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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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und erblickte einen der königlichen Soldaten. »Eure Hoheit!«, rief er und eilte herbei.
    Â»Jetzt nicht!«, brüllte der König.
    Der atemlose Mann konnte kaum reden, so schwer keuchte er. »Feinde … fallen ein …«
    Â»Was?« Brugadors Augen verschwanden fast unter seinen zusammengezogenen Augenbrauen. »Wo?«
    Â»Sie haben das Tor angegriffen … von innen und außen! Immer mehr strömen herein. Feuer in der Stadt. Das Volk … unser Volk …«
    Brugador packte den Mann an seinem Hemd. »Was ist mit dem Volk?«
    Die Augen des Mannes traten hervor. Seine Stimme brach, als er die Antwort hervorpresste: »Einige … die meisten … helfen dem Feind!«
    Der König stieß den Mann weg, der zurückstolperte und von anderen Soldaten aufgefangen wurde. In Hap keimte kurz die Hoffnung auf einen Aufschub. Doch der König hob die Keule mit beiden Händen über seinen Kopf. »Erledige sie mit mir zusammen, mein Sohn!«
    Hap wandte das Gesicht ab und drehte den Kopf genau zur rechten Zeit, um zu sehen, wie Dutzende Männer aus einem dunklen Gang hervorstürzten. Es waren die Häftlinge, die er befreit hatte, bewaffnet mit Keulen, Speeren, Messern, Kerzenständern, Möbelstücken und allem, was sie auf ihrem Weg aus dem Keller zu fassen bekommen hatten. Und kaum waren sie aufgetaucht, verfielen sie in lautes Geschrei und richteten all ihren Zorn gegen den König und den Prinzen, die für ihre Qualen verantwortlich waren.
    Pitt stand dem Mob am nächsten. Er trat überrascht einen Schritt zurück und kam Oates damit zu nahe. Oates winkelte seine zusammengeketteten Beine an und versetzte ihm einen erstaunlich kräftigen Tritt, so dass Pitt wie ein Pfeil durch die Luft flog und gegen Brugador prallte. Ihre Schädel schlugen laut krachend aneinander und beide Männer sanken leblos zu Boden. Der König fiel auf den Rücken und Hap schrie entsetzt auf, als er dessen eingeschlagene Nase sah.
    Ist er tot?, fragte sich Hap. Aber es spielte kaum eine Rolle, denn im nächsten Moment sprangen die entflohenen Häftlinge über Hap und Umber hinweg und fielen wie wilde Hunde mit roher Gewalt über die reglos daliegende Gestalt her. Als Soldaten und Häftlinge aufeinanderstießen, entstand ein Getöse wie beim Abgang einer Lawine.
    Hap konnte nur mit Mühe verstehen, was Umber ihm zurief: »Hap! Dreh dich um, damit ich an den Schlüssel herankomme!«
    Der Schlüssel!, dachte Hap. Er drehte und wand sich, bis Umbers gefesselte Hände die Kette fanden und sie ihm über den Kopf zogen. Umber steckte den Schlüssel zuerst in Haps Handschellen, dann befreite Hap Umber und sprang zu Oates. Die Schlacht tobte nur ein paar Schritte neben ihnen; Männer schrien in Todesangst, dann erklang ein Triumphschrei.
    Oates erhob sich vor Wut schäumend. Er streifte die schweren Ketten ab und packte eine an ihrem Ende, bereit, sie als Waffe durch die Luft zu schwingen. »Wo ist Magador? Wo ist dieser Dreckskerl von einem Prinz?«
    Der Häftling mit den weißen Streifen im schwarzen Bart war auch da – er schien der Anführer zu sein. »Ich glaube, du meinst König Magador. Brugador ist tot. Aber der neue König ist davongelaufen wie ein feiger Hund, und die anderen sind hinter ihm her!«
    Umber riskierte einen Blick auf den toten König. Er erbleichte und schlug die Hände vor den Mund.
    Â»Bist du nicht der Junge, der uns befreit hat?«, fragte der Fremde Hap und zeigte mit dem Schwert auf ihn. »Ich habe dich unten im Keller gesehen. Du bist durch den Kamin verschwunden.«
    Hap nickte.
    Â»Wenn Sie uns bitte entschuldigen, Gentlemen«, sagte Umber. »Aber wir müssen jetzt wirklich gehen. Oates, nimm den Sack mit.«
    Â»Wohin wollt ihr?«, fragte der Mann. Hap schaute ihn genauer an. Wenn er sich den struppigen ergrauten Bart und den Schmutz aus diesem Gesicht wegdachte, sah er aus wie ein Löwe, mit einer geballten Kraft und einer Haltung, die Autorität ausstrahlte.
    Â»Weg von dieser Insel, egal wie«, erwiderte Umber.
    Der Mann nickte. »Der Junge hat uns gerettet. Und dieser große Kerl da hat den König erschlagen. Ihr habt uns geholfen. Also helfen wir euch auch. Auf, zum Hafen!«
    Umber sah Hap und Oates an und zuckte mit den Schultern. »In Ordnung. Dann auf, zum Hafen.«
    Hap zupfte an Umbers Ärmel und flüsterte:

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