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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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für ihre Unfähigkeit bestraft. »Ihr habt ja reichlich lange gebraucht«, sagte Magador. Diese Worte – und die Tatsache, dass seine halb geschlossenen Augen den Ausdruck von Schläfrigkeit verloren – reichten aus, um seine Diener erzittern zu lassen. »Zeigt den Neuankömmlingen ihre Zimmer. Dieser dort ist Lord Umber, der Mann, auf den mein Vater wartet.« Damit schritt Magador grußlos davon; seine Absätze klackerten hart auf dem Marmorboden.
    Die Diener traten eilig vor und nahmen Umber und Hap das Gepäck ab. Es entstand ein kurzes, unbehagliches Tauziehen, bis Oates seine Pakete schließlich auch losließ. »Hier entlang, Mylord«, flüsterte einer der Diener, und sie eilten alle auf den Ausgang am entgegengesetzten Ende des Saals zu.
    Â»Willst du denn nicht wissen, wie ich es geschafft habe?«, rief Hameron hinter ihnen her.
    Umber blieb kurz stehen und drehte sich um, sagte aber nichts.
    Â»Wie ich an die Dracheneier gekommen bin?«, fügte Hameron hinzu.
    Â»Wie du sie gestohlen hast, wolltest du sagen«, erwiderte Umber.
    Â»Ach, komm schon, Umber. Betrachtest du auch die Eier als gestohlen, die du zum Frühstück isst?«
    Â»Ein Drachen ist kein Huhn. Er ist eine großartige und intelligente Kreatur.«
    Hameron schüttelte den Kopf und gluckste. »Du erträgst es einfach nicht, stimmt’s? Dass ich derjenige bin, der ihre Nisthöhlen gefunden hat und mit den Eiern entkommen konnte. Aber deine Neugier ist größer als dein gekränkter Stolz. Das sehe ich dir doch an! Keine Angst – du musst nicht mehr lange warten. Geh und pack deine Sachen aus. Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier.«
    Â»Es macht mich krank, es zugeben zu müssen«, sagte Umber, während er eine der kleinen Holzkisten öffnete, um nachzusehen, ob alle Flaschen noch heile waren, die er mitgebracht hatte. »Aber ich kann es kaum erwarten, einen Drachen zu sehen. Verfluchter Hameron.«
    Â»Ich würde ihm am liebsten eine verpassen«, meinte Oates. Er hatte sich auf einem der Betten in dem trostlosen Zimmer ausgestreckt, in das die Diener sie geführt hatten. »Natürlich erst, nachdem ich Magador verprügelt habe.«
    Hap hätte beides zu gerne mit angesehen. »Wer ist Hameron, Lord Umber?«
    Umber verschloss die Holzkiste wieder und setzte sich erschöpft darauf. »Hameron betrachtet sich gern als mein Rivale, wenn es darum geht, übernatürliche Phänomene zu erforschen. Er kam vor Jahren nach Kurahaven und schlug mir vor, dass wir doch zusammenarbeiten könnten. Aber ich erklärte ihm, dass mir seine Methoden nicht gefielen. Mir reicht es, Beobachtungen anzustellen und diese dann aufzuzeichnen. Natürlich habe ich auch eine Menge Andenken gesammelt, aber Hameron will alles einfangen und töten, nur um seine Trophäen herumzeigen zu können.
    Hameron schäumte vor Wut, als ich ihn zurückwies, und seither versucht er, mich in den Schatten zu stellen. Vor einer Weile hörte ich, dass er sich Brugador angeschlossen hat, dem König dieses Landes. Brugador unterstützt ihn finanziell, und im Gegenzug bringt Hameron ihm zu seiner Belustigung einzelne Wunderwesen mit, tot oder lebendig. Und jetzt hat er es tatsächlich geschafft. Er hat Gelege mit Dracheneiern gestohlen. Das ist nicht gerade einfach; das muss ich zugeben. Drachen mögen es nicht, wenn Menschen sich an ihrer Brut zu schaffen machen. Aber sogar die Eier zu stehlen! So etwas würde ich in einer Milliarde Jahren nicht tun!«
    Â»Und die Jungen sind geschlüpft?«, fragte Hap.
    Â»Offenbar«, antwortete Umber.
    Â»Ich hoffe, die Drachen fressen ihn«, sagte Oates.
    Â»Er ist so schmierig, dass ihnen davon wahrscheinlich schlecht werden würde«, erwiderte Umber. Er schlug sich auf die Knie und stand auf. »Haltet euch die Nasen zu! Es ist Zeit, einem widerlichen Mann seinen Triumph zu gönnen.«
    Hameron stolzierte mit wogendem Umhang den Gang entlang. Hin und wieder wandte er sich grinsend zu Umber um. Zu ihrer Linken öffnete sich der Gang auf einen Balkon, der auf der Rückseite der Festung lag und den Blick auf einen gut geschützten Hafen dreißig Meter unter ihnen freigab. Eine abschüssige Straße schlängelte sich den steilen Hang hinab und verband die Festung mit den überfüllten Anlegern.
    Â»Wie ihr sehen könnt, sind wegen der Spiele viele wichtige

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