt tritt Walls wieder ins Licht des Tages. Es ist gedämpfter, doch zugleich sind die Farben kräftiger, wie nach einem Gewitter. Er befindet sich auf einer Lichtung, genau dort, wo der Des Moines in den Mississippi mündet. Er setzt sich auf einen flachen Stein und betrachtet die sich vermengenden braunen Wassermassen. Ein großer Lastkahn kommt vorüber. Er hält sich so weit rechts wie möglich, um die Strömung auszunutzen, die sich dort erheblich verstärkt. »Autobahn von Saint Louis« nennen die Flussschiffer jenen Abschnitt des Mississippi, an dem die Strömung unter dem Druck des Nebenflusses deutlich schneller und stärker wird.
    Mit geschlossenen Augen nimmt Walls die Schwingungen aus dem Boden auf. Hier herrscht eine uralte Macht, die im Begriff steht aufzuwachen. Sie dringt ganz allmählich durch alle Poren seiner Haut. Das beruhigt und kräftigt ihn. Er braucht sich nicht einmal mehr zu konzentrieren, um zu spüren, dass neben dem alten Buick eine ganze Kolonne Motorräder angehalten hat. Gleich darauf rücken unter dem Blätterdach etwa dreißig Männer in schwarzen Mänteln wie eine Treiberkette voran. Einige Schritte voraus geht Kassam, dicht gefolgt von Ash. Von den Ästen rieselt ein wahrer Blätterregen auf die Eindringlinge. Das Heiligtum von Keokuk ist keine Festung mehr wie einst, kein unverletzlicher Zufluchtsort. Es ist ein von Geschichte durchtränkter alter Ort, der sich nur nach und nach erinnert.

    Walls hört das Knacken und Krachen, mit dem die Männer unter den Bäumen vorrücken. Er hebt den Blick zum Fluss und lächelt den dreien im weißen Umhang zu, die soeben den Fuß ans Ufer gesetzt haben. Kano, Cyal und Elikan wirken verjüngt. Auch mächtiger. Sie lächeln verschmitzt wie kleine Jungen, die im Begriff stehen, jemandem einen Streich zu spielen.
    Die vier Hüter sitzen nun nebeneinander auf dem flachen Stein. Ohne weiter auf das Knacken zu achten, tauschen sie im Stillen Erinnerungen aus, Gerüche und Geschichten. Sie unterhalten sich über den alten Chester

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