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Die Bucht der schwarzen Perlen

Die Bucht der schwarzen Perlen

Titel: Die Bucht der schwarzen Perlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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nichts mehr umsonst. Liebe ist ein Wort, das bei zunehmendem Alter immer leiser wird. Also ist man verpflichtet, nachzuhelfen. Ich habe da bei einem Juwelier eine sagenhafte schwarze Perle im Schaufenster gesehen. Das wäre was für Luisa. Ohne mein Konto zu belasten, wären Ihre Dollars gerade richtig, Ron.«
    Ron lächelte verhalten. »Gratuliere«, sagte er.
    »Wozu?«
    »Zu der Perle. Daß gerade Sie sie kaufen … Ich hatte auch Interesse daran.«
    »Finger weg, Ron! Die Perle gehört mir!«
    »Sie sollen sie haben, James. Und ich nehme ›Betty‹ für 145.000! Okay?«
    »Okay.« Myers machte ein trauriges Gesicht und zuckte die Schultern. »Schade, daß wir jetzt nicht auf ›Betty‹ mit Champagner anstoßen können. Sie hätte es verdient. Sie werden große Freude an ihr haben.«
    »Das wird die Probefahrt beweisen, James. Ich brauche keine dahinzockelnde Luxusyacht, sondern ein schnelles, stabiles Schiff.«
    »Sind Ihnen 22 Knoten genug?«
    »Sagen wir mal, es reicht.«
    »Ein Rumpf aus Stahl, polyesterbelegt, sechsfach abgeschottet, daher fast unsinkbar.«
    »Das hat man von der Titanic auch gesagt«, warf Ron ein.
    »Hier gibt es keine Eisberge, die Sie rammen können.«
    »Aber Korallenriffe.«
    »Dann ist's Ihre eigene Dämlichkeit, Ron. Wozu haben Sie ein Echolot an Bord? Radar ist natürlich selbstverständlich. Mit Farbbild.« Myers kniff die Augen zusammen und musterte Ron abschätzend. »Ihr Englisch ist zwar komplett amerikanisch, aber da ist ein Unterton. Sie sind nicht in den Staaten geboren, was?«
    »Nein. In Deutschland.«
    »Dachte ich's mir doch. Wo?«
    »Bei Göttingen.«
    »Und ich lag in Stuttgart in der Wiege!«
    »Welch ein Zusammentreffen! Unter Landsleuten sollte man den Preis …«
    »… erhöhen!« unterbrach ihn Myers. »Ron, Sie lassen wohl nie locker?«
    »Nie. Ich bin da wie eine Bulldogge, ich verbeiße mich in meinen Gegner. Aber Sie, James, sind ja kein Gegner. Es bleibt bei der Summe.«
    Eine Stunde später waren sie auf der Werft, stiegen auf das Schiff, wo ein richtiger Kapitän in Uniform wartete und sie begrüßte. Ron hielt Myers zurück, als der Kapitän zur Brücke ging und ein Matrose an der Pier die Leinen loszurrte.
    »Sie haben eine Mannschaft?« fragte er. »Sogar einen Kapitän?«
    »Sehe ich so aus, als ob ich die ›Betty‹ selbst steuerte? Ans Ruder stelle ich mich nur draußen auf dem Meer, wo nichts passieren kann.«
    »James, ich kann die Mannschaft aber nicht übernehmen.«
    »Das wissen die Leute. Alle haben schon eine neue Stelle.« Myers polierte mit seinen Händen wieder die Glatze. »Aber die ›Betty‹ können Sie unmöglich allein fahren. Sie brauchen mindestens einen Schiffsjungen und einen Koch. Verstehen Sie was von Motoren?«
    »Ja.«
    »Sie Glücklicher! Ich habe keine Ahnung. Sie steuern selbst?«
    »Ja.«
    »Dann sollten Sie wenigstens bis zu Ihrem Liegeplatz den Matrosen mitnehmen und ihn dann zurückfliegen lassen.«
    »Ich schippere allein, James.«
    »Das ist unmöglich, Ron! Ohne Hilfe läßt sich ein solches Schiff nicht beherrschen. Glauben Sie mir!«
    »Bis nach Hause komme ich schon. Und dort stelle ich mir dann eine neue Mannschaft zusammen.«
    Wenig später erhielt Pandelli einen Anruf über Funktelefon. Piero de Luca nahm einen zweiten Hörer und drückte auf den Knopf zum Mithören.
    »Edwards hat Besuch in seinem Zimmer gehabt«, meldete der Mann, der Ron überwachte. »Ein kleiner Dicker. Auch ein Ausländer. Zusammen sind sie in einem Cadillac zur Werft von ›Henri Latour et fils‹ gefahren und haben ein Schiff bestiegen. So eine tolle weiße Millionärsyacht. Gerade jetzt, in diesem Moment, laufen sie aus.«
    »Hinterher!« rief Pandelli erregt. »Habe ich nicht gesagt: keinen Moment aus den Augen lassen? Nimm ein Motorboot und folge ihnen, aber in einem Abstand, daß es unauffällig wirkt. Zum Teufel, muß man euch denn jeden Schritt sagen?«
    Er warf den Hörer zurück und sah seinen Adlatus böse an.
    »Da braut sich was zusammen, Alessandro«, sagte dieser schnell.
    »Und du hast Idioten engagiert!«
    »Die guten Leute liegen nicht auf der Straße herum. Ich mußte in der Eile nehmen, was ich bekommen konnte.« De Luca hob die Schultern. »Bis jetzt hat ja auch alles geklappt.«
    »Wer ist der Dicke?« Pandelli klopfte mit einem Kugelschreiber rhythmisch auf den Schreibtisch. »Gehört ihm die Yacht? Wenn ja … wo hat er das Geld her? Ist er der Lieferant der schwarzen Perlen? Woher kennt Edwards den Dicken? Warum

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