Die Büchse der Pandora - Wer liebt Wen?
mich wirklich mit ihr verband?
Es war
Liebe, aber sie konnte gegen die, die ich f ü r Tim empfand nicht ankommen.
Was,
wenn ich die Wahl h ä tte,
entweder Tim oder Helen?
Tief
in mir wusste ich die Antwort. Tim, Tim und immer wieder Tim!
Er war
es, den ich wollte. Helens Liebe war tr ö stlich gewesen und hatte mir ü ber den Verlust von Tim
hinweg geholfen. Sie war eine Seelenverwandte, wie es mir vorher noch keine
Frau gewesen war. Die Liebe zu ihr war aufrichtig, aber sobald Tim auf der
Bildfl ä che erschienen
war, hatte er mein Herz mit Macht zur ü ckerobert. Er hatte Helen auf den zweiten
Rang verbannt. Auf den undankbaren zweiten Platz. Nur einer konnte Nummer eins
sein. Nur einer konnte gewinnen. Bei ihr zu bleiben w ä re unehrlich, w ä re ein Verrat an ihrer
Liebe zu mir.
"Tim,
ich ..., wei ß t du,
ach verdammt, ich wei ß nicht, wie ich anfangen soll", brach ich wieder ab. Ich wollte ihn nicht ü berfordern, aber er sollte
wissen, was ich zu tun gedachte. Ü ber die Konsequenzen wollte ich besser gar
nicht nachdenken.
"Du
wirst Helen verlassen, hab ich recht? Ich kann es in deinen Augen sehen. Ich
kann Ethan nicht verlassen ..." Das letzte bisschen Licht in seinen Augen
erlosch. Er stand auf, zog seine Jacke an und ging. Er floh, wie immer.
Ich
blieb sitzen, wie bet ä ubt.
Mechanisch schob ich den Teller mit der Pizza vor meine Nase und a ß , schmeckte nichts, aber
stopfte mir eine Gabel nach der anderen in den Mund.
Auf
diese Weise hatte ich eine Stunde sp ä ter wenigstens etwas, was meinen Magen mit
Schwung verlie ß , als
ich mich ü bergeben
musste.
Helen
war nicht zu Hause, sie hatte einen Zettel hingelegt, dass sie mit Ethan
unterwegs w ä re,
ich solle nicht auf sie warten.
Und
genau das w ü rde
ich auch nicht tun. Ich packte einen Koffer mit den n ö tigsten Sachen und schrieb
ihr ebenfalls einen Zettel.
Liebste
Helen
Ich
bin ein paar Tage weg, ich muss nachdenken. Ü ber uns!
Ich
glaube, es ist vorbei. Helen, die Liebe wird nicht f ü r ein Leben reichen. Die
Freundschaft ja, aber die Liebe nicht ...
Kapitel 22
Hatte
ich angenommen, dass jetzt der totale Zusammenbruch kommen w ü rde, so hatte ich nicht mit
diesem erl ö senden
Gef ü hl
gerechnet, welches sich breitmachte.
Die
Klarheit ü ber
meine Gef ü hle
erleichterte mich, auch wenn mich die daraus resultierende Konsequenz schreckte.
Ich
konnte alles verlieren, einfach alles! Helens Freundschaft bedeutete mir sehr
viel und ich hoffte, dass wir uns nicht ganz verlieren w ü rden.
Ich
hoffte, dass sie mir verzeihen w ü rde und mein Handeln verstehen w ü rde.
Das
war fast ein wenig zu viel verlangt.
Am
meisten aber hoffte ich, dass Tim sich zu mir bekennen w ü rde. Mir war egal, was mein
Vater sagen w ü rde.
Irgendwie w ü rden
wir das hinbekommen. Wir waren erwachsen. Viel zu lange hatte ich mich von ihm
beherrschen lassen.
In der
T ü r
stehend warf ich einen Blick zur ü ck. Einen Blick zur ü ck in mein bisheriges
Leben, welches ich jetzt einfach so aufgab.
Kurz
war ich versucht, den Zettel zu zerkn ü llen und alles beim Alten zu lassen, aber als
ich die T ü r
hinter mir schloss, f ü hlte
ich, wie die Last zentnerschwer von meinen Schultern fiel.
Wohin
sollte ich gehen? Erst einmal nahm ich mir ein billiges Hotelzimmer. Ü ber den Rest wollte ich mir
in Ruhe klar werden.
Ich
schrieb Tim eine SMS, teilte ihm mit, was ich getan hatte und wo ich zu finden
war.
Auf
eine Antwort wartete ich nicht. Er w ü rde eine Weile brauchen sich ü ber seine Gef ü hle klar zu werden.
War
seine Liebe zu mir st ä rker,
als sein Ehrgef ü hl,
Pflichtgef ü hl
gegen ü ber
Ethan?
W ü rde er es schaffen, sich
von Ethan zu l ö sen? W ü rde Ethan kampflos das Feld
r ä umen?
W ü rde er
Tim an sich binden, obwohl er ihn eigentlich schon l ä ngst verloren hatte, ihn
noch nie wirklich ganz besessen hatte?
Ich
wusste es nicht, wusste nicht, ob er ein guter Verlierer war.
Kapitel 23
In der
billigen Unterkunft war es sauber, aber wenig komfortabel. Etwas verloren kam
ich mir vor, als ich schlie ß lich im Bett lag. Es dauerte auch sehr lange, bis mich
meine wirren Gedanken endlich in den Schlaf entlie ß en.
Das
Telefon holte mich dann auch ziemlich abrupt wieder in den Wachzustand.
Helen
rief mich an. Meine kurze Ü berlegung, es klingeln zu lassen, verwarf ich und hob
schlie ß lich
ab.
"Alexander
... was hat das zu bedeuten?" Aufgeregt und atemlos
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