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Die Brut hinter der Mauer

Die Brut hinter der Mauer

Titel: Die Brut hinter der Mauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wahrscheinlich hatten sie sich mit Knüppeln bewaffnet.
    »Die meinen uns!« hauchte Linda.
    »Ich glaube auch.«
    »Und jetzt?«
    Eine gute Frage, nur mit der Antwort konnten sie sich keine Zeit nehmen, weil die beiden Gestalten sehr schnell herankamen und den Fluchtwinkel eng gemacht hatten.
    »Weg, über die Mauer!«
    »Du bist verrückt!«
    »Nein, bin ich nicht, komm!«
    »Wie denn?« Lindas Stimme kratzte. Sie hatte Mühe, die Angst zu unterdrücken.
    Sie hätten es noch schaffen können — vor Sekunden. Plötzlich war es zu spät. Zudem verzerrte der Nebel die Entfernungen. Die beiden Wesen waren schon näher, als sie gedacht hatten. Aus den Nebelwolken drang den Schülern ein widerlicher Geruch entgegen.
    Johnny hielt den Atem an. Er hatte den Geruch bereits identifiziert. So stanken lebende Leichen, da besaß er leider seine Erfahrung, und er wußte auch, wer die beiden waren.
    Zombies, Untote aus dem Sumpf, aber das konnte er Linda nicht sagen. Die Lage spitzte sich immer weiter zu, denn die Gestalten waren fast in Griffweite heran.
    Und sie warfen sich vor!
    ***
    Zum Glück nicht so schnell wie ein normaler Mensch, so blieb den beiden noch ein wenig Zeit, um zu handeln.
    Johnny stieß Linda weg. Sie taumelte erst, dann fiel sie neben der Mauer zu Boden, worauf der Junge nicht mehr achtete, denn eine der Gestalten schlug nach ihm.
    Johnny drehte sich zur Seite, duckte sich, und der Knüppel verfehlte ihn. Er klatschte gegen die Wand, der Zombie fiel vor und klammerte sich daran fest.
    Johnny war schon gelaufen. Soeben raffte Linda sich auf und stöhnte, wobei sie sich ihr linkes Bein ziemlich weit unten hielt. »Ich glaube, es hat mich erwischt.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich… ich kann nicht mehr so laufen.«
    Johnny sagte nichts, doch er wußte, daß es dem Zombie entgegenkommen würde. Wenn einer von ihnen behindert war, hatten sie so gut wie keine Chance. Vielleicht wäre er weggekommen, nur konnte er Linda nicht im Stich lassen.
    Deshalb zerrte er sie hoch und weiter. Sie protestierte; Johnny gab keine Antwort, er wollte weg und lief mit ihr parallel zur Mauer entlang, wobei sie hinter sich die dumpf klingenden Tritte der sie verfolgenden Zombies hörten.
    Das konnte haarig werden, sogar ins Auge gehen, denn die Gestalten bewegten sich ebenfalls schnell.
    Sie holten sogar auf.
    Nebeneinander liefen sie her, wobei sie zwischen sich eine genügend große Distanz ließen, um eine Falle zuschnappen lassen zu können, falls es nötig war.
    Linda humpelte talsächlich. Ihr Gesicht zeigte einen schmerzverzerrten Ausdruck. Sie keuchte, sie holte immer wieder tief Luft, als wollte sie den Nebel trinken. Hin und wieder fluchte sie auch über Johnny, der sie weiterzerrte.
    Wenn sie jetzt aufhörten, war alles aus.
    Manchmal schaute er zurück.
    Gnadenlos blieben ihnen die beiden Mordgestalten auf den Fersen. Sie würden kein Pardon kennen. Sie wollten die Menschen; sie wollten sie töten und… Er sah den Baum!
    Zuerst glaubte er an eine Täuschung inmitten der Nebelwolken, dann schaute er genauer hin und mußte einfach lächeln. Der Baum streckte ihnen sein Astwerk wie einen geflochtenen Himmel entgegen, in den sie auch hineingreifen konnten.
    »Auf den Baum!«
    »Bist du…?«
    Johnny zerrte seine Klassenkameradin vor und kümmerte sich keinen Deut um die Proteste. Unter einem starken Ast hielt er an, packte Linda an den Hüften und stemmte sie hoch.
    »Los, greif den Ast!«
    Ihre Hände faßten zu. »Und dann?« fragte sie mehr weinend als sprechend.
    »Auf den Mauerrand!« Mehr sagte er nicht. Er drückte Linda noch weiter hoch, so daß sie mit dem gesunden Bein Halt finden und sich abstützen konnte. Zum Glück zog sie sich mit einem Klimmzug weiter in die Höhe, so daß Johnny sie loslassen konnte. Nun mußte ersieh um sein Leben kümmern.
    Die beiden Gestalten waren schon ziemlich nahe heran. Johnny sprang hoch, auch seine Hände umklammerten einen tiefwachsenden Ast, nur war dieser zu schwach.
    In Lindas Schrei mischte sich das Knacken. Johnny fiel nach unten, sackte zusammen, hielt aber den Ast fest und sprang sofort wieder hoch. Die nachfolgenden Sekunden kamen ihm vor wie ein Alptraum, den er regelrecht durchwütete.
    Er hielt den Ast mit beiden Händen fest und ließ den ersten Zombie kommen. Als dieser den rechten Arm hob und zuschlagen wollte, war Johnny schneller.
    Erfand die Lücke — und den Kopf!
    Der Verfolger schrie nicht, aber die Wucht trieb ihn zurück und mitder Schulter gegen seinen

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