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Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Titel: Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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tödlichen Pfeilen war die Menge die abschüssigen Straßen hinuntergelaufen und sammelte sich hier. Doch anstatt die Sicherheit ihrer Häuser und anderer Gebäude aufzusuchen, standen sie wie erstarrt da und blickten aufs Wasser hinaus.
    Â»Was zur Hölle?«, flüsterte Sandar.
    Dutzende vertrauter Schiffe fuhren mit großer Geschwindigkeit unter vollen Segeln in den Hafen ein und hielten auf ihre Anlegestellen zu. Am Bug der ankommenden Schiffe winkten Seemänner mit Hemden und Hüten und zeigten auf die offene See.
    Sandar schirmte die Augen mit einer Hand vor der Sonne ab und knirschte mit den Zähnen. »Da ist die Bounder  – und der Rest unserer Schiffe! Warum kommen sie zurück?«
    Â»Auf See geht irgendetwas vor«, sagte Sophie leise. »Sie bringen sich in Sicherheit.«
    Hap starrte auf die Hafenmündung. Beiderseits der Hafeneinfahrt stieg das Land steil an. Auf beiden dieser Hügel standen Signaltürme, aus denen Rauchwolken aufstiegen.
    Â»Da nähert sich etwas«, sagte Hap und erinnerte sich an all die Warnungen vor der drohenden Vernichtung. Im Meer ist etwas Seltsames. Im Westen , hatte Nima ihnen berichtet. Boroon hat es gehört … ein anhaltendes Donnergrollen im Wasser, im Rhythmus eines Herzschlags . Ihm fiel Burrell, der verschreckte Seemann, wieder ein. Feuermonster hatte Burrell das Ding genannt, das sein Schiff zerstört hatte.
    Während er dastand und über all diese Omen nachdachte, erschien das Ding. Zuerst war es nur ein dunkler Schatten, der sich hinter den hohen Hügeln langsam ins Sichtfeld schob.
    Â»Es ist da«, sagte Hap, und sein Mund war plötzlich wie ausgetrocknet.

24
    O bwohl es noch eine Meile entfernt war, sah das Ding riesengroß aus. Aus seinem Inneren stieg dunkler Rauch auf, während es durchs Meer glitt. Da sie es von der Seite sahen, konnte man gut erkennen, dass vorn an seinem dunklen Rumpf ein finster dreinblickendes goldenes Auge saß. Zuerst dachte Hap, das Ding würde vielleicht einfach nur vorbeifahren und dabei die breite Öffnung der Bucht passieren, doch dann drehte es sich langsam, bis es mit seiner Spitze auf den Hafen zusteuerte.
    Â»Das Feuermonster«, sagte Sandar und sprach damit aus, wie dieses Ding in den zahlreichen Gerüchten genannt wurde.
    Â»Aber es ist gar kein Lebewesen«, sagte Hap und kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. »Das ist ein Schiff.« Seine dunklen Flanken waren glatt und der Rumpf wirkte plump, verjüngte sich jedoch zur Spitze hin, die das Meer durchschnitt. Das düstere Auge war nur aufgemalt, um das Gefährt noch furchteinflößender zu machen. Der Rauch kam aus zwei kegelförmigen Schornsteinen in seinem hinteren Teil. Hinter dem Schiff sah Hap schäumendes Wasser, das von unten her aufgewühlt wurde.
    Â»Hört mal«, sagte Hap und legte die Hände hinter die Ohren. Das seltsame Schiff machte ein Geräusch: ein eintöniges metallisches Grollen, das mal lauter, mal leiser war. Plötzlich kündigte es seine Ankunft mit einem kreischenden, unnatürlichen Pfeifen an, das von einer am Heck aufsteigenden Dampfwolke begleitet wurde.
    Â»Ein Schiff?«, rief Sandar. »Aber wie kann es sich denn ohne Segel vorwärtsbewegen – es ist doch kein Leviathan darunter, oder?«
    Hap schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube nicht … Ich glaube, es ist eine Maschine.«
    Â»Aber wer kann denn so etwas bauen?«, fragte Sophie.
    Hap schüttelte den Kopf. Ihm fiel auf diese Frage nur eine mögliche Antwort ein: Es war noch jemand aus Umbers Welt hier, und wahrscheinlich war es derselbe Mann, der den Pfeifer hergeschickt hatte, um Lord Umber und die Stadt Kurahaven auszuspionieren.
    Â»Das muss ich mir genauer ansehen«, sagte Sandar und biss die Zähne zusammen. Er führte sie durch die offenen Tore in der Hafenmauer zu den Anlegern. Das Schiff war nun schon halb in der Bucht und man konnte klar erkennen, dass selbst die größten Schiffe von Kurahaven daneben zwergenhaft klein aussehen würden. Hap sah Männer an Deck umhergehen, andere kamen durch metallene Luken aus dem riesigen Inneren des Schiffes nach oben. Viele von ihnen trugen Gegenstände aus Holz und Stahl, die so lang waren wie Speere, am Ende jedoch breiter. Auch andere Gebilde an Deck dieses Schiffes wurden nun sichtbar: lange, klobige, röhrenförmige Dinger, die nach oben abgewinkelt

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