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Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Titel: Die Buchmagier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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durch Musik Form zu verleihen. Ich hatte allerdings keine Ahnung, was sie mit dieser Zauberei jetzt gerade anstellte. Magie bei einem anderen Pförtner ohne dessen Erlaubnis einzusetzen verstieß sowohl gegen Regeln als auch gegen die Höflichkeit, und auch wenn Pallas sich nie Sorgen über Fragen der Höflichkeit gemacht hatte, neigte sie dazu, bei Regeln ziemlich knallhart zu sein. »Lena hat mir erzählt, was Sie gemacht haben.«
    Bei dieser unausgesprochenen Missbilligung sträubten sich mir die Nackenhaare. »Was ich gefunden habe, war der Libriomant, der Ray getötet hat. Ich habe ihn gesehen. Es ist nicht Gutenberg. Ich muss den Namen Jakob Hoffman nachschlagen. Wenn wir ihn aufspüren können –«
    »Sie hatten eine Vision, und Sie haben Stimmen gehört. Das ist nicht dasselbe, wie einen Mörder zu finden. Unsere Datenbank hat keine Aufzeichnungen über irgendeine literarische Figur namens Jakob Hoffman. Bisher haben wir dreizehn Jakob und Jake Hoffmans kontaktiert, aber keiner besitzt irgendwelche magische Fähigkeiten, und auch keiner von denen scheint in irgendeiner Verbindung mit diesem Mörder zu stehen.« Ihre Ringe klimperten, als sie herumzappelte. Ich glaube nicht, dass ich in der ganzen Zeit, seit ich Pallas kannte, sie jemals still erlebt hatte. »Sie haben uns einen Hinweis gegeben, sonst nichts. Einen Hinweis, der sich bezahlt machen wird oder auch nicht.«
    »Als ich neulich mit Ihnen telefonierte, haben Sie einen magischen Angriff in London erwähnt. Hat er vielleicht zufällig die Baker Street getroffen? Irgendwo in der Nähe von Sherlock Holmes’ fiktiver Wohnung? Es war auch von Afghanistan die Rede. Watson, Holmes’ Partner, war ein Afghanistanveteran. Diese Angriffe könnten von den verschiedenen Persönlichkeiten herrühren, die um die Kontrolle unseres Killers ringen.«
    »Eine ziemlich elementare Schlussfolgerung, Isaac.« Obwohl sie keine Miene verzog, war ich mir ziemlich sicher, dass das ein Scherz war. »Wir untersuchen derzeit die Verbindung und versuchen, die anderen Angriffe mit spezifischen literarischen Figuren in Verbindung zu bringen.« Sie neigte den Kopf zu einem der Lautsprecher und starrte aus dem Fenster. »Lena hat mir auch das Buch gebracht, das Sie zerstört haben. Haben Sie irgendeine Vorstellung davon, was ein solcher Grad an Verkohlung anstellen kann? Mit dem Libriomanten – und mit dieser Welt?«
    »Ich weiß, was er beinah mit mir angestellt hätte«, entgegnete ich.
    »Das bezweifle ich.« Sie kam näher, und das Klimpern wurde schneller. »Lena sagt, Sie sind diesem Buch nur mit Mühe entkommen. Sie erzählte, dass Sie sich wie ein brabbelndes Kind benommen haben, als Sie schließlich das Bewusstsein wiedererlangten!«
    »Das stimmt nicht! Ich war wie ein brabbelnder Erwachsener!« Die Erinnerung an diese Momente untergruben meinen Versuch, lustig zu sein. »Er hat versucht, mich in diesem Buch einzuschließen. Als das fehlschlug, schickte er mir … etwas hinterher. Ich habe etwas Derartiges noch nie erlebt. Es war wie …«
    »Wie eine einzige disharmonische Note, die immer lauter wurde, bis die Melodie, die Ihre Persönlichkeit ausmacht, übertäubt wurde.«
    »Genau.« Ich nahm an, für eine Bardin war diese Beschreibung so erschreckend wie nur sonst eine. »Sie wissen, was es war?«
    »Es war der Beweis dafür, dass ich einen Fehler gemacht habe, als ich Ihnen erlaubte, in dieser Angelegenheit Nachforschungen anzustellen. Isaac Vainio, es ist Ihnen bis auf Weiteres untersagt, Magie auszuüben.«
    Ihr Tonfall änderte sich zu keinem Zeitpunkt, deshalb brauchte ich einen Moment, um zu begreifen, was sie sagte. Ich sprang von der Couch auf. »Ich habe den Mann gefunden, der Ray Walker umgebracht hat!«
    Sie summte leise, und ihre Stereoanlage wechselte zu einem schnelleren Lied. Auch die Magie in der Luft wurde stärker und fuhr wie eine magnetische Strömung durch meine Knochen. Ihre Tiere waren weniger subtil: Wie auf Kommando knurrten sie und stellten ihre Stacheln auf.
    »Was wäre passiert, wenn es Ihnen nicht gelungen wäre, sich dort in Detroit an Ihre geistige Gesundheit zu klammern?«, fragte Pallas. »Wenn Sie sich an die Besessenheit verloren hätten? Statt gegen einen schurkischen Buchmagier hätten wir dann gegen zwei kämpfen müssen! Stellen Sie sich selbst einmal in Panik und wahnsinnig vor, während Ihr Körper vor unkontrollierter Magie überfließt! Was meinen Sie, was Sie Lena angetan hätten?«
    »Ich hätte ihr bestimmt nicht

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