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Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Titel: Die Buchmagier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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dem andern in die Taschen stopfte. »Vielleicht sind die Pförtner einfach nur darum besorgt, wie sie ihre eigenen Leute schützen können? Anderen zu helfen ist eine gute Sache, aber nicht, wenn man sich dabei selbst zerstört. Sieh dir doch an, wie sehr du dich in den letzten beiden Tagen in Sachen Zauberei angetrieben hast! Wie viel kannst du noch ertragen?«
    »Es geht mir gut. Der Schlaf hat geholfen.« Nachdem ich endlich eingeschlafen war, jedenfalls. Ich hatte heute Morgen meine Vitalfunktionen überprüft. Mein Ruhepuls lag bei ungefähr hundert Schlägen pro Minute. Meine Temperatur betrug siebenunddreißig Komma sieben. Eindeutig erhöht, aber noch nicht in der Gefahrenzone. Ich war nervös, und es fiel mir schwer, stillzuhalten, aber etwas davon mochte auch die Folge von Lenas Küssen sein.
    »Und was soll jetzt diese Vampire davon abhalten, uns zu töten, sobald sie uns zu Gesicht bekommen?«, fragte sie.
    Ich zog ein mitgenommenes Exemplar von Dorothy auf Zauberwegen heraus und grinste sie verschmitzt an. »Ich bin einfach so verflucht liebenswürdig!«
*
    Wegen des morgendlichen Verkehrs brauchten wir fast eine Stunde, um den einen Eingang zum Detroiter Nest zu erreichen, von dem ich wusste. »Weißt du, was mir an Copper River so gefällt?«, fragte ich durch zusammengebissene Zähne, als wir wieder einmal ruckend zum Stehen kamen. »Oben im Norden bedeutet Hauptverkehrszeit, dass zwei Autos an derselben Kreuzung angehalten haben.«
    Ich blickte in den Spiegel, schoss auf die Rechtsabbiegerspur und ließ den Motor aufheulen, um die Ampel noch zu schaffen. Unser Ziel lag nur wenige Blocks hinter den Hauptstraßen, ungefähr eine Meile vom Detroit River entfernt. Ich fuhr auf einen kleinen Eckparkplatz. Auf einem bunten, handbemalten Schild an der Seite eines umfunktionierten Hauses stand: Tagesstätte Dolingen . Zeichentricktiere tollten um die dreidimensional gemalten Buchstaben des Schildes herum.
    »Sag mir bitte, dass das keine Vampirtagesstätte ist!«, sagte Lena.
    »Vampire neigen dazu, ein bisschen paranoid zu sein.« Ich klemmte mir Klecks’ Käfig an die Gürtellasche. Er war nervös, aber ich konnte noch kein offenes Feuer entdecken. Ich überprüfte auch meine Jeanstaschen und tastete nach dem beruhigenden Gewicht des kleinen Stücks hufeisenförmigen Metalls, das in zerknittertes Papier eingewickelt und mit Bindfaden zugeschnürt war. »Sie bauen ihre Nester zur Verteidigung, und die Tagesstätte ist ein Teil dieser Verteidigung. Sie verdeckt einen der wenigen Wege in ihr Nest. Sollten die Pförtner angreifen, so verschafft ihnen dieser Ort tagsüber, wenn viele Vampirspezies am schwächsten sind, einen garantierten Vorrat an jungen, unschuldigen Geiseln. Das funktioniert sogar besonders gut, wenn normale Menschen einmal Wind von ihnen bekommen und mit Fackeln und Mistgabeln auftauchen sollten.«
    Lena nahm ihre Bokken hinten aus dem Wagen und steckte sie in den Gürtel. Sie hatte dasjenige, das sie in der MSU-Bibliothek verloren hatte, ersetzt, und die neue Waffe roch stark nach Kiefer.
    Die Tagesstätte war auf einer kleinen Parzelle erbaut worden, deren Hinterhof von einem Zedernholzzaun eingefasst war. Einige fette Birken spendeten dem Gebäude Schatten. Tiere aus Bastelpapier schmückten das offene Fenster auf der Seite, und aus dem Innern drangen die Geräusche spielender Kinder.
    Bevor wir klopfen konnten, öffnete sich die Tür, und ein freundlich aussehender Bursche kam heraus, um uns zu begrüßen. Er schien Ende dreißig zu sein und hatte schwarze Haare und ein Gesicht, das zu dem unehelichen Kind von Jon Hamm und Keanu Reeves gepasst hätte.
    »Hübscher Ort«, bemerkte ich. »Hat Michigan keine Gesetze zur Informationspflicht, die vorschreiben, dass man den Eltern sagt, dass diese Einrichtung von seelenlosen Monstern geführt wird?«
    Er legte den Kopf schief und musterte uns zwei der Reihe nach. »Sie nennen uns seelenlos? Offenbar haben Sie noch nie einen Elfen kennengelernt!«
    »Isaac Vainio«, sagte ich fröhlich und streckte die Hand aus, um seine zu schütteln.
    Lena spannte sich an, aber der Vampir lächelte bloß und schlug ein. »Kyle Forrester. Seelenloses Monster und Manager der Tagesstätte Dolingen. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Ihre Leute wollten mich sehen«, antwortete ich. »Sie haben mehrere Einladungen geschickt, also nehme ich an, dass es sich um etwas Dringendes handeln muss.«
    »Alles ist immer dringend.« Er machte einen Schritt zurück und forderte

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