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Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Titel: Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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dass mein Beispiel einmalig ist. Und jetzt … jetzt sieht es so aus, als wäre ich gar nicht allein.«
    Hap bemerkte das Zelt des Kuchenverkäufers. »Wollen Sie immer noch Kuchen?«
    Â»Ich habe den Appetit verloren«, sagte Umber. »Lass uns zur Reederei gehen.«
    Hoyle, die untersetzte, herrschsüchtige Frau, die Umbers Geschäfte führte, stürzte sofort auf sie zu, als sie die Marmortreppe hinaufstiegen und durch die hohen Türen der Reederei Umber traten. »Es geht Ihnen also besser?«, sagte sie zu Umber. Sie gab sich Mühe, finster dreinzublicken, doch Hap sah die Erleichterung in ihren Augen.
    Â»Ja, es geht mir besser.«
    Â»Dann werde ich Balfour wohl verzeihen, dass er sich eins von unseren Schiffen ausgeliehen hat und dabei der Mast von den Klauen eines Drachen beschädigt wurde. Er musste bedauerlicherweise für viel Geld erneuert werden.« Sie schaute Umber lange an und schürzte entsetzt die Lippen. »Aber sehen Sie sich doch nur an – dünn wie eine Vogelscheuche sind Sie. Sie müssen essen!«
    Â»Und wie ich essen werde!«, versicherte Umber ihr. »Ich bin nur vorbeigekommen, um sicherzugehen, dass die Geschäfte gut laufen. Ich weiß, dass ich ihnen in den letzten Wochen keine Aufmerksamkeit geschenkt habe.«
    Â»Als hätten Sie sich jemals um die Geschäfte gekümmert. Natürlich läuft alles gut. Glauben Sie etwa, ich würde die Reederei vernachlässigen? Das ist ja wohl eher Ihr Stil.«
    Umber verdrehte die Augen. »Gibt es irgendwas Wichtiges, was ich wissen sollte?«
    Â»Hm«, machte Hoyle und verschränkte die Arme. »Nima müsste bald mit einer Ladung Seide und Gewürzen zurück sein. Und gerade ist eine Schiffsladung mit Ihren geliebten Kaffeebohnen angekommen – ja, ich hab mir schon gedacht, dass Sie das gern hören, Sie brauchen gar nicht so zu grinsen! Die neue Flotte in der Werft macht gute Fortschritte; aber mir kann es natürlich nicht schnell genug gehen. Und … ich habe beschlossen, alle Fahrten zu verschieben, die uns bis auf eine Tagesreise an den Fernen Kontinent heranbringen.«
    Umber neigte den Kopf. »Warum? Gibt es wieder Ärger mit diesen Raufbolden??«
    Â»Mehr als üblich«, sagte Hoyle. Sie blickte sich um und fügte dann mit gesenkter Stimme hinzu: »Wir versuchen immer, uns von diesen Wilden fernzuhalten. Aber Kapitän Sylvans Schiff wurde durch starken Wind vom Kurs abgebracht und endete schließlich in Sichtweite dieser Küste. Dort stießen sie auf die Reste eines Schiffs aus Vernia. Die gesamte Mannschaft war ums Leben gekommen, bis auf zwei Mann, die in den brennenden Trümmern umhertrieben. Sie erzählten, sie wären von etwas verfolgt worden – einem Monster auf dem Meer. Es hätte aus großer Entfernung Rauch und Feuer ausgestoßen und ihr Schiff von einem Moment auf den anderen zerstört.« Hoyle erschauerte und verzog das Gesicht. »Schrecklich. Was glauben Sie, was das war, Umber?«
    Umber kaute an seinem Daumen herum. »Ich … Ich habe nicht die geringste Ahnung.«
    Â»Drachen?«
    Â»Nein. Nicht so weit von Chastor entfernt. Vielleicht kommt mir eine Idee, wenn ich mit den Überlebenden sprechen kann.«
    Hoyle schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Einer ist seinen Verletzungen erlegen und der andere ist unterwegs in einem anderen Hafen an Land gegangen.«
    Â»Wie schade«, sagte Umber. »Nun … Fragen Sie alle Kapitäne, deren Schiffe hier einlaufen, ob sie sonst noch irgendetwas über dieses seltsame Monster gehört haben. Sie werden es als Erste wissen.«
    Â»Ja, daran habe ich auch schon gedacht«, erwiderte Hoyle.
    Â»Wie klug von Ihnen«, presste Umber hervor. »Da meine Weisheit hier offenkundig nicht gebraucht wird, kehren Hap und ich jetzt nach Aerie zurück. Nehmen Sie Kontakt mit mir auf, wenn Sie irgendetwas brauchen!«
    Â»Offen gestanden läuft hier alles besser, wenn Sie nicht in der Nähe sind«, sagte Hoyle. »Ich bestelle Ihnen die Kutsche.«
    Â»Ach, wissen Sie, ich glaube, wir machen einen Spaziergang«, beendete Umber das Gespräch.
    Umber hielt im Gehen die Hände hinter dem Rücken zusammengelegt und runzelte die Stirn. Hap fragte sich, welches Mysterium ihn mehr beschäftigte: der pfeifende Mann auf dem Marktplatz oder das Schiff, das zerstört worden war.
    Â»Was ist denn

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