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Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Titel: Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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faulte das Wasser …«
    Tru stach mit dem Finger auf Balfours Brustkorb ein. »Schieb mir jetzt nicht die Schuld zu. Ich habe exakt getan, was du mir aufgetragen hast. Ich habe einen Tee aus siebzig Blättern gekocht.«
    Â»Wo ist eigentlich Madagaskar?«, fragte Oates.
    Â»Siebzig?«, rief Balfour aus. »Da haben wir den Salat. Ich hatte siebzehn gesagt!«
    Umber hielt die Schaufel mit beiden Händen waagerecht vor sich und schlug dann mit den Beinen zuerst in die eine, und dann in die andere Richtung aus. »Und täglich ging einer über Bord …«
    Â»Du hast siebzig gesagt!«, fauchte Tru zurück. »Ich höre noch gut.«
    Â»Ich habe auch siebzehn gehört«, warf Owen trocken ein. So viel dazu , dachte Hap.
    Â»Ahoi, Kameraden, ahoi, ahoi!«
    Mit einem Verzweiflungsschrei fiel Tru auf die Knie. Sie ließ das Gesicht in ihre Hände sinken, und ihr ganzer Körper wurde von Schluchzern erschüttert. »Oh mein teurer Umber, was habe ich dir angetan?«
    Â»Gib ihm Zeit, Tru.« Balfour klopfte ihr auf die Schulter. »Ich wette, er beruhigt sich wieder. Und das ist doch besser, als wenn er wochenlang Trübsal bläst, oder nicht? Oates, hilf Umber doch bitte da herunter und zieh ihm seine Kleider wieder an.«
    Â»Ich würde ihn lieber nicht anfassen«, meinte Oates und musterte Umber von oben bis unten.
    Â»Ahoi, Kameraden, ahoi, ahoi!« Umber warf die Schaufel hinter sich, griff mit beiden Händen in die Erde und warf sie in die Luft. Mit geschlossenem Mund und Augen hielt er sein Gesicht nach oben und ließ die Erde auf sich herabrieseln.
    Balfour seufzte tief. »Also los, Hap. Und du auch, Oates. Wir machen es alle zusammen. Sophie, würdest du Tru bitte drinnen zur Hand gehen?«
    Hap sammelte die Kleidungsstücke ein, die Umber auf der ganzen Terrasse verstreut hatte. Oates ergriff Umber unter den Achseln und hielt ihn in die Luft. Balfour zog Umber mit abgewandtem Gesicht die Hose hoch und konnte dabei das Lachen nicht unterdrücken. Auch Hap lachte trotz seiner Sorge um Umbers geistige Gesundheit in sich hinein. Umber selbst fand ihren Kampf rasend komisch. »Guckt mal, Jungs, ich hab’s einfach gemacht!«, presste er mit Mühe zwischen seinen Lachanfällen hervor.
    Balfour streifte ihm das Hemd über den Kopf. »Was hast du gemacht, Umber?«
    Â»Kuckuck!«, rief Umber, als sein Kopf durch den Kragen wieder auftauchte. »Ich hab sie eingepflanzt, was sonst?«
    Â»Ich glaube, er meint diese stachelige Nuss«, warf Hap ein.
    Â»Genau!«, bestätigte Umber und fing wieder an zu schmettern: »Die ganze Affenbande brüllt: Wo ist die Kokosnuss? Wo ist die Kokosnuss? Wer hat die Kokosnuss geklaut?« Doch plötzlich begannen seine Augenlider zu flackern, sein Kopf sank zur Seite und er lallte: »Ihr Jungs seid meine Kumpels. Ich glaube, ich halte noch ein Nickerchen.«
    Â»Das ist eine gute Idee«, antwortete Balfour. Einen Augenblick später schlief Umber auch schon ein, und Balfour wandte sich an Hap und Oates. »Diesmal lassen wir ihn besser nicht aus den Augen.«
    Als Umber wieder im Bett lag, trafen sich die anderen im großen Saal. Sophies Wangen waren immer noch knallrot, während Lady Truden am Tisch zusammengesunken war und ihr Gesicht in den Händen verbarg. »Der einzige Fehler«, meinte Balfour, »war die Vervierfachung der Dosis.« Diese Beobachtung löste ein dumpfes Stöhnen Lady Trudens aus.
    Dodd kam herein und sagte: »Wir bekommen Besuch. Zu Pferd, nicht in einer Kutsche. Ich glaube, es ist Umbers Bekannte.« Er zwinkerte Hap zu. »Und ihre kleine Freundin ist auch dabei.«
    Hap nahm Haltung an und streckte den Hals. Auf Sophies Stirn, die ihm am Tisch gegenübersaß, zeichneten sich Falten ab.
    Lady Tru nahm die Hände vom Gesicht. »Schon wieder diese Frau? Sie ist eine Plage, wenn ihr mich fragt.«
    Balfour seufzte. »Heute passiert mal wieder alles gleichzeitig, was? Dodd, jetzt ist gerade kein guter Zeitpunkt für den Besuch der jungen Dame, vor allem wenn man bedenkt, was beim letzten Mal passiert ist. Lasst uns einfach sagen, Umber wäre nicht da, in Ordnung?«
    Â»Ich wimmle die Besucher ab.« Lady Tru stand vom Tisch auf.
    Â»Ja, darauf kann man wohl Gift nehmen«, kommentierte Balfour halblaut.
    Dodd ging einen Schritt zur Seite, um Tru die Bahn freizumachen. Sobald sie außer

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