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Die Bucht der schwarzen Perlen

Die Bucht der schwarzen Perlen

Titel: Die Bucht der schwarzen Perlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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erbärmliche Angst. Gegen Pandelli half ihm keiner, auch die Polizei nicht. Sie kam immer erst dann, wenn es zu spät war. Wer hatte denn Beweise gegen Pandelli? Es war sicherer, die Wünsche dieses Italieners zu respektieren.
    »Damit ist Myers endgültig raus!« sagte Pandelli zufrieden, als de Luca ihm vom Verkauf der Perle erzählte. »Ein Lieferant kauft ja nicht seine eigene Ware zurück. Piero, ab heute bleiben wir Edwards dicht auf den Fersen. Er macht nicht einen unbeobachteten Schritt mehr!«
    Am elften Tag seines Aufenthaltes in Papeete erhielt Ron im Hotel einen Anruf von Charles Bouchet.
    »Das hat Mühe gekostet«, sagte Bouchet ohne Einleitung am Telefon. »Aber nun macht er mit.«
    »Wer?«
    »Keine Namen, Ron! Sie bekommen sechs Schnellfeuergewehre mit 1.200 Schuß Munition, Stahlmantelgeschossen, und eine Maschinenpistole, Marke Kalaschnikow, mit 2.000 Schuß Munition. Na, was sagen Sie nun?«
    »Gratuliere, Charles. Das haben Sie fabelhaft gemacht. Aber warum eine Kalaschnikow?«
    »Die ist am häufigsten im Handel und soll zudem noch die Beste sein. Ich habe von diesen Dingen überhaupt keine Ahnung. Aber unser Mann sagte, daß man sie in den Dreck werfen könnte und sie schösse noch immer, wo andere Maschinenpistolen kläglich verreckten.«
    »Preis?«
    »Na ja, unser Mann ist nicht bescheiden. Er weiß, was seine Ware wert ist. Aber das war uns ja von vornherein klar. Und noch eins: Er kommt nicht zu Ihnen ins Hotel. Auch wenn es für ihn gefahrlos ist. Er will sein Gesicht nicht zeigen. Die Waffen werden an mich geliefert, und ich bringe sie Ihnen dann. Morgen. In einer schönen, festen Kiste.«
    »Er soll sie deklarieren als ›Trafo-Einzelteile‹. Groß und deutlich auf dem Deckel und an den Seiten. Und bringen Sie die Kiste nicht zu mir, sondern zur Werft ›Henri Latour et fils‹. Dort lagern noch mehr Kisten, die mir gehören. Unter anderem mit zwei Generatoren und ein Trafo.«
    »Sie haben ein Schiff gekauft?« fragte Bouchet überrascht.
    »So ist es.« Ron lachte vergnügt. »Wenn es voll schwarzer Perlen ist, melde ich mich wieder bei Ihnen, Charles.«
    »Sie sind ein Hasardeur, Ron.«
    »Vielleicht.«
    »Sehen wir uns noch mal vor Ihrer Abfahrt?«
    »Ich glaube kaum.«
    »Dann viel Glück, Ron. Und ein erfolgreiches Tauchen.«
    »Danke, Charles. Das Geld für die ›Trafo-Einzelteile‹ hinterlege ich im Büro der Werft. Auf Wiedersehen.«
    Er legte auf, ging hinaus auf den Balkon und blickte über den gepflegten Park des Hotels hinaus aufs Meer. Boote mit bunten Segeln kreuzten vor der Küste, etwas näher zum Land hin schossen die Surfer durch die leichten Wellen, der warme Wind fing sich in ihren dreieckigen Segeln. Ein großes polynesisches Kriegskanu mit vierzig singenden und paddelnden braunen Kriegern – eine Sensation für die wie wild fotografierenden Touristen und eine der Attraktionen des Fremdenverkehrsvereins – glitt am Strand entlang. Tahiti von der Schokoladenseite. Werbeprospekte en nature.
    Wie lange wird es noch dauern, bis ich wieder bei Tama'Olu bin? dachte er. Ich werde Zwischenstops einlegen müssen, um neuen Treibstoff zu bunkern. Tahiti – Rarotonga – Niué – Tonga – Tonu'Ata … das war der Weg. 1.800 Seemeilen werden das sein.
    Mein Liebling, wie weit bist du von mir entfernt! Aber es wird das erste und letzte Mal sein, daß ich dich allein gelassen habe. Jetzt besitzen wir ein schönes Schiff, und du wirst in Zukunft immer mit mir kommen – wohin ich auch fahre. Und alle werden mich um meine wunderschöne Frau beneiden. Tama'Olu, du weißt gar nicht, wie sehr ich dich liebe!
    Er zog sich einen der neuen Anzüge an, die er gekauft hatte, verließ das Hotel und ließ sich von einem Taxi hinaus zur Werft fahren. Unauffällig folgte ihm ein kleiner Renault, dessen Fahrer in ein Funktelefon sprach.
    »Es ist alles klar, Monsieur Edwards«, versicherte der technische Betriebsleiter der Werft, als Ron und er vor der Yacht standen. »Wir haben alles noch einmal durchgecheckt. Alles in bestem Zustand. Auch der Zoll war schon da und hat Ihre Ladung freigegeben. Wann fahren Sie ab?«
    »Übermorgen. Morgen kommt noch eine kleine Kiste mit Ersatzteilen für den Trafo. Muß der Zoll deswegen noch mal kommen?«
    »Diese kleine Kiste bringen wir so an Bord, Monsieur.« Der Betriebsleiter winkte grinsend ab. »Die Beamten wollen auch nicht mehr belästigt werden als notwendig. Und für eine Kistchen mit Ersatzteilen wollen wir keinen Aufwand treiben.«
    »Wenn

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