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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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sie noch töten?«
    Â»Zwei, glaube ich«, flüsterte Umber zurück.
    Â»Wie können Sie das aushalten?«, fragte Hap. »Ausgerechnet Sie.«
    Umber richtete sich abrupt auf. »Manchmal kann man eben nichts tun.« Er kehrte zu seinem Platz neben dem König zurück. Kurz darauf rollte ein Wagen mit einem weiteren Drachen aus dem Tunnel, und neue Soldaten versammelten sich darum, um ihm entgegenzutreten. Hap legte sich die Hände über die Augen. Einmal schaute er kurz hin, weil die Menge kollektiv nach Luft schnappte. Der Drache hatte einen seiner Feinde zu Boden geworfen und den Mann verletzt. Aber die anderen eilten herbei, stießen mit Speeren nach ihm und hielten ihn so in Schach. Minuten später sagte ihm das Grölen des Königs, dass der nächste Drache sein Ende gefunden hatte.
    Als der dritte Drache grausam geschlachtet worden war, war Hap speiübel und er war vollkommen erschöpft. Aber als er gerade hoffte, dieser schreckliche Tag sei nun endlich vorüber, hörte er den König laut rufen: »Umber! Sie und Ihre Leute essen mit mir zu Abend!«
    Oates lief in ihrem Zimmer auf und ab und schlug bei jeder Runde mit der Faust gegen die Wand. »Das hier kotzt mich an. Du bist ein mächtiger Mann, Umber. Es muss doch etwas geben, was du tun kannst.«
    Umber massierte mit den Fingerspitzen seine Augenbrauen. »Versteht ihr denn nicht? Ich habe hier keinerlei Einfluss. Und glaubt mir, wir dürfen den König nicht noch mehr verärgern, als wir es bereits getan haben.«
    Hap spürte einen stechenden Schmerz im Herzen. Umber war ihm immer als außergewöhnlich vorgekommen, und unendlich einfallsreich und wendig, wenn es darum ging, gegen Grausamkeit oder Ungerechtigkeit vorzugehen. Zum ersten Mal seit er Umber kannte, war Hap von ihm enttäuscht.
    Â»Ich gehe nicht zu diesem Abendessen«, sagte Oates und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Â»Doch, das tust du«, giftete Umber zurück. »Brugador mag das größte Schwein sein, das je auf der Erde gelebt hat, aber du wirst heute Abend mit ihm essen. Ich meine es ernst, Oates. Und du auch, Happenstance. Einen König stößt man nicht vor den Kopf.«
    Drei Dutzend Leute oder mehr nahmen an diesem Abendessen teil. Sie saßen um eine große, mit Schüsseln, Kerzen, Krügen und Platten übersäte Tafel. Hap fiel es schwer, das Essen zu genießen, da ihm die Anwesenheit so vieler Menschen am Tisch Unbehagen einflößte. König Brugador saß am Kopfende. Hinter ihm loderte ein großes Feuer im Kamin und verlieh seiner massigen Gestalt eine Art Heiligenschein. Hameron saß in der Nähe des Königs, und ein gelangweilt aussehender Magador am anderen Ende.
    Die übrigen Gäste stammten aus anderen Insel-Königreichen, die entweder mit Sarnica verbündet und oder von ihm erobert worden waren. Einige waren genauso ungehobelt wie Brugador, während andere in seiner Gegenwart litten. Bertram saß Hap gegenüber und lächelte ihn verkrampft an, wann immer ihre Blicke sich trafen.
    Frauen waren nicht dabei. Hap wünschte sich, die Prinzessin wäre gekommen. Fays Anmut und Schönheit hätten es leichter gemacht, das Essen zu überstehen. Außerdem hätte sie vielleicht auch das Mädchen mitgebracht. Plötzlich wurde Hap sich bewusst, dass er sie wiedersehen wollte, um sie noch einmal dabei zu ertappen, wie sie ihn beobachtete. Er fragte sich, wie sie wohl hieß.
    Haps ganzer Körper spannte sich an, als Hameron aufstand und – Umber fest im Blick – auf sie zukam. »Wie fandest du denn meine Drachen, Umber?«
    Umber nahm einen Schluck Wein. »Genauso wunderbar, wie ich sie mir erträumt hatte. Und viel zu großartig für das Schicksal, das du ihnen beschert hast.«
    Eines von Hamerons Augen zuckte. Er beugte sich zu Umber hinunter und flüsterte: »Umber … ich … mir war nicht klar, was der König mit ihnen vorhatte. Diese Duelle in der Arena … waren nicht meine Entscheidung.«
    Umbers Miene wurde hart. »Trotzdem.« Hameron wand sich unter seinem strengen Blick, und Umber trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. »Aber lassen wir das, Hameron. Ich habe eine andere Frage an dich. Mit deinem Wissen über alles Fremdartige und Magische kannst du sie mir vielleicht beantworten.«
    Hameron richtete sich gerade auf und legte eine Hand aufs Herz.

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