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Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Titel: Die Buchmagier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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wirkte nicht beleidigt. »Vom Aussehen her ändert sich meine Farbgestaltung, aber mein Körper bleibt derselbe. Darüber hinaus … Ich weiß es nicht. Ich betrachte es weniger als Veränderung, sondern eher als neue Lebenserfahrung. Bei Nidhi lernte ich, Felsenklettern und Fallschirmspringen, Countrymusik, frisches Malapua und alte Folgen von M*A*S*H zu lieben. Vor ihr lehrte Frank Dearing mich, die Erde zu lieben, das Gefühl des Ackerbodens, den Stolz der Ernte, die Genugtuung nach einem langen Tag harter Arbeit. Diese Lieben gehen nicht wirklich verloren … aber sie verblassen, um Platz für die neuen zu machen.«
    »Wenn du und ich also …«
    Sie zwinkerte. »Ja, die Chancen stehen gut, dass du aus mir ein hingebungsvolles Doctor Who -Groupie machen würdest.«
    Ihre Finger blieben in meinen verschränkt, als sie mich am Klettergerüst vorbei auf die Bäume zuführte. Sie warf mir einen flüchtigen Seitenblick zu. »Ich werde hier sein, wenn du zu einer Entscheidung gekommen bist. Oder falls du einfach nur Hilfe brauchst, um heute Nacht einschlafen zu können.«
    Mit einem schelmischen Lächeln stieß sie ihr Bokken in den Boden, zog mich an sich und legte den Arm um meine Hüfte. Ehe ich reagieren konnte, schob sie die andere Hand in meinen Nacken und küsste mich.
    Sie lehnte sich gegen meinen Körper, und wir taumelten beide einen Schritt zurück, bevor wir das Gleichgewicht wiederfanden. Ihre Beine und Hüften pressten sich gegen meine, und ihre Finger drehten sich in die Rückseite meines Hemds. Sie schmeckte schwach nach Minze, und der letzte Zweifel, mit dem ich noch rang, warf das Handtuch, als ihre Zunge zwischen meine Lippen glitt. Ich küsste sie härter und schlang die Arme um ihren Körper.
    »Mm!« Als sie leise an meinem Mund stöhnte, zog ich sie noch fester an mich. Als sie sich schließlich losriss, ging unser beider Atem schwer. Ihre Augen glänzten, und die Art, wie sie mich ansah, war sinnlicher als jeder Kuss.
    Sie ging weg und zog mich hinter sich her durch die Äste der Kiefern, die mir in die nackte Haut stachen. Ihr schien es nicht das Geringste auszumachen. Ohne die Augen von mir zu lassen, streckte sie die Hand aus und berührte den Stamm des größten Baums. Ihre Finger glitten zwischen Falten in der Rinde und verschwanden so ziemlich auf die gleiche Weise, wie ich in meine Bücher griff, und ich rang nach Luft.
    »Kannst du das fühlen?«, flüsterte sie.
    Ich nickte stumm. Die Luft strich über jede einzelne Kiefernnadel, und als Reaktion darauf stellten sich mir die Haare am Körper auf. Die Baumwurzeln gruben sich tief ins Erdreich. Ich bohrte die Zehen in die Stiefel, als ich die unerschütterliche Kraft des Baumes durch meine Knochen aufsteigen spürte.
    »Nidhi konnte das nie«, sagte sie ruhig. »Nach dem, was du mir über die Wahrnehmung von Magie erzähltest, hatte ich darauf gehofft, das hier mit dir teilen zu können.«
    Ein Eichhörnchen sprang von den Zweigen, und ich lachte. »Das kitzelt!«
    »Ein bisschen, ja.«
    »Das ist nicht dein Baum.« Ich war mir nicht sicher, woher ich es wusste. Es fühlte sich einfach distanziert an, als versuche man, in einem ungewohnten Bett zu schlafen.
    »Ich kann in jedem Baum ausruhen, aber du hast recht. Dies ist nicht der Baum, der das aufgenommen hat, was ich bin. Nachdem die Vampire meine Eiche umgehauen hatten …« Sie schüttelte den Kopf, zog mich dicht an sich heran und küsste mich noch einmal. »Ich habe Stecklinge von meinem Baum mitgenommen. Als ich zu deinem Haus ging, pfropfte ich einen auf der Eiche dahinter auf. Falls du dich entschließt … Falls ich zurückkehre, wird das der Baum werden, der den Rest dessen aufnimmt, was ich bin.«
    Ihre braunen Augen beobachteten mich, lasen in meinem Gesicht. Ich wusste immer noch nicht, was anständig oder richtig war. Alles, was ich wusste, war, dass ich glücklich war wie lange nicht mehr. Glücklich, an diesem Ort zu stehen und Lenas Magie und ihre Verbindung zu den Bäumen zu spüren und daran zu denken, dass sie mit mir nach Copper River zurückkehren würde.
    »Isaac?«
    »Ja?«
    »Süße Träume!« Sie grinste, nahm ihre Hand aus meiner und drückte sich gegen den Baum. Ein Teil von mir hatte das Gefühl, ich sollte mich umdrehen, um ihr Privatsphäre zu lassen, aber sie hatte mich eingeladen, es mir anzusehen. Ihr Arm stieß tiefer in den Stamm. Ein Bein folgte. Sie drehte sich zur Seite und zwängte sich in einen Baum, der kaum breit genug war, um sie

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