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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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Goldstücke.«
    Â»Das ist besser als der Preis für den Sieger: Zwanzig Goldstücke plus Magadors Rache!«
    Hap fand einen freien Platz am Ende des Rudels. Innerhalb weniger Sekunden schob sich ein Klotz von einem Mann durch die Menge und stellte sich neben ihn. Er wirkte nicht gerade wie ein Läufer. Mit seiner schiefen Nase und seinen ramponierten Ohren sah er eher wie ein Schlägertyp aus. Der Mann warf ihm Seitenblicke zu. »Du bist dieser grünäugige Junge.«
    Hap hatte keine Ahnung, wie er auf diese Feststellung reagieren sollte. »Ja«, sagte er schließlich.
    Der Mann ließ seine Fingerknöchel knacken. »Ich habe gehört, du bist ein ziemlich guter Läufer.«
    Hap zuckte die Achseln. »Ich glaube nicht, dass ich gewinne.«
    Der Mann drückte sich den Daumen in eins seiner Nasenlöcher und entleerte das andere, indem er kraftvoll Luft und Rotz herausblies. »Du hast Recht. Das wirst du auch nicht.«
    Als Hap die Hinterlist in den Augen dieses Kerls sah, wandte er sich ab.
    Â»Wer ist denn dein kleiner Freund da, Pitt?«, sagte ein Mann mit einer Fistelstimme kichernd.
    Â»Das ist die Göre aus Kurahaven, über die alle reden«, antwortete Pitt.
    Eine Stimme erhob sich von der Spitze des Läufertrupps. Ein Mann mit silbernen Haaren und einem langen, herabhängenden Schnauzbart stand mit einer Trompete in der Hand auf einem Fass, und das Gemurmel verstummte sofort. »Wettkämpfer!«, brüllte er. »Ihr kennt die Regeln. Lauft nach oben und läutet die Glocke. Möge der beste Läufer triumphieren! Das Wettrennen beginnt, wenn der König sein Schwert sinken lässt.«
    Hap spähte zwischen den Schultern der Männer hindurch und erblickte zum ersten Mal König Brugador. Der schwergewichtige Mann stand am oberen Ende der Straße. Er hatte eine bärenhafte Statur und einen zweigeteilten Bart, und seine Glatze glänzte in der Sonne.
    Der Mann mit den silbernen Haaren hob die Trompete an seine Lippen. Einen Moment lang hörte man nur die Möwen, die über ihren Köpfen in der Meeresbrise dahinsegelten. Dann erklang aus dem Instrument ein langer, tiefer Ton. Alle Augen richteten sich auf den König, der sein Schwert hob. Als der schwermütige Trompetenton verhallt war, sauste das Schwert durch die Luft nach unten. Die Läufer preschten vor und die Menge jubelte.

19
    H ap hatte einen einfachen Plan gefasst: Er wollte sich mit der Menge treiben lassen, damit er nicht von hinten überrannt wurde, und die anderen dann nach und nach vorbeiziehen lassen. Aber er kam nicht mal über den Anleger hinaus.
    Pitt, der grobe Klotz neben ihm, stellte ihm ein Bein. Hap spürte einen starken Stoß an seinem Schienbein und fiel hart auf die Planken. Seine Handflächen brannten vor Schmerz, als sich Splitter in seine Haut bohrten.
    Â»Hoppla!«, rief Pitt. Hap blickte hoch und schrie auf. Pitt wankte über ihm, tat so, als verlöre er das Gleichgewicht, und ließ sich mit voller Wucht auf Haps Rücken fallen. Hap hatte das Gefühl, ihm würde sämtliche Luft aus den Lungen gepresst. Er hörte die Reaktionen der Zuschauer: schockiertes Nach-Luft-Schnappen, mitleidiges Aufstöhnen, brüllendes Gelächter.
    Pitt lachte. »Tut mir leid, hab gar nicht gesehen, dass du da lagst!« Er platzierte eine Hand auf Haps Kopf und stützte sich darauf ab, wobei er Haps Wange in die Planken drückte. Dann ließ er sich erneut fallen. Hap spürte einen stechenden Schmerz in den Rippen.
    Â»Jetzt bin ich schon wieder ausgerutscht«, sagte Pitt. »O je, ich hoffe, ich tue dir nicht weh!«
    Hap konnte nur noch wimmern. Den Kopf seitlich auf den Boden gepresst, sah er den Rest der Horde davonrasen. Magador hatte bereits fünf Schritte Vorsprung vor dem nächsten Läufer und bog soeben auf die steil bergauf führende Straße ein.
    Hap sog genügend Luft in seine Lungen, um einige Worte hervorquetschen zu können: »Geh runter von mir!«
    Â»Siehst du nicht, dass ich es versuche?« Hap spürte, wie ihm ein Knie fest ins Kreuz gedrückt wurde. »Huch!«, rief Pitt und ließ sich zum dritten Mal mit voller Wucht auf ihn fallen. Hap bekam plötzlich gar keine Luft mehr, nackte Panik überfiel ihn.
    Die Geräusche der Menge veränderten sich abrupt. Gerade hatten sie noch gelacht und die beiden angefeuert und plötzlich hielten alle kollektiv die Luft an.

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