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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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sagte er, wurde jedoch unterbrochen, als sich ihnen eine laute, wütende Stimme näherte. Hap presste die Kiefer zusammen, als er sah, wie Magador die Stufen hochstürmte und dabei die drei unglücklich aussehenden Soldaten beschimpfte, die ihm folgten.
    Â»Lächerlich«, knurrte Magador. Jetzt hatten seine Augen absolut nichts Schläfriges mehr an sich. »Was ist so ein Sieg denn wert, wenn die Gegner nicht mal versuchen, einem etwas entgegenzusetzen? Als könnte ich sie nicht auch in einem fairen Wettkampf schlagen!«
    Der Prinz war so in seine Tirade vertieft, dass er Umber und die anderen erst bemerkte, als er genau vor ihnen stand. Sein Gesicht nahm einen noch tieferen, wütenderen Rotton an – weil wir nicht aus dem Weg gesprungen sind, dachte Hap.
    Â»Eure Hoheit«, sagte Bertram und verneigte sich förmlich.
    Â»Charmaigne«, murmelte Magador. Er nickte Umber kurz zu und ignorierte die anderen. Hap war froh darüber. Parley zwinkerte ihm zu, so gut ein einäugiger Mann das konnte.
    Â»Herzlichen Glückwunsch zu Eurem Sieg«, sagte Bertram.
    Magador spuckte aus. »Widerlich. Ein Feld voller Feiglinge. Und beim Hafenlauf wird es nicht anders sein, darauf können Sie wetten.«
    Umber beugte sich vor. »Was ist denn der Hafenlauf, Eure Hoheit?«
    Magador sah ihn herablassend an, als könne nur ein Dummkopf eine solche Frage stellen. »Ein Wettrennen natürlich. Vom Hafen bis zur Festung.« Hap vergegenwärtigte sich die Strecke: Die Festung lag hoch über dem Hafen und war mit ihm durch eine Straße verbunden, die sich den steilen Hang hochwand und dabei lauter Haarnadelkurven beschrieb.
    Der Prinz sah die Gruppe wütend an. »In diesem Wettkampf bin ich unschlagbar. Aber es wird ohnehin niemand versuchen. Wir sollten das Rennen einfach absagen und mich zum Sieger erklären.« Plötzlich fiel sein Blick auf Oates. »Du siehst stark aus. Vielleicht hast du ja Lust mitzumachen?«
    Â»Ich hasse laufen«, antwortete Oates.
    Ehrlich wie immer, dachte Hap, aber die Art, wie Magador Oates anfunkelte, gefiel ihm nicht. Und als er hörte, was als Nächstes aus Oates’ Mund kam, erstarrte er.
    Â»Happenstance könnte Euch schlagen«, verkündete Oates.
    Â»Oates!«, rief Umber. Happenstance wurde ganz schwindlig und er schob sich hinter Umber in der Hoffnung, dadurch unsichtbar zu werden. Bertram warf ihm einen merkwürdigen Blick zu, während Parley eine Hand vor den Mund hielt und hustete, vielleicht um ein Grinsen zu verbergen.
    Â»Wer? Dieser grünäugige Welpe?«, schnaubte Magador, drängte sich an Umber vorbei und beugte sich drohend über Hap. Er roch wie ein Tier.
    Â»Ja, der«, sagte Oates trotz Umbers Kopfschütteln und strengem Blick. »Er rennt so schnell wie der Wind und hüpft wie ein Floh.«
    Â»Ach, wirklich?« Magador ballte die Faust, während er Hap von oben bis unten betrachtete. »Bildest du dir ein, ein schneller Läufer zu sein, Kleiner?«
    Â»Eigentlich nicht«, krächzte Hap. Es klang eher wie eine Frage.
    Umber ergriff das Wort. »Eure Hoheit, wir sind hier nur zu Besuch. Ich bin sicher, Happenstance würde es vorziehen …«
    Â»Lassen Sie ihn antreten«, sagte Magador. »Was soll schon passieren?«
    Â»Guter Prinz«, mischte nun auch Bertram sich ein, »den Jungen mitlaufen zu lassen, würde gegen Eure eigenen Regeln verstoßen. Die Wettkämpfer müssen sich angemeldet haben, lange bevor …«
    Magador schnitt ihm mit einer erhobenen Hand das Wort ab. »Ich kann die Regeln jederzeit ändern. Er läuft mit.«
    Zwei Stunden später gingen sie die steile Straße entlang zum Hafenrand. Parley humpelte neben ihnen her und erklärte den Wettlauf. »So wie ich es verstanden habe, hat derjenige gewonnen, der als Erster oben ankommt und die Glocke vor der Festung läutet. Das ist die einzige Regel. Jeder Läufer kann den Weg wählen, den er möchte. Er kann auf der Straße bleiben oder zwischen den einzelnen Kurven den Hang hochkraxeln.« Hap begutachtete die Rennstrecke. Die Frage war, ob jemand so schnell klettern konnte, dass die Abkürzungen über den Hang ihren Namen verdienten.
    Â»Eins solltest du wissen, junger Mann«, sagte Parley. »Nicht alle Teilnehmer dieses Wettkampfs sind hier, um zu gewinnen. Manche laufen nur mit, um ihrem Favoriten zum Sieg zu verhelfen, indem sie

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