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Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Titel: Die Buchmagier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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vorbeizuschauen und zu bestätigen, dass Sie ein Mensch sind.«
    Jemanden von außerhalb … »De Leon?«
    »Er schuldete mir noch einen Gefallen. Isaac, wir haben hier größere Probleme. Moskau wurde vor zwei Wochen von einem ›Erdbeben‹ heimgesucht, das magischer Natur gewesen zu sein scheint und mehrere ehemalige KGB-Einrichtungen zerstört hat. Ähnliche Anschläge sind in den vergangenen drei Monaten in London, Afghanistan, Hongkong und Nigeria gemeldet worden.«
    Ich erinnerte mich daran, von den Beben in London und Hong Kong gehört zu haben. »Automaten?«
    »Möglicherweise. Obwohl wir vermuten, dass wenigstens einer dieser Angriffe von einem Pförtner mit einem allzu menschlichen Groll ausgeführt wurde. Es gibt kein Muster, und jetzt, wo Gutenberg und die Automaten verschwunden sind, tue ich alles, was ich kann, um zu verhindern, dass die Pförtner unter der Last regionaler und nationaler Differenzen zerbrechen.« Sie holte langsam und tief Luft. »Was Sie aber alles nicht betrifft. Was haben Sie sonst noch in Erfahrung gebracht?«
    Ich beschrieb meinen Kampf mit dem Vampir mitsamt der Art und Weise, wie er sich am Ende selbst zerstört hatte. »Etwas Derartiges ist mir noch nie untergekommen, weder die Augen noch die Fähigkeit, einen Vampir von innen heraus zu verbrennen.« Ich stockte und fügte dann hinzu: »Ich denke, es könnte Gutenbergs Werk gewesen sein.«
    »Unwahrscheinlich«, sagte Pallas ausdruckslos.
    »Wer sonst könnte die Automaten kontrollieren? Wer sonst würde einen sechshundert Jahre alten deutschen Dialekt sprechen?«
    »Ich kenne Johannes Gutenberg so gut, wie Sie Ray Walker kannten. Tatsächlich sogar besser. Es wäre uns nicht verborgen geblieben, wenn er umgedreht worden wäre. Und er würde sich nie gegen seine eigenen Pförtner wenden. Außerdem gibt es unter den Lebenden keinen Mann und keine Frau mit der Macht, ihn zu irgendetwas zu zwingen, was er nicht will.« Als sie weitersprach, klang sie nachdenklich. »Sie sind sich sicher mit dem Dialekt?«
    »So sicher, wie ich mir sein kann, ohne im Mainz des fünfzehnten Jahrhunderts gelebt zu haben.«
    Wieder eine Pause. »Nun, was beabsichtigen Sie als Nächstes zu tun?«
    »Ted sagte, es habe andere Probleme unter den Vampiren gegeben. Wir brauchen mehr Informationen, und ich denke, der beste Weg, sie zu bekommen, ist, sich an die Quelle zu begeben.«
    »Ich verstehe. Seien Sie vorsichtig, Isaac! Mir werden die Leute knapp, und ich würde es vorziehen, nicht noch mehr zu verlieren.«
    Sie legte auf. Ungläubig starrte ich das Telefon an. »Sie hat nicht gesagt, ich soll mich zurückhalten!«
    »Das ist gut, oder?« Das Bett bewegte sich, als Lena sich neben mich setzte. »Hättest du im andern Fall ihre Anweisungen befolgt?«
    »Pallas lässt ihren Untergebenen normalerweise nicht viel Wahlmöglichkeiten in solchen Angelegenheiten.« Ich ging unser Gespräch im Geist noch einmal durch. »Sie glaubt nicht, dass Gutenberg es getan haben könnte.«
    »Und du bist anderer Meinung.« Es war keine Frage.
    »Es gibt Pförtner, die Gutenberg wie einen Gott behandeln, aber das ist er nicht. Niemand ist unverwundbar.« Selbst wenn Pallas recht hatte, dass niemand Lebendiges die Macht besaß, Gutenberg zu kontrollieren, so bedeutete das nicht, dass er nicht aus eigenem freien Willen handelte. Wir wussten nur nicht, wieso. »Ich muss mit den Vampiren reden, herausfinden, was sie wissen.«
    »Morgen!« Lenas Ton war hart. Es waren dieselben Vampire, die Nidhi Shah entführt hatten, die ihr auf die Obere Halbinsel gefolgt waren, wo sie versucht hatten, uns beide umzubringen.
    »Wirst du damit klarkommen?«, fragte ich.
    »Selbstverständlich!«, sagte sie; zu schnell. Lächelnd zog sie die Adern auf meinem Handrücken mit dem Finger nach. »Obwohl ich besser damit klarkommen könnte.«
    Ich versuchte, nicht auf ihre nackten Beine zu starren oder darauf, wie ihre Brüste den dünnen Stoff ihres Hemds spannten, oder auf das Zucken ihrer vollen Lippen, das vermuten ließ, dass sie genau wusste, was mir durch den Kopf ging, verdammt!
    »Es tut mir leid, dass ich es dir nicht vorher gesagt habe«, sagte Lena leise. »Das mit mir. Weshalb ich zu dir gekommen bin.«
    Ich nickte, um Worte verlegen und abgelenkt vom sanften Kribbeln ihres Fingers auf meiner Haut.
    Sie warf einen Blick auf die Wand. »Das Pärchen zwei Zimmer weiter hat jetzt gerade Sex.«
    Ich schaffte ein mäßig zusammenhängendes »Hä?«
    »Ich kann es spüren. Ihr Verlangen.

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