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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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auf den letzten Platz mit Zuschauern gefüllten Sitzreihen hindurch. Die Hälfte der Besucher schienen königliche Krieger zu sein. Unmittelbar über der Arena befand sich eine Galerie mit goldbeschlagenen Stühlen und einem Thron, der gerade groß genug für den massigen Brugador war. Neben dem König saß Magador und daneben Fay, seine Gemahlin. Und wieder stand dieses Mädchen hinter der Prinzessin. Es schaute Hap direkt an und beugte sich dann vor, um Fay etwas ins Ohr zu flüstern. Die Prinzessin schaute aus dem Augenwinkel zu ihnen hin.
    Der König grunzte, als er Umber und Hameron kommen sah, und wies auf den leeren Platz zu seiner Rechten. Hameron ging darauf zu, doch Brugador stieß ihn zurück. »Nicht du. Hier sitzt unser Gast.«
    Hameron wurde knallrot, rang sich aber dennoch ein Lächeln ab und verbeugte sich. »Euer Wunsch ist mir Befehl, Eure Majestät.«
    Umber räusperte sich, verbeugte sich seinerseits und setzte sich neben den König, während Hameron neben ihm Platz nahm. Dann beugte Umber sich vor, um am König vorbeizusehen und den Prinzen zu grüßen. Magador hing schief auf seinem Sitz und wirkte fast so, als würde er schlafen. Seine Reaktion beschränkte sich auf eine vage Bewegung seiner Finger. Der Blick des Prinzen wanderte zu Hap, und diesen überlief ein kalter Schauer, als er die Bosheit unter den halb geschlossenen Lidern wahrnahm. Bevor er wegschaute, fiel Hap noch Magadors merkwürdiger Kleidungsstil auf. Er trug einen leichten Brustharnisch und ein Kettenhemd über Armen und Beinen.
    Der König war von einem Dutzend Soldaten umgeben. Ihre Anwesenheit und die Schwerter und Speere in ihren Händen vermittelten Hap das Gefühl, ein Schaf in einer Höhle voller Wölfe zu sein. Als Oates sich auf einen freien Platz setzte, ließ Hap sich rasch neben ihm nieder.
    Sie waren nah genug, um die polternde Stimme des Königs hören zu können. »Also, Umber. Hameron sagte mir, Sie würden die ganze Welt bereisen, um monströse Kreaturen aufzustöbern.«
    Umber nickte. »Das stimmt, Eure Hoheit, aber nicht alle von ihnen sind monströs. Viele finde ich sehr schön.«
    Der König schnaubte verächtlich. »Aber Sie haben noch nie einen lebendigen Drachen gesehen?«
    Â»Nein, in der Tat nicht, Eure Hoheit.«
    Brugador beugte sich vor und grinste Hameron spöttisch an. »Der kleine Kröterich da hinten genießt seinen Triumph in vollen Zügen, Umber. Er glaubt, dass er Sie zuletzt doch noch übertroffen hat.« Hameron lächelte unsicher unter dem höhnischen Blick des Königs.
    Umber verzog keine Miene. »Es war sehr gewagt, unter den wachsamen Blicken der Drachen diese Eier zu stehlen.«
    Der König kicherte und lehnte sich auf seinem Thron zurück. Er kratzte sich am Bart, und ein Brotkrümel fiel heraus. »Aber Sie hätten die Eier ohnehin nicht mitgenommen, hab ich Recht?«
    Umber schlug die Beine übereinander und faltete die Hände über dem Knie. »Nein, Eure Hoheit. Ich hätte sie mir so genau wie möglich angesehen und dort belassen.«
    Brugador starrte ihn unverwandt an. Er schien darauf zu warten, dass Umber die Nerven verlor und wegschaute, aber Umber begegnete seinem Blick mit der Geduld einer Katze.
    Â»Nun«, sagte der König schließlich und machte ein schmatzendes Geräusch mit den Lippen. »Wenn Sie schon gegen den Diebstahl der Eier sind, frage ich mich, ob das, was gleich passiert, Sie nicht erst recht ärgern wird.«
    Umber wandte seinen Blick nicht ab. »Ich würde sagen, das hängt ganz davon ab, was gleich passiert.«
    Oates stupste Haps Bein an und zeigte mit dem Finger nach unten. Am anderen Ende der Arena erschien ein flackerndes Licht im Tunnel. Die Wachen öffneten das Gittertor. Ein unangenehmes rostiges Quietschen ertönte, als es nach innen aufschwang, und das Stimmengewirr in den Zuschauerrängen verstummte.
    Prinz Magador stand, plötzlich hellwach, von seinem Sitz auf, und die bewaffneten Männer hinter ihm ließen ihre Speere auf den Boden donnern. Halbherzige Jubelrufe erklangen in der Menge, als Magador die Stufen hinunterging und die niedrige Mauer übersprang, die die Arena umgab.
    Â»Wo geht er denn hin?«, murmelte Oates. Hap zuckte mit den Schultern und presste die Arme gegen seinen rebellierenden Magen. Noch einmal schaute er verstohlen zu der Prinzessin, die

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