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Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Erzfeind

Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Erzfeind

Titel: Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Erzfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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schneiden wir ihm den Weg ab», beschloss Vexille. Er glaubte nicht, dass Thomas nach Castillon d’Arbizon zurückkehren würde. Aber Bessières hatte eine neue Sorge in ihm geweckt: Was, wenn Thomas tatsächlich gefunden hatte, was er suchte? Wenn der Gral jetzt in seinen Händen war?
    Die Fährte war kalt, aber die Suche musste weitergehen.
    Sie machten sich auf den Weg nach Westen.

    Es regnete, als wolle der Himmel sich rächen. Dicke Tropfen prasselten zwischen den Bäumen nieder, weichten den Boden auf und durchnässten die ohnehin schon gebeutelten und entmutigten Flüchtlinge. Ein einziger kurzer Gewaltausbruch hatte die coredors auseinandergetrieben, ihren Anführer getötet und ihr Winterlager zerstört. Nun hockten sie orientierungslos, schutzlos und verängstigt in der kalten Schwärze der Herbstnacht.
    Thomas und Geneviève waren unter ihnen. Geneviève kauerte zusammengekrümmt da, gepeinigt von dem Schmerz in ihrer linken Schulter, der wieder aufgeflammt war, als die coredors versucht hatten, ihr das Kettenhemd vom Körper zu zerren. Doch als das erste fahle Licht ihnen einen Pfad durch den Wald wies, stand sie auf und machte sich mit Thomas auf den Weg nach Westen. Mindestens zwanzig von den coredors folgten ihnen, darunter auch Philin, der immer noch seinen Sohn auf den Schultern trug. «Wohin wollt ihr?», fragte er Thomas.
    «Nach Castillon d’Arbizon. Und ihr?»
    Philin antwortete nicht. Schweigend und mit ernster Miene ging er neben Thomas her. «Es tut mir leid», sagte er schließlich.
    «Was?»
    «Dass ich dir beinahe die Finger abgehackt hätte.»
    «Was hättest du anderes tun sollen?»
    «Mit Destral kämpfen.»
    Thomas schüttelte den Kopf. «Mit solchen Männern kann man nicht kämpfen. Sie lieben den Kampf, leben für nichts anderes. Er hätte dich niedergemetzelt, und ich hätte trotzdem meine Finger verloren.»
    «Trotzdem tut es mir leid.»
    Sie hatten den höchsten Abschnitt der Hügelkette erreicht und konnten jetzt, getrübt durch den grauen Regenschleier, das Tal vor ihnen, die nächste Hügelkette und sogar das Tal dahinter sehen. Thomas wollte erst Ausschau nach möglichen Feinden halten, bevor sie sich an den Abstieg machten, deshalb ordnete er eine kurze Rast an. Philin setzte seinen Sohn ab, und Thomas wandte sich zu ihm um. «Was hat dein Sohn gesagt, als er dir das Messer anbot?»
    Philin runzelte die Stirn, als widerstrebe es ihm zu antworten, doch dann zuckte er die Achseln. «Er hat gesagt, ich soll dir die Finger abschneiden.»
    Thomas versetzte Galdric eine schallende Ohrfeige, und als der Junge vor Schmerz aufschrie, schlug er ihn noch ein zweites Mal, so fest, dass seine Hand schmerzte. «Sag ihm, er soll sich nur mit Leuten seiner eigenen Größe anlegen.»
    Galdric begann zu weinen, und Philin schwieg. Thomas blickte wieder hinunter ins Tal. Da er auf den Straßen, Feldern und Weiden weder Reiter noch Soldaten sah, führte er die Gruppe den Hang hinunter. «Ich habe gehört», sagte Philin nervös, «dass die Soldaten des Grafen von Berat Castillon d’Arbizon belagern?»
    «Das habe ich auch gehört», erwiderte Thomas knapp.
    «Glaubst du denn, es ist sicher, dorthin zu gehen?»
    «Wahrscheinlich nicht, aber in der Burg gibt es Nahrung, es ist warm, und ich habe Freunde dort.»
    «Warum gehst du nicht weiter nach Westen?», fragte Philin.
    «Ich bin wegen etwas Bestimmtem hierhergekommen, und ich habe es noch nicht gefunden.» Er war wegen seines Vetters gekommen, und Guy Vexille war jetzt ganz in der Nähe. Thomas wusste, dass es keinen Zweck hatte, nach Astarac zurückzukehren und ihm dort gegenüberzutreten, da er auf offenem Gelände nichts gegen Vexilles berittene Soldaten ausrichten konnte, aber in Castillon d’Arbizon bestand immerhin eine kleine Chance. Zumindest wenn Guillaume d’Evecque dort noch befehligte und die geschrumpfte Garnison aus Thomas’ eigenen Männern bestand. Dann wäre er wieder unter seinesgleichen, und mit den Bogenschützen hinter sich konnte er seinem Vetter ein Gefecht liefern, das dieser nicht so bald vergessen würde.
    Es goss unerbittlich weiter, während sie das Tal des Gers durchquerten und durch einen dichten Kastanienwald die nächste Hügelkette erklommen. Einige der coredors fielen zurück, doch die meisten bemühten sich, mit Thomas Schritt zu halten. «Warum folgen sie mir?», fragte Thomas Philin. «Warum folgst du mir?»
    «Wir brauchen auch Nahrung und einen warmen Platz», erwiderte Philin. Wie ein Hund, dessen

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