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Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Titel: Die Buchmagier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Brauen angesichts dieser Logik, diskutierte aber nicht mit mir. Ich holte Klecks, der zügig meinen Ärmel hochkletterte, um seinen vertrauten Platz auf der rechten Schulter einzunehmen.
    Obwohl ich seit zwei Jahren vom Außendienst ausgeschlossen war, bewahrte ich immer noch eine Tasche mit Kleidern, Geld, einem kleinen zusammenklappbaren Käfig für Klecks, einer Hand voll Bücher und ein paar anderen nützlichen Dingen auf. Ich hielt mich noch lange genug auf, um mit Klebeband ein Bettlaken über der kaputten Tür anzubringen, das die Moskitos draußen halten sollte, dann trat ich mit Lena ins Freie.
    Der Dalmatiner ein paar Häuser weiter unten bellte wie verrückt in seinem eingezäunten Garten. Ich warf einen Blick die Straße hoch und runter, aber die Häuser hier draußen waren so gebaut, dass sich jede Menge Platz und Bäume zwischen ihnen befanden. Abgesehen von dem Hund schien niemand unseren kleinen Kampf bemerkt zu haben.
    Debs Wagen stand verlassen in der Auffahrt. Die Türen waren verschlossen, aber als ich ins Wohnzimmer zurückging, fand ich die Schlüssel in ihrer Jackentasche.
    Kaum hatte ich die Wagentür geöffnet, drang der Gestank nach altem, faulenden Essen heraus und brachte mich zum Würgen. Fast-Food-Verpackungen, Pizzaschachteln und zerknüllte Becher füllten die Rückbank, zusammen mit halb aufgegessenen Brotkanten und verschütteten Pommes. Fliegen summten verärgert über die Störung.
    »Sie hat diese Schweinerei benutzt, um Insekten anzulocken«, sagte ich angeekelt. »Je mehr sie aß, umso stärker wurde sie.«
    Beim Geräusch der Fliegen war Klecks munter geworden. Er krabbelte auf mein Handgelenk hinunter, duckte sich und sprang. Seine Vorderbeine schnellten vor und fingen eine schwarze Fliege im Flug. Er landete auf dem Kotflügel, briet die glücklose Fliege in seinen Beinen und stopfte sie sich in den Mund.
    Ich durchsuchte den Innenraum. Ein Ausdruck der Lansing-State-Journal- Website schilderte die Zerstörung der MSU-Bibliothek; insoweit hatte Deb die Wahrheit gesagt. Wenn überhaupt, dann hatte sie den Schaden verniedlicht. Ein Farbfoto zeigte gelbes Polizeiabsperrband um einen niedrigen Hügel aus Trümmern. Die benachbarten Gebäude schienen unversehrt.
    Ich fand mehrere Bücher, die achtlos auf den Beifahrersitz geworfen worden waren. Ein Paar blutige braune Federn klebten an der Fußmatte. Offenbar war Deb gerade dabei, von Insekten zu Vögeln aufzusteigen. Ich hob einen völlig zerlesenen Insektenführer für Michigan auf und fächerte die Seiten auf.
    Lena schaute mir über die Schulter; ihr Körper berührte den meinen sanft. »Sie hat Libriomantik eingesetzt, um sich ihre eigenen Zwischenmahlzeiten zu erschaffen?«
    »Durch Zauberei erschaffene Insekten hätten ihr nicht dieselbe Stärke oder Macht gegeben wie die echten. Aber sie haben ihr vielleicht geholfen, den Hunger zu kontrollieren.« Ich studierte die Seiten, bemerkte schwache Spuren der Verkohlung, die wie Fäulnis oder Schimmel das Buch von der Bindung her nach außen auffraßen. »Sie hat dieses Buch überbeansprucht, vermutlich in dem Bemühen, die Verwandlung hinauszuzögern und so lang wie möglich an ihrer Magie festzuhalten.«
    »Und das ist schlecht?«
    »Ray hat mir einmal gesagt, Magie sei wie Elektrizität. Jagt man zu viele Ampere durch ein Kabel, das dafür nicht ausgelegt ist, läuft man Gefahr, dass es schmilzt oder ein Feuer ausbricht. Bücher können eine Menge Magie kanalisieren. Menschen übrigens auch. Aber es gibt Grenzen.«
    Klecks war in die Rückbank gekrochen, wo er sich in einen Haufen wimmelnder Maden grub. Er machte es sich bequem und fing an, das Gewimmel wie Popcorn hinunterzuschlingen.
    »Das geht jetzt aber über ekelhaft hinaus!«, sagte ich und lockte ihn mithilfe eines Jelly Belly nach draußen. Ich knallte die Tür zu. Lena ging auf ihr Motorrad zu, aber ich schüttelte den Kopf. »Wir sind sicherer, wenn wir zusammenbleiben.«
    »Wir sind auch ein leichteres Ziel!«
    »Wer sich mein Auto als Ziel aussucht, bekommt, was er verdient.« Ich tippte den Code für den Garagentoröffner ein. Mit einem protestierenden Quietschen ruckte das Tor hoch und enthüllte die glänzenden Kurven eines schwarzen 1973er Triumph Convertible. Obwohl er mehr als zwei Jahre lang unberührt dagestanden hatte, verunzierte nicht ein Körnchen Staub die Farbe.
    »Der ist hübsch!«, sagte Lena, während sie mit den Fingern den roten Zierstreifen nachfuhr.
    »Er ist nicht hübsch! « Ich stieg in

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