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Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Erzfeind

Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Erzfeind

Titel: Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Erzfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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einen Pfifferling, aber Berat ist ein Vermögen wert. Ein Vermögen.» Er musterte Robbie eine Weile schweigend. «Mein Onkel ist ein Trottel», fuhr er fort, «aber ein sehr reicher. Er hat Fässer voller Münzen in seinem Keller, bis obenhin gefüllt, und zwei von diesen Fässern sind vollgestopft mit Genovinos.»
    Robbie schwelgte in der Vorstellung, wie dieser Reichtum in der Dunkelheit lagerte – zwei Fässer, bis zum Rand gefüllt mit den kostbaren Münzen aus Genua, Münzen aus purem Gold, von denen jede einzelne ausreichte, um einen Mann ein Jahr lang mit Essen, Kleidung und Waffen zu versorgen. Zwei Fässer!
    «Aber mein Onkel ist auch ein Geizkragen», sagte Joscelyn. «Wenn er Geld ausgibt, dann ausschließlich für die Kirche. Vor die Wahl gestellt, würde er lieber mich sterben lassen und einen meiner Brüder als Erben einsetzen, als seine Münzen herauszurücken. Manchmal geht er nachts mit einer Laterne in den Keller hinunter und betrachtet sein Geld. Steht einfach da und starrt es an.»
    «Wollt Ihr mir damit sagen», fragte Robbie misstrauisch, «dass ich kein Lösegeld für Euch bekomme?»
    «Ich will damit sagen, solange mein Onkel der Graf ist, werde ich Euer Gefangener sein. Aber was, wenn ich der Graf wäre?»
    «Ihr?» Robbie verstand nicht so recht, worauf Joscelyn hinauswollte.
    «Mein Onkel ist krank. Möglicherweise stirbt er bald.»
    Allmählich begann es Robbie zu dämmern. «Und wenn Ihr der Graf wärt», sagte er langsam, «könntet Ihr selbst Euer Lösegeld aushandeln.»
    «Wenn ich der Graf wäre», sagte Joscelyn, «würde ich mich und meine Männer freikaufen. Jeden einzelnen. Und ich würde es umgehend tun.»
    Robbie dachte nach. «Wie groß sind die Fässer?», fragte er schließlich.
    Joscelyn hielt die Hand einige Fuß über den Boden. «Es ist der größte Goldvorrat in der ganzen Gascogne», sagte er. «Dukaten und Écus, Florins, Déniers und Genovinos, Pfund und Moutons.»
    «Moutons?»
    «Dicke, schwere Goldmünzen», erklärte Joscelyn. «Mehr als genug für ein Lösegeld.»
    «Aber vielleicht bleibt Euer Onkel am Leben», wandte Robbie ein.
    «Das ist natürlich zu hoffen», sagte Joscelyn in gespielter Frömmigkeit. «Aber wenn Ihr mir gestattet, zwei meiner Männer nach Astarac zu schicken, könnten wir in Erfahrung bringen, wie es um seine Gesundheit steht, und ihn vielleicht dazu bewegen, ein Lösegeld anzubieten.»
    «Ihr habt doch gesagt, er würde keinesfalls zahlen.» Robbie gab vor, nicht zu verstehen, was Joscelyn plante. Vielleicht wollte er es auch nicht verstehen.
    «Möglicherweise lässt er sich dazu überreden, aus reiner Zuneigung zu mir. Aber dafür muss ich jemanden zu ihm schicken.»
    «Zwei Männer?»
    «Und falls sie nichts erreichen», fuhr Joscelyn fort, «werden sie als Gefangene hierher zurückkehren. Ihr habt nichts zu verlieren. Aber Ihr könnt sie nicht unbewaffnet reisen lassen. Nicht in einer Gegend, wo überall coredors lauern.»
    Robbie starrte Joscelyn an, versuchte, im Schein des Feuers in seinem Gesicht zu lesen. Dann fiel ihm etwas ein. «Was wollte Euer Onkel überhaupt in Astarac?»
    Joscelyn lachte. «Der alte Narr wollte den Heiligen Gral suchen. Er denkt, ich wüsste nichts davon, aber einer der Mönche hat es mir erzählt. Den gottverdammten Heiligen Gral! Er ist verrückt. Aber er glaubt, wenn er ihn findet, würde Gott ihm einen Sohn schenken.»
    «Er sucht den Gral?»
    «Weiß der Himmel, wie er auf den Gedanken gekommen ist. Das ewige Beten muss ihm wohl den Verstand aufgeweicht haben.»
    Der Gral, dachte Robbie. Er hatte eigentlich nie so recht an die Existenz dieser Reliquie geglaubt, hatte Thomas’ Suche danach als Spinnerei abgetan, aber offenbar teilten andere Männer diese Spinnerei. Vielleicht gab es den Gral ja doch. Und wenn es ihn gab, dann durfte er nicht nach England gelangen. Ganz gleich wohin, aber keinesfalls nach England.
    Joscelyn schien nicht zu bemerken, wie seine Worte Robbie beschäftigten. «Ihr und ich, wir sollten nicht auf verschiedenen Seiten stehen. Die Engländer sind unsere Feinde, Eure wie meine. Sie sind schuld an dem ganzen Ärger.» Er schlug mit der Faust auf den Tisch, um seine Worte zu unterstreichen. «Schließlich sind sie hier einmarschiert, sie haben mit dem Töten angefangen – und weshalb?»
    Wegen des Grals, dachte Robbie, und er stellte sich vor, wie er die heilige Reliquie nach Schottland brachte. Wie die schottischen Truppen, dank der Macht des Grals unbesiegbar, in blutigem

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