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Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Titel: Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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unter der Auffahrt der Fluss hindurchrauschte und mit einem donnernden Geräusch in die Bucht fiel, hatten sie nicht bemerkt, dass sich eine Kutsche näherte.
    Dodd rief durch das Kutschenfenster: »Mister Oates, ich glaube, wir brauchen Sie!«
    Oates stieg grummelnd aus.
    Umber schnaubte ungehalten durch die Nase. »Nach dieser Prozession ist mir überhaupt nicht nach Verspätung zu Mute.« Er folgte Oates nach draußen.
    Hap sah vom Kutschenfenster aus zu. Schließlich fiel den Jungen auf, dass jemand gekommen war. Der ältere der beiden boxte dem jüngeren gegen die Schulter, um ihn darauf aufmerksam zu machen. Sie wischten sich die Tränen ab, standen schwer atmend auf und der Jüngere versetzte dem Älteren einen Tritt gegen das Schienbein, um ihm den Hieb zurückzuzahlen.
    Â»Was ist hier passiert, Jungs?«, fragte Umber. Die Jungen sahen zu ihm auf und glotzten den riesigen Oates an.
    Â»Unser blöder Esel ist gestorben«, sagte der ältere Junge und zeigte mit dem Finger auf das Tier. »Er ist einfach umgefallen.«
    Â»Das tut mir leid«, sagte Umber. »Aber was macht ihr auf dieser Straße?«
    Die Jungen wechselten einen Blick, schluckten und traten von einem Fuß auf den anderen. Dann begann der Jüngere zu sprechen. Die Worte purzelten nur so aus ihm heraus und verschwammen beinahe miteinander: »Wir bringen was zu dem Turm da oben, da wohnt ein Mann und der soll uns für das bezahlen, was wir bringen.«
    Der ältere Junge streckte die Hand aus und kniff den jüngeren in den Arm. »Immer redest du zu viel!«, stieß er aus dem Mundwinkel hervor. Seine geweiteten Augen, die wie die eines Frosches hervortraten, klebten an der einschüchternden Gestalt von Oates.
    Umber kratzte sich an der Nasenspitze. Er sprach freundlich mit den Jungen, doch Hap spürte einen Hauch von Ungeduld. »Wer ist denn der Mann, den ihr sucht?«
    Â»Sein Name ist Hum-ber«, sagte der Ältere und behielt dabei ein Stück Haut seines Bruders zwischen Daumen und Zeigefinger eingeklemmt. Dieser wehrte sich mit dem Ellenbogen und traf seinen Bruder unter der Achsel.
    Â»Nun, das bin ich. Ich bin Lord Umber von Aerie.« Die beiden Jungen japsten auf. Umber warf einen Blick auf das Heu, das aus dem Karren herausragte. »Aber was bringt ihr mir? Heu kann ich nun wirklich nicht gebrauchen.«
    Der Jüngere befreite seinen Arm aus dem Griff des Bruders und ließ einen weiteren Hagelschauer von Worten los: »Der Mann hat uns gesagt, dass Sie uns bezahlen, also haben wir den Karren genommen, ohne Vater zu fragen, und sind den ganzen Weg von unserem Bauernhof hierhergekommen, und jetzt müssen Sie uns bezahlen, und zwar viel, denn wir brauchen einen neuen Esel, denn Vater ist mit Sicherheit total wütend, dass wir ihn genommen haben und dass er dann mitten auf der Straße tot umgefallen ist!«
    Umber stöhnte und rieb sich mit einer Hand über das Gesicht. »Aha. Na, ihr seid mir ja zwei nette Bürschchen. Beantwortet einfach meine Frage, in Ordnung? Was bringt ihr mir und wer hat euch aufgetragen, das zu tun?«
    Der ältere Junge hielt seinem Bruder den Mund zu. »Na ja … wissen Sie … Lord Hum-ber … mit diesem Mann ist das nämlich so eine Sache.«
    Umber wiederholte stumm die letzten Worte. Er runzelte die Stirn und warf einen Blick auf den Karren.
    Der kleinere Junge schob die Hand seines Bruders von seinem Mund. »Wir glauben, der ist vielleicht auch tot!«
    Umber trat an den Karren heran und wühlte mit den Fingern im Heu. Hap konnte nicht sehen, was sich darunter befand. Schließlich zog Umber die Hand wieder heraus und legte sie auf seinen Kopf. »Happenstance«, rief er, »könntest du bitte mal herkommen?«

17
    H ap stieg mit lautem Herzklopfen aus der Kutsche und warf Dodd auf dem Kutschbock einen Blick zu. Dodd nickte ihm aufmunternd zu und sah dann wieder besorgt zu dem Karren hin. Hap dachte, er kann von da oben sehen, was drin ist , und schluckte schwer. Widerwillig näherte er sich dem Karren. Als der kleinere Junge einen genaueren Blick auf Hap erhaschte, stieß er seinem Bruder mit dem Ellenbogen in die Rippen und flüsterte: »Guck mal, die Augen!«
    Â»Ist das der, für den ich ihn halte?«, fragte Umber. Er hatte das Stroh beiseitegeschoben und einen leblos daliegenden Mann zum Vorschein gebracht. Als Hap ihn sah, bekam er weiche Knie, doch

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