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Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Titel: Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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falls die Hexe jemals entkommt?«
    Â»Oh, nein«, flüsterte Hap.
    Â»Ich sage es nicht weiter, wenn du es auch nicht tust.« Umber rieb sich den Nacken. Sein Blick fiel auf das zermalmte Dornie zu seinen Füßen und er kniff die Augen zusammen. Dann ließ er sich auf ein Knie nieder und zog etwas zwischen den verkrampften Fingern der Kreatur hervor. Es war sein wertvoller, sich selbst verformender Schlüssel.
    Langsam gingen sie durch die Gänge zurück. Schließlich reckte Umber den Hals und meinte: »Ich hoffe, Tru ist nicht allzu schwer verletzt.« Er verfiel in einen Trab und führte sie nach Aerie zurück.
    Tru befand sich noch immer am Fuß der Treppe. Sie lag friedlich mit auf dem Bauch gefalteten Händen auf dem Rücken. Balfour saß auf der untersten Stufe und hatte mit einer Hand die untere Hälfte seines Gesichts bedeckt. Laurel und Lily behandelten seinen anderen Arm, indem sie die Wunden mit einer Tinktur betupften. Als Umber sich näherte, blickten sie auf. Ihre Münder waren nur Striche und sie hatten tiefe Falten um die Augen.
    Â»Sollte nicht jemand Tru helfen? Sie ist doch …«, begann Umber, doch seine Worte versiegten. Er machte ein paar weitere Schritte an ihre Seite, jeder davon weniger sicher als der davor, und fiel dann auf die Knie.
    Â»Der Schlag gegen den Kopf, als sie gestürzt ist …«, sagte Laurel leise. Umber legte eine Hand auf die von Tru, während die andere sich vor seiner Brust im Stoff des Hemdes verkrampfte.
    Â»Sie hat dich geliebt, Umber«, sagte Balfour mit tränenerstickter Stimme.
    Â»Ja, ich weiß«, antwortete Umber. Er streckte die Hand aus und strich eine silberne Haarsträhne von Trus geschlossenen Augen zur Seite. Dann beugte er sich vor und presste seine Stirn an ihre.
    Hap spürte, wie ihn eine Hand berührte. Ohne hinzusehen, fasste er zu und zog Sophie an sich. Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar und fühlte ihre Tränen an seinem Hals.

21
    A m nächsten Morgen traf Post in Aerie ein. Dodd legte die Briefe und Pakete vor Umber auf den Tisch. Der war in seinem Stuhl zusammengesunken; die Haare hingen ihm über die Augen und in den Händen hielt er einen Becher. Darin befand sich nicht seine normale Ration bitteren Kaffees, sondern ein Rest Elatia-Tee. Er starrte die gekochten Blätter am Boden des Bechers an, als ob er irgendeinen Sinn aus ihnen herauslesen wollte.
    Doch einer der Umschläge erregte seine Aufmerksamkeit und er stellte den Becher hin und zog den Brief aus dem Stapel. Mit einem Brotmesser schnitt er das Wachssiegel auf. »Er ist von Fendofel«, murmelte er, während er das Blatt mit der Nachricht herauszog. »Ich habe ein paar unserer Kapitäne gebeten, regelmäßig an der Grünen Insel anzulegen und nach ihm zu sehen.«
    Beim Lesen des Briefes, den der Pflanzenzauberer geschrieben hatte, bewegte Umber leicht die Lippen. Er legte das Blatt auf den Tisch, verdrehte die Augen zur Decke und stieß einen Fluch hervor, den Hap ihn noch nie hatte aussprechen hören.
    Â»Was steht drin?«, fragte Hap.
    Umber drückte mit den Fingern gegen seine Augenlider und stöhnte. »Erst ein paar Hinweise zur Pflege und Vermehrung der Elatia-Pflanze. Ratschläge, die er mir zu geben vergessen hatte. Das ist großartig. Aber dann das hier!« Er hob den Brief wieder auf und las laut vor: »›Inzwischen kann ich mich wieder an diese stachelige Nuss erinnern, die du mir gezeigt hast. Es könnte sich um den Samen eines Dornenwichtelbaumes handeln, einer der unheilvollsten Pflanzen, die wir kennen. Es könnte sogar sein, dass diese Nuss der Hexe gehört, die du weggesperrt hast, und alle Dornenwichtel, die aus der Frucht dieses Baumes hervorgehen könnten, wären äußerst gefährlich. Diese bösen, aber kurzlebigen Kreaturen würden die Gedanken der Hexe kennen und nach ihren Anweisungen handeln. Es tut mir sehr leid, dass ich so lange gebraucht habe, um mich zu erinnern, aber ich hoffe, du hast dich an meinen Rat gehalten und die Nuss nicht eingepflanzt‹, bla, bla, bla.« Umber ließ den Brief auf den Tisch fallen und stützte die Stirn auf seine Handballen.
    Â»Das konnten Sie doch nicht ahnen«, sagte Hap zu Umbers Hinterkopf.
    Â»Er hat gesagt, dass sie ihn beunruhigt. Aber ich habe sie trotzdem eingepflanzt«, murmelte Umber. »Und jetzt ist die Hexe frei und Tru ist tot.«
    Â»Aber

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