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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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erwiderte Umber und hob den Kopf. »Ja, ich hab was gespürt!« Hap war selig vor Erleichterung, als er sah, dass der Pfeil nur Umbers Rucksack getroffen hatte. Aber die Erleichterung schwand schnell wieder, da dichter Rauch aus dem Rucksack quoll.
    Â»Ist da noch eine von diesen Flaschen drin?«, fragte Oates hustend.
    Â»Was für ein unglücklicher Zufall«, sagte Umber. »Schnell, haltet euch … haltet … euch …« Seine Augen verdrehten sich und sein Kopf fiel nach unten. Im gleichen Moment spürte Hap, wie ihn eine starke Benommenheit befiel, so als würde Wasser sein Gehirn fluten. Eine Dunkelheit, die seine Augen nicht durchdringen konnten, senkte sich auf ihn herab. Das Letzte, was er hörte, war, wie Oates’ schwerer Körper neben ihm niedersank.

22
    H abe ich geschlafen?, fragte sich Hap, als er wieder zu sich kam. Er fühlte sich noch immer etwas benommen und konnte seine Glieder nicht bewegen. Fühlt sich das so an? Ich glaube nicht, dass es mir gefällt. Zuerst konnte er sich nicht mehr daran erinnern, wo er war. Auf Aerie? Auf der Bounder ? Auf der Silkship ? Doch dann fielen ihm die geklauten Eier und die Flasche mit dem Schlafmittel wieder ein, die von einem Pfeil zerschlagen worden war.
    Sein Kopf wurde langsam wieder klar, doch seine Glieder konnte er noch immer nicht bewegen. Er hörte Schritte und spürte, dass er auf einem Steinboden lag. Er zwang sich, die Augen aufzuschlagen.
    Â»Sie werden langsam wach«, verkündete eine barsche Stimme.
    Umber lag neben ihm auf der Seite. Die Bandage war von seinem Kopf verschwunden und frisches Blut sickerte aus der halb verheilten Wunde. An Händen und Füßen hatte man ihm Ketten angelegt. Als Hap an sich hinabblickte, stellte er fest, dass er auf die gleiche Weise gefesselt war. Oates war ebenfalls da, doch ihm war eine zentimeterdicke Kette von den Schultern bis zu den Knien um den Leib geschlungen worden. Zwei Dutzend Soldaten standen um sie herum; sie trugen Äxte, Schwerter, Bogen, Speere und Fackeln, die den großen Saal der Festung in ein flackerndes, bedrohliches Licht tauchten. Sie müssen uns vom Dach geholt haben, dachte Hap.
    Â»Lasst uns loslegen«, sagte eine vertraute Stimme. Es war Brugador, der König. Magador stand neben ihm. Der Prinz nahm einen Eimer und kippte schmutziges graues Wasser über Umbers Kopf aus.
    Umber kam prustend zu sich und blinzelte das Wasser aus seinen Augen. »Oh, hallo, Majestät«, sagte er müde.
    Oates stöhnte und versuchte sich aufzusetzen. Ein großer Mann mit einem Speer stand über ihm und trat ihm zwischen den Kettengliedern in die Seite. »Erinnerst du dich an mich?«, fragte er. Hap erkannte ihn sofort wieder – es war Pitt, der Mann, der ihn beim Start des Rennens drangsaliert hatte.
    Oates schaute blinzelnd hoch. Sein Gesicht war mit blauen Flecken übersät und ihm lief Blut aus einem Nasenloch. »Ja, ich erinnere mich. Du bist das Schwein, das ich ins Hafenbecken geworfen habe.« Diese Bemerkung brachte Oates den nächsten Tritt ein, den er ohne zu stöhnen kassierte.
    Â»Wo ist Hameron?«, brüllte der König. »Warum hat man ihn noch nicht hergebracht? Ich will wissen, ob er hinter der Sache steckt!« Hap erblickte den Sack mit den Dracheneiern und Umbers Rucksack zu Füßen des Königs. Auch der kleine Drache war dort; er lag zusammengerollt und zitternd in einer Ecke seines Käfigs.
    Einer der Soldaten trat vor und verneigte sich. »Die Männer, die Ihr ausgesandt habt, sind noch nicht wieder aus der Drachenkammer zurückgekehrt, Eure Hoheit.«
    Magador schleuderte den leeren Eimer durch den Raum und verfehlte den Soldaten nur knapp. »Dann geh sie holen, du Schwachkopf!«
    Viel Glück, wünschte Hap ihm im Stillen und dachte an die Häftlinge, die er freigelassen hatte. Ihre Befreiung war offenbar bislang nicht bemerkt worden. Er fragte sich, wo sie waren.
    Magador trat vor und kniete sich neben Umber. »Was tun wir mit ihm, Vater?«, fragte er. Seine Augen quollen funkelnd aus ihren Höhlen und er leckte sich die Lippen. »Er ist der wichtigste Bürger von Kurahaven. Töten wir ihn oder nehmen wir ihn als Geisel, um Lösegeld zu erpressen?«
    Â»Ich brauche kein Lösegeld«, sagte Brugador. Er ging zum Thron und ergriff die Waffe, die daran lehnte: eine Keule mit einem dicken, stachelbewehrten Kopf. »Ich will

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