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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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Kurahaven Hilfe von einem Zuschauer erhalten«, fuhr der Mann mit dem silbernen Haar fort. »Das ist verboten, und deshalb wird der Teilnehmer disqualifiziert. Der Sieg geht an Prinz Magador.« Die Menge antwortete mit halbherzigem Jubel, der kurz darauf wildem Getuschel wich.
    Die Männer des Prinzen versammelten sich um ihn, bejubelten ihn und lachten. Wenn der Prinz sich über seinen Sieg freute, zeigte er es zumindest nicht. Er fixierte Hap mit einem so finsteren Blick, dass ihm kalte Schauer über den Rücken liefen.
    Die Frau auf dem Stuhl beobachtete Hap ebenfalls. Als Hap in ihre Richtung sah, hatte er das Gefühl, dass sich ihre Mundwinkel ganz leicht nach oben bewegten. Das Mädchen hatte sich hinter sie gestellt, spähte aber über ihre Schulter neugierig zu Hap.
    Bertram zupfte an Haps Arm und flüsterte: »Komm, sehen wir zu, dass du von hier wegkommst. Magador wird ganz sicher jemanden bestrafen, und ich möchte nicht, dass seine Wahl auf dich fällt.«
    Sie hasteten durch die Straßen zum Gasthaus »Hase und Igel«. Umber musste sich sehr zusammenreißen, um nicht die ganze Zeit zu grinsen. Er beugte sich vor und flüsterte Hap quer über den Tisch zu: »Hast du wirklich gesagt: ›Ich tue es für Sophie?‹«
    Hap errötete. »Es ist mir einfach so rausgerutscht, ohne dass ich drüber nachgedacht hätte.«
    Â»Ja, er hat es gesagt«, bestätigte Bertram und lachte.
    Oates trompetete in ein Taschentuch. Ihm lief eine Träne über die Wange, und er drückte Hap die Schulter. Eigentlich sollte es eine Geste der Anerkennung sein, doch er drückte so fest zu, dass Hap den Löffel in seinen Eintopf fallen ließ.
    Von der anderen Seite trat ein Fremder an ihren Tisch. Er beugte sich über Umbers Schulter und sah Hap direkt an, nachdem er sich vergewissert hatte, dass er nicht beobachtet wurde. »Wunderbar!«, flüsterte er, fast ohne die Lippen zu bewegen, und verschwand ohne ein weiteres Wort wieder.
    Bertram schaute ihm nach. Er faltete die Hände auf dem Tisch und sagte zu Hap: »Nun, Happenstance. Obwohl du das Rennen offiziell verloren hast, hast du es geschafft, gleichzeitig sowohl den König als auch den Prinzen in eine peinliche Situation zu bringen. Und das auch noch vor den Augen der Ehefrau des Prinzen!«
    Â»Seiner Ehefrau ?« Hap sackte in sich zusammen.
    Bertram nickte. »Das war Fay, die Prinzessin. Sie wurde übrigens während eines Raubzuges von einer anderen Insel entführt. Vor ihren Augen zu verlieren, hat Magador nicht gerade glücklich gemacht, da bin ich sicher.«
    Hap ertrug es nicht, irgendjemandem in die Augen zu sehen. »Es tut mir schrecklich leid.«
    Bertram grinste. »Es tut dir leid? Die meisten Menschen in diesem Land würden dir gerne die Hand schütteln, wenn sie nicht panische Angst hätten, dabei gesehen zu werden, Happenstance.«
    Umbers Lächeln schwand ein wenig. »Ist es wirklich so schlimm?«
    Â»Du machst dir keine Vorstellung davon, wie grausam die beiden sind«, sagte Bertram über den Rand seines Bechers hinweg. Dann wandte er sich Oates und Hap zu. »Dieses Königreich wurde vor zwanzig Jahren mit Gewalt erobert. Brugador hält es seither fest im Würgegriff und hat eine ihm treu ergebene Armee, die ihn dabei unterstützt. Jeder, der gegen ihn das Wort erhebt, ist ein toter Mann oder bezahlt mit einem Leben im Mitternachtskerker.«
    Â»Und die Diplomatie hat versagt?«
    Â»Vollkommen«, antwortete Bertram. »Ich kann hier nichts mehr ausrichten, Umber. Wenn die Spiele vorbei sind, reise ich ab.« Er grübelte einen Moment und fuhr dabei mit dem Finger über den Rand seines Bechers. »Du kennst mich. Es ist nicht meine Art schnell aufzugeben, wenn es darum geht, für den Frieden zu kämpfen. Aber wenn ich mit Brugador und Magador spreche und ihnen in die Augen blicke, sehe ich etwas schrecklich Vertrautes. Es ist derselbe blinde Ehrgeiz und dieselbe Grausamkeit, die ich vor langer Zeit am eigenen Leib erfahren habe.« Bertram rieb sich die Schläfe und schaute Hap an. »Kennt dein Mündel meine Geschichte, Umber?«
    Umber schüttelte den Kopf. »Die sollte er von dir selbst erfahren.«
    Â»Du hast die Geschichte doch aufgezeichnet?«
    Umber nickte. »Ja, aber nur für mein privates Archiv.«
    Hap streckte sich auf seinem Stuhl, als Bertram sich zu ihm beugte.
    Â»Wie alt

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