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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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ihn tot sehen.«
    Â»Das ist weise, Vater«, erwiderte Magador. Er zog ein langes Messer aus der Scheide an seiner Hüfte. Hap versuchte vergeblich, ein Stöhnen zu unterdrücken. Magador gluckste, als er es hörte.
    Â»Darf ich Euch um einen Gefallen bitten, Majestät?«, fragte Umber.
    Â»Einen Gefallen!«, rief der König und schwang die Keule an seiner Seite. »Sind Sie neuerdings mein Hofnarr?«
    Â»Hört mir nur einen Moment lang zu«, bat Umber. »Ihr habt mich aus einem bestimmten Grund hierher eingeladen, Eure Hoheit. Ihr habt mich, einen berühmten Mann aus einem Land, das Sie beneiden, hierher eingeladen, damit ich Eure wachsende Macht sehe und meinem Volk berichte, was für ein beeindruckender Mann Ihr seid. Und im Gegenzug habe ich versucht, etwas zu stehlen, was Ihr als kostbar erachtet. Ich gebe zu, dass mich das, was ich in der Arena gesehen habe, empört hat. Ich fand Euren Umgang mit den Drachen barbarisch und widerlich. Deshalb habe ich versucht, die Spiele zu unterbinden. Und jetzt seht mich an: gefesselt und besiegt, von der Gnade eines Mannes abhängig, der keine Gnade kennt. Ihr habt gewonnen, Brugador, König von Sarnica. Ihr wart mir überlegen.«
    Magador spuckte auf den Boden. »Was soll diese Schmeichelei? Was wollen Sie, Umber?«
    Umber ignorierte den Prinzen und hielt den Blick weiter fest auf den König gerichtet. »Kostet Euren Sieg aus, ich bitte nur um einen einfachen Gefallen.« Er reckte den Hals, um Hap anzusehen. »Du wirst es ohne mich schaffen müssen, Happenstance. Ich weiß, dass du es kannst.« Umber holte tief Luft und schaute erneut den König an. »Ich bitte Euch, den Jungen zu verschonen.«
    Hap schwirrte der Kopf. Ein würgendes Geräusch war alles, was er hervorbrachte.
    Brugador grinste höhnisch. »Den Jungen verschonen?«
    Â»Ich erwarte nicht, dass Ihr das versteht, Eure Hoheit. Aber der Junge ist wichtiger, als Ihr Euch vorstellen könnt. Nicht für Euch oder irgendjemand sonst in dieser Welt. Wenn ich versuchen würde, Euch das zu erklären, würdet Ihr mich für verrückt halten. Aber Millionen und Abermillionen Leben hängen von ihm ab. Der Junge muss am Leben bleiben. Lasst ihn gehen, Eure Hoheit. Setzt ihn auf das nächste Boot, das Euer Königreich verlässt, egal welches. Er wird Euch nie wieder Ärger bereiten, das verspreche ich Euch.«
    Brugador starrte Umber an und nahm dann Hap ausführlich in Augenschein.
    Â»Oates«, sagte Umber. »Das heißt nicht, dass mir egal ist, was aus dir wird. Ich …«
    Â»Ich verstehe schon«, erwiderte Oates.
    Brugador warf den Kopf in den Nacken und lachte schallend. »Was für ein unterhaltsamer Kerl Sie sind, Umber!«
    Â»Er ist ein Lügner«, entgegnete Magador. »Und er vergeudet unsere Zeit.«
    Â»Ich überlasse dir die Entscheidung, mein Sohn«, sagte Brugador. »Sollen wir den grünäugigen Jungen verschonen?«
    Hap gefror das Blut in den Adern, als er Magadors Miene sah. Der Prinz zog die Lippen zurück, entblößte alle seine Zähne und drückte den Daumen in die Klinge seines Messers. So sehr gierte er nach Blut, dass er unbewusst anfing, sein eigenes zu vergießen.
    Umber fuhr mit bebender Stimme fort: »Ich halte mich für einen guten Menschen, König Brugador. Aber ich kann mir auch vorstellen, grausame und schreckliche Dinge zu tun. Gilt nicht das Gegenteil auch für Euch? Ihr könnt Euch doch sicher auch vorstellen, gut und gnädig zu sein. Wenn Ihr je den Impuls verspürt habt, etwas Gutes und Gerechtes in Eurem Leben zu tun, dann wählt diesen Moment dafür. Verschont den Jungen!«
    Â»Niemals«, sagte Magador. »Und Sie werden zusehen, wie das Leben aus seinen Adern fließt.« Der Prinz warf das Messer hoch, so dass es sich in der Luft drehte, und fing es am Griff wieder auf. Hap zog den Kopf zwischen die Schultern. Oates grunzte und versuchte, die Arme freizubekommen. Die Ketten bewegten sich und klirrten, brachen jedoch nicht.
    Â»Verschwinde, Hap!«, rief Umber. »Fädenzieher können das! Also kannst du es auch!«
    Â»Ich weiß nicht wie«, krächzte Hap.
    Er hörte das höhnische Gelächter des Königs. »Die sind ja alle verrückt. Es ist besser für sie, wenn sie tot sind!«
    Eine Tür am anderen Ende des großen Saals ging polternd auf. Hap öffnete die Augen

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